- Rückblick -
Mit Riesenschritten durch mein Leben
von 1932 - 2022
Das einzig Konstante ist die Veränderung
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ab Februar zum erstenmal ein Rückgang der Arbeitslosigkeit
in der Sowjetunion die schrecklichen Schauprozesse
30. Januar 1933 Hitlers Machtergreifung
am 15. Juli 1940 ist ein Bombenangriff auf meine Heimatstadt - 6000 Einwohner - eine der ersten überhaupt auf das 'Großdeutsche Reich'
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Schlacht in Stalingrad - ich erinnere mich noch gut
im Radio höre ich die Stimme des Führers
es gibt dauernd Fliegeralarm
mein Vater wird zur Wehrmacht eingezogen im Alter von 40 Jahren
ein Ende des Krieges ist für mich
und die meisten Deutschen nicht abzusehen.
Ostern 1945 vor 70 Jahren in Bad Lippspringe
Vier mutige Männer steuern Kriegsende an
Am Nachmittag des 3. April gegen 15.00 Uhr
fahren amerikanische Panzer durch die Detmolderstraße
ohne auf Gegenwehr zu stoßen
Wir wohnen an dieser Straße
und können alles von unserem Küchenfenster aus beobachten
- Das ist einer der beeindruckensten Momente in meinem jungen Leben -
von einem Tag auf den anderen ist für uns der Krieg beendet
Endlich am 8. Mai 1945 Ende des 2. Weltkrieges
1952 1 Jahr vor dem Abitur: Manchmal überlege ich - was ich studieren soll - aber ich habe noch 1 Jahr Zeit -
27. Februar 1953 endlich das Abitur
Im Sommersemster 1953 studiere ich 3 Semester Philosophie
Am 17. Juni Aufstand in der DDR - Krieg in Korea 1950-1953
Ich studiere 2 Semester Theologie an der Uni in Bonn
dann 3 Semester Theologie wieder in Paderborn
am 15. Juli 1958 werde ich vom
Erzbischof Dr Lorenz Jaeger in Paderborn zum Priester geweiht
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Im Oktober ruft Papst Johannes der XXIII ein Konzil ein.
Es gibt große Erwartungen.
1964 schreibe ich einen kleinen Artikel gegen den Zölibat
und werde prompt zum Kardinal zitiert.
Juli 1965 Rücktritt vom Priesteramt.
ich entschließe mich zu einem 2. Studium.
Im Wintersemester 1967 studiere ich
5 Semester Pädagogik in Bielefeld
Am 2. Weihnachstag 1969 heirate ich - 1970 Geburt einer Tochter
1972 Ich bin Lehrer an einer Ganztagsschule in Sennestadt bei Bielefeld
1972 Geburt der 2. Tochter - 1974 Geburt eines Sohnes
1982 Wir haben nun 3 Kinder - meine Frau ist auch Lehrerin
wir können viele Urlaube in ganz Europa machen
1989 - die völlig unerwartete Einigung der beiden deutschen Staaten
1992 Ich bin seit 7 Jahren an einer Hauptschule in Bielefeld -
Juli 1994 gehe ich in Pension - 1999 meine Frau stirbt 56jährig an Krebs
2002 Ich bin seit 3 Jahren Wittwer - der Euro wird eingeführt -
2005 kaufe ich ein Haus in der Sächsischen Schweiz
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Ab 2008 lerne ich die internationale Sprache - Esperanto
2012 - am 21. Januar werde ich 80 Jahre alt
ich kaufe mir ein Elekrofahrrad -
nun macht das Radfahren wieder Spaß -
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2013
Überraschung im Juni -
unerwartet kommt ein neues Jahrhundert-Hochwasser.
Aber schon nach 11 Jahren - 2002 war das letzte Hochwasser.
Wer erwartet schon so schnell ein neues Hochwasser -
Glücklicherweise ist es 1Meter tiefer als 2002.
Vielen Dank den zahlreichen Helfern.
Ich trage es mit Humor.
Jetzt möchte ich wenigstens einmal
auf meinem Grundstück schwimmen.
Wer weiß, wann ich das wieder tun kann.
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Wichtige Entscheidungen
in meinem Leben habe ich bewußt getroffen
- mein Leben ist mein Leben -
es gab dunkle Seiten es gab mehr helle Seiten
es hatte viele Facetten
und doch
ich liebe mein Leben
Mal sehen - wie alles weitergeht - in meinem Leben
- und in der Welt -
2022
werden wir es wissen.
2020 taucht völlig überraschend ein Virus auf.
Die Pandemie wird ausgerufen.
Am 24.02.2022 beginnt - wieder überraschend -
der Krieg Russland gegen die Ukraine.
Wann hört dieser Wahnsinn endlich auf?
Noch nie in der Geschichte der Menschheit
haben Kriege einen dauerhaften Frieden geschaffen.
Schon die Römer kannten den Spruch:
" Es ist leicht einen Krieg zu gewinnen
aber schwer, ein Volk zu gewinnen."
Im 10. Juni 2022 kaufte ich mir ein neues Fahrrad,
ein Vierrad-Sessel-Rad.
- Es ist das siebte Rad seit 1945 -
Schon seit 2020 - 88 Jahre alt -
fiel mir das Auf- und Absteigen schwer.
Zu meinem großen Erstaunen gab es ein Vierrad
der Firma Pfautec aus Quakenbrück.
Ich kann in Ruhe losfahren und auch schnell stoppen.
Das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.
Ich bin wieder mobil.
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Liebe Grüße - Elbertinum - Albert
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"Frieden schaffen ohne Waffen"
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14 comments
Elbertinum replied to :
H.B. said:
ICH hätte den Mut nicht, Ähnliches zu tun - denn alles ist ja öffentlich,
für jeden zu lesen -auch außerhalb von ipernity. ...
Mich interessieren immer die Lebensläufe von Menschen, mit denen man zu tun hat- ob man ihnen nun im realen oder im virtuellen Bereich begegnet..
Und im Lauf meines langen Lebens habe ich gelernt, besser zu erkennen, wie authentisch der Mensch ist, der hinter gesprochenen oder geschriebenen Worten steht.
Gerade das was hinter den geschriebenen Worten oft zu lesen ist, finde ich hochinteressant. In den früheren Foren des Stern habe ich als Teilnehmer ein hohes Lehrgeld bezahlt - aber ich möchte diese Erfahrungen nicht missen. Der Unterhaltungswert dieser regelrechten Psychokrimis (Menschen, die in anderer Gestalt auftraten..) war zudem unerreicht und wurde gesteigert, als ich nach einer gewissen Zeit in der Lage war, hinter die Kulissen zu schauen... Aber es hat mich auch sehr vorsichtig gemacht, was die Weitergabe von Daten betrifft.
Bei ip fühle ich mich sehr gut aufgehoben, aber die freie Verfügbarkeit - bei google aufrufbar -lässt mich immer wieder etwas zurückweichen..
Elbertinum said:
Auch für mich ist ein Schritt von 10 Jahren erstaunlich und aufschlußreich -
was hat sich in meinem Leben und in der Welt nicht alles geändert -
In 2 Tagen werde ich 80 - auf wen soll ich denn noch Rücksicht nehmen müssen -
H.B. replied to Elbertinum:
Ja, man merkt es, dass du viel auch für dich schreibst..
Es ist so viel Leben in deinen Berichten...
H.B. said:
Leider bin ich ein paar Stunden zu spät hierher gekommen- aber trotzdem - noch nachträglich alle guten Wünsche für weitere Lebensjahre -bleib gesund und aktiv !
Lieben Gruß
Heidi
Elbertinum said:
cammino said:
Alles Gute und viele Grüße, cammino
FarbFormFreude said:
Am Zölibat nicht zerbrechen, sondern gegenhalten und die (wahrscheinlich bitter-süssen) Konsequenzen ziehen, das nenne ich klugen Einsatz der Lebenskraft. Und wenn schon spät heiraten, dann gleich eine Junge, das nenne ich Lebenskunst.
Und sicher hattest Du als Lehrer genau so viel Gelegenheiten, Gutes zu tun, wie als Priester.
Mögen die Akkus Deines Herzens, Deiner Kamera und Deines Elektrofahrrads immer wohlgefüllt sein ! (mindestens bis 2022)
... alles verändert sich, nichts bleibt bestehn
Erfolge und Leiden, sie alle vergehn ...
Ingrid K. Brandl said:
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute weiterhin,
Gesundheit und ein langes Leben.
Heidiho said:
Gerade eben habe ich die Wohnung meiner Mutter aufgelöst, Jahrgang 1922 (!).
Da kamen so viele Erinnerungen ... Gegenstände, zu denen es eine Geschichte gibt, Fotoalben ....
als Kind habe ich immer gern zugehört, wenn die Eltern von "früher" berichtet haben.
... von der Lehrzeit im Kaisers Kaffee Geschäft in Coburg z.B. - oder die unglaubliche Geschichte vom Kriegsende, als erst die Amerikaner kamen, das Radio klauten, und dann die Russen die Stiefel.
Dein "Zeitraffer"-Lebensbericht ist bemerkenswert.
Ein so bewegtes Leben, mit vielen "up and downs".
Und immer Mut zum Neuanfang, gerade auch im Alter.
Respekt !
Für die kommenden Jahre alles Gute, vor allem beste Gesundheit,
bleib neugierig !
Cämmerer zu Nau said:
Jenny McIntyre said:
Ernest CH said:
Liebe Grüsse
Ernest CH
sunlight said:
Es ist schön, dass du noch mobil bist und dein Leben, soweit es im Alter möglichst ist, genießen kannst. Du hast die richtigen Entscheidungen getroffen. Die Welt verändert sich und heute würdest du für dein kleines Schreiben sicher nicht mehr zum Bischof zitiert werden.
Liebe Grüße, sunlight