Vor langer Zeit wurde ich mal gefragt, ob es sich lohnt, viel Geld für große Speicherkarten auszugeben. Je nach Größe und Schreibgeschwindigkeit, kann das schon ziemlich teuer werden. Für meine Kameras benutze ich i.d.R. CF Karten (Compact Flash), habe allerdings auch Slots für SDHC (Secure Digital High Capacity)- bzw. SDXC (Secure Digital eXtended Capacity) Karten (beide allgemein als SD-Karten bezeichnet). Der Fragesteller spielte mit dem Gedanken einen dreistelligen €-Betrag für eine 256GB Compact Flash Karte auszugeben, um nicht ständig auf Reisen die Karten wechseln zu müssen. Davon riet ich ab - nein ich flehte schon fast, es nicht zu tun. Natürlich scheint es auf dem ersten Blick nützlich zu sein, nicht oft die Karte zu wechseln, wenn man unterwegs ist. Aber große Karten - und wir sprechen hier von der Fotografie, nicht von (langen) Videosequenzen - verführen auch dazu, sie solange in der Kamera zu belassen, bis sie voll ist. Da können bei Karten über 32 GB schon eine Menge Fotos zusammen kommen.
Das Wort "Eigentlich" leitet in der Regel einen Satz ein, in dem man beschreibt, dass man etwas entweder gar nicht oder anders gemacht hat, als man vorhatte es zu tun. Ich hatte es mir auf Reisen schon lange zur Regel gemacht, meine Bilder am Ende eines fotografisch erfolgreichen Tages erstens auf die Festplatte meines Notebooks zu speichern, anschließend auf eine externe Festplatte zu sichern und die Speicherkarte ohne zu löschen, sicher zu verstauen. Z.B. bei Flugreisen, ergibt sich dann folgendes Aufbewahrungsszenario: Das Notebook mit den Bildern ist im Handgepäck, die externe Festplatte im Koffer und die in einem sicheren Case aufbewarte Speicherkarte trage ich entweder bei mir oder überlasse sie Corinne. Zur absoluten Sicherheit, übertrage ich die Bilder auch noch in eine Cloud - das aber nur, wenn die Zeit dafür da ist und eine stablile Verbindung ins www gegeben ist. Als Speicherkarten nutze ich meistens eine Größenordnung von 16 GB, ab und zu 32 GB, aber das ist die Ausnahme. Der Grund ist einfach: Sollte vor Beginn der abendlichen Sicherung die Karte plötzlich einen Defekt aufweisen, verliert man nur einen kleines Teil der Bilder. Das ist dann zwar immernoch ärgerlich, aber verschmerzbar.
Und dann kam "eigentlich". Wir waren in Travemünde angekommen, stellten das Auto ab und schlenderten - natürlich mit Kamera - am Hafen entlang. Als ich das erste Foto schießen wollte - 1. Fehler - stellte ich fest, dass ich in der Kamera keine Speicherkarte eingesetzt hatte und ich auch keine bei mir trug. Dummerweise waren wir schon ca. einen Kilometer vom Auto entfernt und wärend ich noch überlegte, ob ich zurück laufen sollte oder eben keine Bilder zu machen, bot mir Corinne eine Karte aus ihrem Bestand an. So legte ich eine 32 GB große SDHC- Karte ein. Die ersten Bilder unserer langen Reise entstanden und um Mitternacht waren wir dann endlich in unserer Kabine auf der Fähre nach Helsinki und viel zu müde, um uns noch um die Speicherkarten zu kümmern - 2. Fehler. Eineinhalb Tage waren wir so auf See, hatten bestes Fotografierwetter und machten viele Bilder, besonders bei Sonnenuntergang, der - weil wir immer nördlicher kamen - auch immer schöner wurde.
Mit einer Halbtagsverspätung kamen wir in Helsinki an und versuchten auf dem Weg zur Varangerhalbinsel in Norwegen - immerhin ca. 1.500 km - wieder in den Zeitplan zu kommen. Dabei trat dann auch die Sorge um die gespeicherten Bilder in den Hintergrund - 3. Fehler. Überwältigt von der Landschaft Finnlands und erstrecht der Varanger Halbinsel, machte ich unzählige Bilder, beinahe rund um die Uhr, denn es wurde ja nicht dunkel und die Lichtverhältnisse hatten immer ihren Reiz - und die Speicherkarte, die ich in Travemünde eingelegt hatte noch Platz. Unbekümmert und mit naiven Grundvertrauen in die Technik, fotografierte ich mich durch Finnland, der Varanger Halbinsel und Schweden - 4. Fehler. Am Abend, bevor wir Stockholm erreichten quittierte meine Kamera das letzte Bild mit dem Satz: Speicherkarte kann nicht gelesen werden.
Bisher sind alle Versuche gescheitert, Zugriff auf die Karte zu bekommen. Weder andere Kameras noch den Wechsel der Rechner (MacOS oder Linux) bzw. der Kartenleser haben zum Erfolg geführt. Das letzte Angebot eine "Datenrettungsfirma" von über 400 € (ca. 440 US-$) liegt mir vor und ich überlege, das Geld lieber in eine weitere Reise nach Nordost-Norwegen zu investieren und mich diesmal an meine eigenen Grundsätze zu halten.
Das Wort "Eigentlich" leitet in der Regel einen Satz ein, in dem man beschreibt, dass man etwas entweder gar nicht oder anders gemacht hat, als man vorhatte es zu tun. Ich hatte es mir auf Reisen schon lange zur Regel gemacht, meine Bilder am Ende eines fotografisch erfolgreichen Tages erstens auf die Festplatte meines Notebooks zu speichern, anschließend auf eine externe Festplatte zu sichern und die Speicherkarte ohne zu löschen, sicher zu verstauen. Z.B. bei Flugreisen, ergibt sich dann folgendes Aufbewahrungsszenario: Das Notebook mit den Bildern ist im Handgepäck, die externe Festplatte im Koffer und die in einem sicheren Case aufbewarte Speicherkarte trage ich entweder bei mir oder überlasse sie Corinne. Zur absoluten Sicherheit, übertrage ich die Bilder auch noch in eine Cloud - das aber nur, wenn die Zeit dafür da ist und eine stablile Verbindung ins www gegeben ist. Als Speicherkarten nutze ich meistens eine Größenordnung von 16 GB, ab und zu 32 GB, aber das ist die Ausnahme. Der Grund ist einfach: Sollte vor Beginn der abendlichen Sicherung die Karte plötzlich einen Defekt aufweisen, verliert man nur einen kleines Teil der Bilder. Das ist dann zwar immernoch ärgerlich, aber verschmerzbar.
Und dann kam "eigentlich". Wir waren in Travemünde angekommen, stellten das Auto ab und schlenderten - natürlich mit Kamera - am Hafen entlang. Als ich das erste Foto schießen wollte - 1. Fehler - stellte ich fest, dass ich in der Kamera keine Speicherkarte eingesetzt hatte und ich auch keine bei mir trug. Dummerweise waren wir schon ca. einen Kilometer vom Auto entfernt und wärend ich noch überlegte, ob ich zurück laufen sollte oder eben keine Bilder zu machen, bot mir Corinne eine Karte aus ihrem Bestand an. So legte ich eine 32 GB große SDHC- Karte ein. Die ersten Bilder unserer langen Reise entstanden und um Mitternacht waren wir dann endlich in unserer Kabine auf der Fähre nach Helsinki und viel zu müde, um uns noch um die Speicherkarten zu kümmern - 2. Fehler. Eineinhalb Tage waren wir so auf See, hatten bestes Fotografierwetter und machten viele Bilder, besonders bei Sonnenuntergang, der - weil wir immer nördlicher kamen - auch immer schöner wurde.
Mit einer Halbtagsverspätung kamen wir in Helsinki an und versuchten auf dem Weg zur Varangerhalbinsel in Norwegen - immerhin ca. 1.500 km - wieder in den Zeitplan zu kommen. Dabei trat dann auch die Sorge um die gespeicherten Bilder in den Hintergrund - 3. Fehler. Überwältigt von der Landschaft Finnlands und erstrecht der Varanger Halbinsel, machte ich unzählige Bilder, beinahe rund um die Uhr, denn es wurde ja nicht dunkel und die Lichtverhältnisse hatten immer ihren Reiz - und die Speicherkarte, die ich in Travemünde eingelegt hatte noch Platz. Unbekümmert und mit naiven Grundvertrauen in die Technik, fotografierte ich mich durch Finnland, der Varanger Halbinsel und Schweden - 4. Fehler. Am Abend, bevor wir Stockholm erreichten quittierte meine Kamera das letzte Bild mit dem Satz: Speicherkarte kann nicht gelesen werden.
Bisher sind alle Versuche gescheitert, Zugriff auf die Karte zu bekommen. Weder andere Kameras noch den Wechsel der Rechner (MacOS oder Linux) bzw. der Kartenleser haben zum Erfolg geführt. Das letzte Angebot eine "Datenrettungsfirma" von über 400 € (ca. 440 US-$) liegt mir vor und ich überlege, das Geld lieber in eine weitere Reise nach Nordost-Norwegen zu investieren und mich diesmal an meine eigenen Grundsätze zu halten.
1 comment
Bergfex said:
Als ich nämlich von meiner D7100 auf die D7500 umgestiegen war, nahm ich sie kurz darauf zu einer fotografisch lohnenswerten Bergtour mit. Ich hab fleißig fotografiert und hin und wieder auch die Bilder kontrolliert, was tadellos funktionierte, weil die Kamera einen internen Buffer für etwa 50 RAW-Bilder hat. Erst am Ende der Tour, in der Jausenstation, stellte ich fest, dass alle Bilder weg waren, weil der Buffer kein dauerhafter Speicher ist, und ich vergessen hatte, eine Speicherkarte einzusetzen.
Seitdem überprüfe ich die Kamera 'eigentlich' immer vor jeder Tour.