Der Alte Kran ist ein historischer Hafenkran am ehemaligen Ilmenauhafen in Lüneburg. Er wurde erstmals im Jahr 1346 urkundlich erwähnt und in seiner Geschichte mehrfach umgebaut. Seine heutige Gestalt mit hölzerner Verkleidung und kupferbedecktem Dach erhielt er im Jahr 1797. Im Mittelalter war der Kran ein wichtiges Hilfsmittel, um schwere Lasten – insbesondere Salzsäcke – auf Schiffe oder an Land zu heben.

Das "Alte Kaufhaus" (gelbe Fassade) wurde ursprünglich "Dat Heringshus" genannt. Der Ostseehering war ein bedeutendes Handelsgut. Händler transportierten das Lüneburger Salz über die Ilmenau nach Lübeck und brachten auf dem Rückweg Heringe mit. Diese wurden zusammen mit Stinten in dem Alten Kaufhaus verkauft. 1742 erhielt das Kaufhaus seine barocke Fassade. Das 1574 erbaute "Königlich Preußische Hauptsteueramt" (rote Fassade) steht bezeichnenderweise direkt neben dem Alten Kaufhaus.

Zu seiner Zeit zählte der „Alte Kran“ zu den leistungsfähigsten Hafenkränen Norddeutschlands. Seine Kraft bewies er am 13. August 1840, als mit der Dampflokomotive der Herzoglich Braunschweigischen Staatseisenbahn etwa 9,3 Tonnen gehoben wurden. Mit der Einführung der Eisenbahn im Jahr 1847 verlor der Hafen und mit ihm der Kran seine Bedeutung.

Die dahinter steckende Mechanik erweist sich dabei als echte mittelalterliche Ingenieurskunst. Im Inneren des Krans befinden sich zwei hölzerne Treträder, die mithilfe menschlicher Körperkraft in Gang gesetzt werden mussten.
 
6 comments
Jaap van 't Veen said:
William Sutherland said:
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Dimas Sequeira said:
Kayleigh said:
Pam J said:
Ecobird said:
Best wishes Carol