Lena und der Kahlschlag im Mutterstadterwald
Gedanken von Lena: "Ich verstehe nicht, warum mein Herrchen gegen den Einsatz eines Holzvollernters ist. Aber Ich freue mich. Denn dann kann ich von einem Baumstamm zum anderen springen".
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Taken on Wednesday February 6, 2019
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Posted on Friday February 8, 2019
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13 comments
Boro said:
Andreas Müller replied to Boro:
ColRam said:
Andreas Müller replied to ColRam:
Boarischa Krautmo said:
zunächst mal allgemein:
Kosten
Im Starkholz sind die Kosten zwischen motormanueller Aufarbeitung mit maschineller Rückung und vellmechanisierter Aufarbeitung vergleichbar. Der Unternehmer berechnet mir für händische Fällung und Aufarbeitung rund 9 € je fm zuzügl. MwSt., der Rücker je nach Rückeentfernung nochmals 7 bis 9 € je fm zuzügl. MwSt.
Vollmechanisiert zahle ich 16 bis 18 € zuzügl. Steuer, bis das Holz an der Waldstraße liegt abh. von Dimension und Entfernung.
Im Schwachholz liegt der Harvester kostenmäßig klar vorne.
Arbeitssicherheit
In D ereignen sich jedes Jahre bei der manuellen Holzernte zahlreiche Unfälle, darunter wenige tödliche.
Beim Harvester zu vernachlässigen. Biologisch abbaubare Schmier- und Hydrauliköle verwenden, sonst wäre ein geplatzter Schlauch nämlich auch ein schwerer Unfall.
Pfleglichkeit
Hängt natürlich sehr vom jeweiligen Personal und der Übungsschwelle ab.
Im Schwachholz kann ein guter Maschinenführer fast unglaubliches. Der Fahrer, der bei uns unterwegs ist, bringt die Bäume durch entsprechenden Ansatz des Harvesterkopfes und Drehen und Ziehen beim Fall so gut zu Boden, daß fast keiner der verbleibenden Bäume "angeschunden" wird. Die Entnahme mit dem Kran ist meist ebenfalls schonender als mit der Seilwinde. Mit dem Kran ist schnell umgegriffen, der Rücker, der den Baum abhängen müsste, die Maschine ein paar Meter umsetzen und erneut den Baum anhängen, kommt halt doch in Versuchung, den Stamm "mal so" durchzuziehen.
Im Starkholz bei entsprechender Technik klarer Vorteil für den Hervester, er hebt den Baum stehend über Jungwuchs und bringt ihn erst auf der Gasse zu Fall.
www.youtube.com/watch?v=GFHVGueps1Y
hier redet er ein bisschen viel, ist halt eine Vorführung, aber man sieht sehr schön, wie der Baum auf die Rückegasse fällt, ohne Schäden zu verursachen:
www.youtube.com/watch?v=nm9iM9FiTdU
Bodenschutz
Der Harvester fährt nur auf der Rückegasse, Bodenschäden treten also nur dort auf. Idealerweise werden sie durch die Reisigmatte der aufgearbeiteten Bäume noch minimiert.
Zur Verringerung von Bodenschäden können auch Kettenfahrwerke oder Boogie-Bänder beitragen. Als Rückegassenabstand sind mittlerweile eher 30 m üblich.
Bei der motormanuellen Aufarbeitung wird das Holz ebenfalls maschinell gerückt, es sind also befahrene Rückegassen notwendig. Rückegassenabstand sind dann meist 40 m (evtl. mehr), es fehlt dann jedoch die Reisigauflage auf der Rückegasse.
Pferde werden nur zum Vorliefern eingesetzt, d.h. mit Pferden wird das Holz bis an die Rückegasse gezogen und dort dann maschinell abgefahren. Es entfällt die Seil-Arbeit des Rückers, der Gassenabstand kann etwas vergrößert werden. Eine Komplettrückung mit Pferden ist jedoch völlig unwirtschaftlich (Rückung im Bestand bis zur Gasse, Einschwenken, Rückung auf der Gasse bis zum Weg, erneut schwenken, Holz ablegen und poltern, dann wieder zurück und das ganze vor vorne lohnt nicht. Außerdem arbeitet ein Pferd keine 8 Stunden am Stück.) Ebenfalls kommt Pferdeeinsatz im Starkholz an die Grenze. (Ja, früher hat man einen starken Baum angehängt und rausgeholt und am nächsten Tag den nächsten.)
Bodenschutz hängt ebenfalls von Bodenart und Wetter ab. Ggf. muss man einen Einsatz bei unpassender Witterung eben abbrechen. "Unser" Fahrer macht das selbst, wenn er merkt, er macht zu viele Schäden am Boden.
Hier gibts noch was zu lesen:
www.lwf.bayern.de/mam/cms04/forsttechnik-holz/dateien/w72_schutz_des_waldbodens_beim_einsatz_von_forstmaschinen_bf_gesch.pdf
zu Bodenschäden und Regeneration auch noch:
www.fva-bw.de/termine/kolloquien03/kolloq030708_10.pdf
in obigem link ist im Literaturverzeichnis eine Arbeit von Kremer genannt, die find ich nicht online. Er hat festgestellt, daß Veränderungen im Boden durchaus langfristig feststellbar sind, diese aber keinen signifikanten Einfluß auf das Baumwachstum haben. Es ist aber auch zu bedenken (in seiner Arbeit nicht untersucht), daß gerade in Zeiten zunehmender Wahrscheinlichkeit von Starkregen-Ereignissen die Versickerungsrate besondere Bedeutung hat und Fahrspuren deshalb auch in nur leicht hängigem Gelände u.U. starke Erosion zur Folge haben können.
Alles in allem ist auf einem Großteil der Waldfläche vollmechanisierte Holzernte durchaus sinnvoll. Fehler beim Einsatz können zu deutlichen Bodenschäden führen, diese können bei identischen Bedingungen jedoch genauso bei herkömmlicher Rückung auftreten. Das Problem ist weniger die Technik als der falsche Einsatz.
Zum Bild:
Ich weiß nicht, was der Sinn des Einschlags war. "Normale" Holzernte erscheint mir unwahrscheinlich, zumal unter Kiefer eigentlich genug Licht für Verjüngung vorhanden ist. Ist hier eine Nutzungsänderung beabsichtigt?
Andreas Müller replied to Boarischa Krautmo:
Ich habe Dir dazu an anderer Stelle was geschrieben.
Jeff Farley said:
Andreas Müller replied to Jeff Farley:
Andreas Müller said:
Nora Caracci said:
Andreas Müller replied to Nora Caracci:
Jocelyne Villoing said:
Andreas Müller replied to Jocelyne Villoing: