"Es gibt ein Problem, wenn wir im Umgang mit Emotionen zu ehrgeizig werden – vor allem denen, die mit der spirituellen Praxis zu tun haben, wie Liebe, Hass und so weiter.
Man hat uns gesagt,wir sollten liebevoll, freundlich, anständig sein. So sehen die konventionellen Vorstellungen von Spiritualität aus. Wenn wir die Ecken und Kanten in uns entdecken, halten wir sie für antispirituell und versuchen, sie loszuwerden. Das ist der größte Fehler überhaupt bei der Arbeit mit unseren grundlegenden psychischen Mustern. Wenn wir anfangen, die größten Probleme wegzuschieben und nach einem Wundermittel gegen sie Ausschau zu halten, werden wir ständig zurück geworfen, andauernd besiegt.
Die Grundidee ist hier, dass wir uns nicht dazu verleiten lassen sollten, eine utopische Form der Spiritualität aufbauen zu wollen. Stattdessen sollten wir versuchen, die Details der emotionalen Höhepunkte, die Dramatik der Emotionen, genauer anzuschauen. Wir müssen nicht auf eine Situation warten, die groß und ungeheuer bedeutend ist. Wir sollten auch die ganz kleinen Situationen nutzen, in denen diese Emotionen sich zeigen, und damit arbeiten.
Unterdrücken Sie sie nicht, lassen Sie sie aber auch nicht los; schlüpfen Sie in sie hinein, fühlen Sie ihre abstrakten Qualitäten. Dann haben die Irritationen niemanden mehr zum irritieren. Vielleicht werden sie schwächer oder zu kreativer Energie."
(Chögyam Trungpa,
Achtsamkeit, Meditation & Psychotherapie )
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3 comments
Percy Schramm said:
Annemarie said:
William Sutherland said: