WAS SIND STOLPERSTEINE?
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit diesen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine
in English: http://en.wikipedia.org/wiki/Stolperstein
en Francais: http://fr.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine
Espagnol: http://es.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine
http://www.stolpersteine.com/start.html
Ich habe bei meinem Ausflug nach München im Theater für Musik und Wissenschaft Stolpersteine fotografiert. Da ich immer gerne auch Erläuterungen zu meinen Fotos schreibe, habe ich erst jetzt festgestellt:
München lehnt eine Verlegung von Stolpersteinen ab. Nur in öffentlichen Gebäuden oder auf Privatgrund ist dies möglich. Begründet wird diese Ablehnung mit der Kritik von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, die es als „unerträglich“ bezeichnet hat, die Namen ermordeter Juden auf Tafeln zu lesen, die in den Boden eingelassen sind und auf denen mit Füßen „herumgetreten“ werde. Die Meinungen gehen im Zentralrat der Juden jedoch auseinander, und der Vizepräsident Salomon Korn verteidigt das Projekt.
Ich persönlich habe spontan eigentlich DAS gesehen, was der Künstler als sein Anliegen betrachtete: Die Steine wenden sich gegen das Vergessen.
Aber es gibt eben auch andere Ansichten. Und bei Objektivität sind vielleicht auch diese nicht alle von der Hand zu weisen.
"Jeder Mensch muß von irgendwas leben. Besonders Künstler tun sich mit der Sicherung ihrer Existenz oft schwer. Da braucht es pfiffige Einfälle, um die Medien zu interessieren und sich dadurch Einnahmequellen zu erschließen. Eine lukrative Idee kam dem Künstler Demnig aus Köln. Er verkauft Stolpersteine, 100 EUR das Stück, inclusive Anleitung zum Verlegen im Pflaster vor den ehemaligen Wohnungen jüdischer Naziopfer. Nun hat zwar jeder Hausbesitzer die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass vor seiner Haustür niemand zu Schaden kommt, sei es durch Glätte oder Stolperfallen. Ein höheres Rechtsgut als die Unversehrtheit ist in Deutschland freilich die Vergangenheitsbewältigung. Die Anwohner werden nicht befragt. Dennoch haben es - entgegen wiederholter Behauptung - sehr wohl schon etliche Städte gewagt, das „Angebot“ auszuschlagen.
Eine davon ausgerechnet das rot regierte München. Vermutlich verhindert dort die Münchnerin Charlotte Knobloch als Zentralratsvorsitzende, dass auf dem Andenken von NS-Opfern buchstäblich herumgetrampelt wird.
Die Masse der ins Visier genommenen Städte jedoch fügt sich. In über 300 Orten wird mittlerweile geschichtspädagogisch gestolpert.
Welcher Bürgermeister, welches Ratsmitglied, möchte sich schon von den stets beflissenen Medien und selbsternannten Gutmenschen als Antisemit durch die Straßen seiner Stadt treiben lassen?
" (aus der Seite: http://www.stolpersteine.net )
Dafür aus meiner Sicht, das positive Beispiel aus Regensburg:
http://www.stolpersteine-regensburg.de
Am Ende stelle ich fest:
Die Stolpersteine haben uns trotzdem zum Nachdenken angeregt ... und auch das sollte einer der Zwecke der Stolpersteine sein. So haben sie erfüllt, wozu sie geschaffen worden sind.
2 comments
Heide said:
Aber so denke ich auch: "Wenn durch diese Steine die Menschen zum Nachdenken und Erinnern gebracht werden, haben sie ihre Aufgabe erfüllt."
Danke Isabella, für den informativen Blogbeitrag
Ingrid K. Brandl replied to Heide: