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Dialog
Ein Lindenbaum etwa 600 Jahre - ein junger Mensch 50 Jahre
1
Ein Mensch geht spazieren
an einem schönen sonnigen klaren Sommertag.
Am Wege sieht er unverhofft eine sehr alte Linde
- Sie scheint innen hohl zu sein -
- staunend geht er hinein -
- er schaut nach oben -
- grüne Blätter und blauer Himmel -
2
nach einer Weile geht er hinaus und setzt sich auf eine Bank
» Na - wie geht es dir ? «
Erstaunt dreht sich der Mensch um
? Hat da irgendwer irgendwo irgenwann etwas gesagt ?
( esperanto:? Ĉu iu ie iam ion diris? )
» Ja - ich habe mich gerade nach deinem Wohlbefinden erkundigt «
ertönt eine leise tiefe aber wohlklingende Stimme dicht hinter ihm
» Wenn du willst - können wir ein bischen miteinander plaudern «
» Ich bin überrascht - dass Bäume reden können «
» Ja heute - leider - früher war das nicht notwendig
früher spürten die Menschen meine Energie
sie setzten sich einfach in meinen Schatten
und fühlten sich wohl darin
- da brauchte es keine Worte -
Ich fühlte die Energie der Menschen
und sie fühlten meine Energie
Manche Menschen - besonders Frauen -
spüren sie auch heute noch
3
» Darf man fragen wie alt du bist «
» Aber natürlich - ich bin mehr als 600 Jahre alt «
» Oh - Ich bin jetzt gerade mal 50 Jahre alt -
- so alt wie du möchte ich nicht werden »
» Und warum nicht - das Leben ist doch schön
mich reizen die Schönheiten der Jahreszeiten
sie sind immer wieder neu
- kein Jahr gleicht dem anderen -
- Aber du hast recht -
als Baum habe ich es etwas leichter
- besonders in meinem Alter -
Heute sehe ich viel mehr Menschen als früher
Sie sitzen aber meistens in schnellen Wagen
schauen nicht nach rechts und links
immer nur geradeaus
Du bist eine Ausnahme
du hast dich in meinen Schatten gesetzt «
» Ach - ich bin auch oft bei dir vorbeigefahren -
ich habe dich noch nicht einmal bemerkt
aber jetzt ich bin das Rasen und schnelle Reisen leid
- Es reicht -
- Wenn du schon mit mir redest -
vielleicht kannst du mir einen Rat geben
» Und worin könnte ich dir einen Rat geben?«
» Weißt du
Ich habe viel gesehen
vieles gehört - vieles erfahren
Angenehmes und Unangenehmes
Ich habe den Eindruck
vieles war zu oberflächlig
zu leicht - nicht tief genug «
» Du möchtest also von mir wissen
wie ich darüber denke
Na - siehst du -
Im Gegensatz zu dir
stehe ich nun schon mehr als 600 Jahre an derselben Stelle
- ich wachse und wachse und wachse - immer noch
Langeweile habe ich aber nicht
Immer wieder kommen Menschen zu mir
und bewundern mich
und jetzt bist sogar du hier «
etwas nachdenklich
» Weißt du was dir guttun würde «
» Nein - aber sag mirs «
» Nun - komm öfter zu mir
setz dich in meinen Schatten
genieße den Duft meiner Blüten
das Wispern meiner Blätter
das Zwitschern der Vögel in meinen Zweigen
schau einfach
und genieße die Ruhe «
» Ich versprechs «
» Gut -
denn du hast eine große Sehnsucht
nach einer tieferen Lebenserfahrung
- fang damit an - jetzt
versuchs und tu es «
» ? Einfach so ? «
» Einfach so - denn es ist einfach «
4
"Es gibt nichts Gutes
außer man tut es "
Erich Kästner
Unter einem Baum hatte Buddha die Erleuchtung
Text und Fotos von Albert
600jährige (?) Linde in Schmorsdorf - Sachsen
12 comments
Jim O'Neil said:
By the way, I've a forty year old Diamond Willow (Quite old for a Diamond Willow) in my yard that I've nurtured and sometimes talk to... but she's never answered.
Elbertinum said:
Ihre Schönheit - ihre Farben - ihr Wachsen - ihr Blühen - ihre Früchte -
Das sind ihre Geschenke :-)
Elbertinum said:
Besonders - wenn im Sommer die Luft von ihrem Blütenduft erfüllt ist -
- dann ist für mich Sommer :-)
cammino said:
Friedel Ledeirf said:
Die Natur, im besonderem Bäume geben dem Leben das wichtigste, Sauerstoff, und sind daß
Wertvollste das der Mensch besitzt !!!!!!!
Cämmerer zu Nau said:
Ulrich G said:
www.youtube.com/watch?v=RipnA-HRqOg
Elbertinum replied to Ulrich G:
Daniela Brocca said:
Jenny McIntyre said:
Pat Del said:
Saluton al ciuj...!… said:
Merci.