Ich habe in meinem Leben schon viele Schuhe getragen. Darunter waren absolute Fehlkäufe und Schuhe, die ich lange und gerne getragen habe. Und in jüngeren Jahren bin ich auch mit ziemlich wenig Schuhen zur gleichen Zeit ausgekommen. Zeitweise besaß ich nur zwei Paar Schuhe - ein Paar "beste" Schuhe, d.h. Schuhe die zum Anzug passten (mehr oder weniger) und ein Paar, dass ich ständig trug, egal ob in der Freizeit oder in der Schule - die sogenannten "Lieblingsschuhe". Im Grunde hat sich daran nicht viel geändert, außer dass heute wesentlich mehr Schuhe für die unterschiedlichsten Situationen im Schrank stehen.
Das Erstemal, dass ich mich mit meinen Fußkleidern auseinandersetze, war, als ich Soldat wurde. Dienstlich geliefert hatte ich nun zwei Paare schwarze Halbschuhe für den kleinen Dienstanzug sowie zwei Paare "Kampfstiefel", im Volksmund auch Springerstiefel genannt. Gut, zu dieser Zeit trug man gezwungendermaßen, was der Dienstherr lieferte. Hinzu kamen noch ein Paar Hallensportschuhe und Sportschuhe für den Außensport. Lassen wir Halb- und Sportschuhe mal weg (die waren wirklich weder schön noch zweckmäßig) so trug ich im Dienst überwiegend die Stiefel. Die wurden nun auch ganz anders beansprucht, als ich es in der Zeit vorher gewohnt war. Und ich trug sie (im Dienst) im Sommer wie auch im Winter.
Ganz wichtig bei Lederschuhen ist, dass man sie einläuft, bevor man sie richtig nutzt. Die Beanspruchung für Füße und Stiefel steigerte sich natürlich wärend der Grundausbildung enorm. Blasen habe ich allerdings selten gehabt, andere wesentlich mehr. Und man erhielt auch gute Tipps von erfahreneren Kameraden. Dazu gehörte allerdings keine Mythen, die z.B. Urin empfehlen um das Leder weicher und geschmeidiger machen. Auch Alkohol ist keine gute Idee, weil es das notwendige Fett im Leder herauslöst und es dadurch noch härter und spröder macht. Aber auch Lederfett eignet sich nur gering, denn es bleibt überwiegend an der Oberfläche, kann aufgrund seiner Viskosität kaum oder nur gering ins Leder eindringen. Eine Rückfettung des Leders findet also nur bedingt statt. Die Empfehlung der älteren Kameraden war Sattlertran, das man in Shops für Reitbedarf kaufen konnte. So behandelte ich meine Stiefel regelmäßig mit Sattlertran und für den "ordendlichen" Schuhputz mit der dienstlich gelieferten Schuhcreme, die gar nicht mal so schlecht ist. Ob das alles so theoretisch gut war, weiß ich nicht. Wahrscheinlich schlagen wirkliche Lederprofis die Hände über den Kopf zusammen. Meine persönliche Erfahrung war allerdings sehr gut. Ich nutzte ein Paar Kampfstiefel ständig über vier Jahre und das zweite Paar nur sporadisch, wenn z.B. das erste Paar z.B. trocknen musste. Beide bekam ich nach meiner Dienstzeit mit nach Hause und packte sie erstmal gut weg, eingepinselt mit Sattlertran und mit Schuhspannern versehen. Ab und zu trug ich sie noch in Wald und Flur, aber zugegeben war das doch im Vergleich zur Bundeswehr eher selten. Und dann passierte etwas im Laufe der Jahre, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Sie passten plötzlich nicht mehr, sie wurden zu klein. Und nein, der Grund war nicht etwa ein Schrumpfungsprozess durch das Einlagern, sondern die Veränderung der Füße im Laufe des Lebens. Heute ist meine Schuhgröße 1,5 größer als damals. Füße werden aber nicht nur größer und breiter - sie werden auch indiviueller.
Es folgten berufliche Jahre im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr und dadurch folgten auch Schuhe, die ein gewisses Maß an Sicherheit verlangten. Noch am Anfang - und wir sprechen hier von der Mitte der 80er - wurden wir im Rettungsdienst mit unseren weißen Sneakern noch als "Turnschuhretter" verspottet, was nicht ganz von der Hand zu weisen war. Erst in den folgenden Jahrzehnten haben sich hier Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe und benzin- und ölresistenten Sohlen sowie Wasserdichtigkeit der Nässesperre Klasse 3 durchgesetzt - auch unter Zwang. Heute müssen Beschäftigte im Rettungsdienst Schuhe tragen, die Schutz vor Verletzungen durch Umknicken, Ausrutschen, Vertreten oder gegen mechanische oder chemische Einwirkungen (mindestens der Kategorie S 2 Typ B mit rutschhemmender Sohle) bieten. Aber im Gegensatz zur Bundeswehr, muss man bei der Feuerwehr und dem Rettungsdienst keine kilometerweiten Märsche mit Gepäck absolvieren.
Also Back to the roots und nach ca. 17 Jahren wieder zur Bundeswehr.
17 Jahre nach Beendigung meiner Dienstzeit als Soldat betrat ich für drei Monate als Reservist wieder eine Kaserne. Alles war neu: Dienstgrad, Bekleidung, Ausrüstung und Schuhe. Und wie schon geschrieben, meine geliebten Kampfstiefel, die mir über die aktiven Jahre so gute Dienste geleistet hatten und die ich weiterhin gepflegt hatte, passten nicht mehr. Sie waren zu klein. Ich wurde komplett neu eingekleidet und trug die neuen Kampfstiefel nur einen Monat - dann hatte ich neue, von mir persönlich beschaffte Bergstiefel an den Füßen. Das neue Model "Kampfstiefel Bundeswehr ( Modell 2000)" war mir zu klobig, zu schwer und hatte mir persönlich einen zu hohen Schaft. Im Laufe der Jahre, in denen ich immer wieder sinnvoll als Reservist bei der Bundesehr meinen Dienst versah, hatte ich dann letzlich meine Bergstiefel Hanwag Alaska GTX und für den Dienst in der Kaserne, bzw. im Innendienst meine HAIX Airpower P3. Komischerweise passen die Airpower von HAIX hervorragend, während mit die Bergschuhe von HAIX zu schmal sind. Ebenso erging es mir mit Bergschuhen von LOWA und so bin ich bei diesem Schuh bei Hanwag gelandet, der von Anfang an passte und in dem ich mich sofort wohlfühlte.
Mein derzeitige Schuhbestand sieht also folgendermaßen aus:
• Blundstone Classic 500 Kurzschaft Stiefel (für fast alle Tage, Outdoor bis max. einfache Spaziergänge in Wald und Flur und im urbanen Bereich), stilgerecht gekauft in Alice Springs ;-).
• 4x LOWA ZEPHYR GTX MID TF; vier verschiedene Farben; unterschiedliches Alter (für Bundeswehr und die meisten Outdoortätigkeiten in drei Jahreszeiten und auf sechs Kontinenten, wasserdicht, wasserdampfdurchlässig, rutschfest, leicht).
• Hanwag Alaska GTX (für Wintertouren und Bundeswehr)
• Meindl Perfekt (Hochgebirge; Anschaffung für's Leben ;-) )
Résumé: Billige Schuhe rächen sich, sie fördern i.d.R. Schweißfüße und Blasenbildung, haben keine Schutzwirkung, nässen durch. Aber auch namhafte Hersteller haben bei mir versagt, z.B. hatte ich zweimal negative Erfahrungen mit Baltes, einmal im Rettungsdienst in der Form, dass die Sohle auf der Trittfläche einen Riß bekam oder bei dienstlich gelieferten (Bundeswehr, Tropen) bei dem sich die Sohle vollständig ablöste.
Die Füße sind die, auf denen wir stehen und auf denen wir laufen, sie haben besseres verdient. Ich kaufe auch keine Schuhe mehr Online, weil ich sie anprobieren muss, es sei denn, ich kenne das Modell und weiß welche Größe bei dem Model passt.
Das Erstemal, dass ich mich mit meinen Fußkleidern auseinandersetze, war, als ich Soldat wurde. Dienstlich geliefert hatte ich nun zwei Paare schwarze Halbschuhe für den kleinen Dienstanzug sowie zwei Paare "Kampfstiefel", im Volksmund auch Springerstiefel genannt. Gut, zu dieser Zeit trug man gezwungendermaßen, was der Dienstherr lieferte. Hinzu kamen noch ein Paar Hallensportschuhe und Sportschuhe für den Außensport. Lassen wir Halb- und Sportschuhe mal weg (die waren wirklich weder schön noch zweckmäßig) so trug ich im Dienst überwiegend die Stiefel. Die wurden nun auch ganz anders beansprucht, als ich es in der Zeit vorher gewohnt war. Und ich trug sie (im Dienst) im Sommer wie auch im Winter.
Ganz wichtig bei Lederschuhen ist, dass man sie einläuft, bevor man sie richtig nutzt. Die Beanspruchung für Füße und Stiefel steigerte sich natürlich wärend der Grundausbildung enorm. Blasen habe ich allerdings selten gehabt, andere wesentlich mehr. Und man erhielt auch gute Tipps von erfahreneren Kameraden. Dazu gehörte allerdings keine Mythen, die z.B. Urin empfehlen um das Leder weicher und geschmeidiger machen. Auch Alkohol ist keine gute Idee, weil es das notwendige Fett im Leder herauslöst und es dadurch noch härter und spröder macht. Aber auch Lederfett eignet sich nur gering, denn es bleibt überwiegend an der Oberfläche, kann aufgrund seiner Viskosität kaum oder nur gering ins Leder eindringen. Eine Rückfettung des Leders findet also nur bedingt statt. Die Empfehlung der älteren Kameraden war Sattlertran, das man in Shops für Reitbedarf kaufen konnte. So behandelte ich meine Stiefel regelmäßig mit Sattlertran und für den "ordendlichen" Schuhputz mit der dienstlich gelieferten Schuhcreme, die gar nicht mal so schlecht ist. Ob das alles so theoretisch gut war, weiß ich nicht. Wahrscheinlich schlagen wirkliche Lederprofis die Hände über den Kopf zusammen. Meine persönliche Erfahrung war allerdings sehr gut. Ich nutzte ein Paar Kampfstiefel ständig über vier Jahre und das zweite Paar nur sporadisch, wenn z.B. das erste Paar z.B. trocknen musste. Beide bekam ich nach meiner Dienstzeit mit nach Hause und packte sie erstmal gut weg, eingepinselt mit Sattlertran und mit Schuhspannern versehen. Ab und zu trug ich sie noch in Wald und Flur, aber zugegeben war das doch im Vergleich zur Bundeswehr eher selten. Und dann passierte etwas im Laufe der Jahre, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Sie passten plötzlich nicht mehr, sie wurden zu klein. Und nein, der Grund war nicht etwa ein Schrumpfungsprozess durch das Einlagern, sondern die Veränderung der Füße im Laufe des Lebens. Heute ist meine Schuhgröße 1,5 größer als damals. Füße werden aber nicht nur größer und breiter - sie werden auch indiviueller.
Es folgten berufliche Jahre im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr und dadurch folgten auch Schuhe, die ein gewisses Maß an Sicherheit verlangten. Noch am Anfang - und wir sprechen hier von der Mitte der 80er - wurden wir im Rettungsdienst mit unseren weißen Sneakern noch als "Turnschuhretter" verspottet, was nicht ganz von der Hand zu weisen war. Erst in den folgenden Jahrzehnten haben sich hier Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe und benzin- und ölresistenten Sohlen sowie Wasserdichtigkeit der Nässesperre Klasse 3 durchgesetzt - auch unter Zwang. Heute müssen Beschäftigte im Rettungsdienst Schuhe tragen, die Schutz vor Verletzungen durch Umknicken, Ausrutschen, Vertreten oder gegen mechanische oder chemische Einwirkungen (mindestens der Kategorie S 2 Typ B mit rutschhemmender Sohle) bieten. Aber im Gegensatz zur Bundeswehr, muss man bei der Feuerwehr und dem Rettungsdienst keine kilometerweiten Märsche mit Gepäck absolvieren.
Also Back to the roots und nach ca. 17 Jahren wieder zur Bundeswehr.
17 Jahre nach Beendigung meiner Dienstzeit als Soldat betrat ich für drei Monate als Reservist wieder eine Kaserne. Alles war neu: Dienstgrad, Bekleidung, Ausrüstung und Schuhe. Und wie schon geschrieben, meine geliebten Kampfstiefel, die mir über die aktiven Jahre so gute Dienste geleistet hatten und die ich weiterhin gepflegt hatte, passten nicht mehr. Sie waren zu klein. Ich wurde komplett neu eingekleidet und trug die neuen Kampfstiefel nur einen Monat - dann hatte ich neue, von mir persönlich beschaffte Bergstiefel an den Füßen. Das neue Model "Kampfstiefel Bundeswehr ( Modell 2000)" war mir zu klobig, zu schwer und hatte mir persönlich einen zu hohen Schaft. Im Laufe der Jahre, in denen ich immer wieder sinnvoll als Reservist bei der Bundesehr meinen Dienst versah, hatte ich dann letzlich meine Bergstiefel Hanwag Alaska GTX und für den Dienst in der Kaserne, bzw. im Innendienst meine HAIX Airpower P3. Komischerweise passen die Airpower von HAIX hervorragend, während mit die Bergschuhe von HAIX zu schmal sind. Ebenso erging es mir mit Bergschuhen von LOWA und so bin ich bei diesem Schuh bei Hanwag gelandet, der von Anfang an passte und in dem ich mich sofort wohlfühlte.
Mein derzeitige Schuhbestand sieht also folgendermaßen aus:
• Blundstone Classic 500 Kurzschaft Stiefel (für fast alle Tage, Outdoor bis max. einfache Spaziergänge in Wald und Flur und im urbanen Bereich), stilgerecht gekauft in Alice Springs ;-).
• 4x LOWA ZEPHYR GTX MID TF; vier verschiedene Farben; unterschiedliches Alter (für Bundeswehr und die meisten Outdoortätigkeiten in drei Jahreszeiten und auf sechs Kontinenten, wasserdicht, wasserdampfdurchlässig, rutschfest, leicht).
• Hanwag Alaska GTX (für Wintertouren und Bundeswehr)
• Meindl Perfekt (Hochgebirge; Anschaffung für's Leben ;-) )
Résumé: Billige Schuhe rächen sich, sie fördern i.d.R. Schweißfüße und Blasenbildung, haben keine Schutzwirkung, nässen durch. Aber auch namhafte Hersteller haben bei mir versagt, z.B. hatte ich zweimal negative Erfahrungen mit Baltes, einmal im Rettungsdienst in der Form, dass die Sohle auf der Trittfläche einen Riß bekam oder bei dienstlich gelieferten (Bundeswehr, Tropen) bei dem sich die Sohle vollständig ablöste.
Die Füße sind die, auf denen wir stehen und auf denen wir laufen, sie haben besseres verdient. Ich kaufe auch keine Schuhe mehr Online, weil ich sie anprobieren muss, es sei denn, ich kenne das Modell und weiß welche Größe bei dem Model passt.
5 comments
Thérèse said:
aNNa schramm said:
Allerdings hatte ich 2 Paar Lederstiefel (Lowa) di zu wenig getragen wurden und siehe eines Tages war die Sohle quer gebrochen Probe beim 2. einmal ein versuch zu biegen - das Gleiche und dann dachte ich hätte ja noch Reserve -Ohh je auch hier war die angeschweißte Sohle mürbe geworden, Oberleder wie neu aber ... ich mußte sie entsorgen.
Ein Telefonanruf bei Lowa, ob man die Sohlen nicht erneuer könne, sagten sie mir NEIN, dass sei eine 'preiswertere und leichtere' Ausführung' - Preis etwas pro Paar ca 180,00 EUR !!!
Das war schon eine Enttäuschung !!!!!!
Trotzdem trage ich diese Marke weiterhin. Jetzt hab ich nur noch ein Paar :-))) fast für täglich LOL. Ich bin ja viel in den Bergen.
Arlequin Photographi… replied to aNNa schramm:
Bergfex said:
Ich werden beide Paare ab jetzt wechselweise tragen.
LotharW said: