Der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus), auch Europäisches oder Gewöhnliches
Pfaffenhütchen, Pfaffenkäppchen, Pfaffenkapperl, Pfarrerkapperl, Spillbaum oder Spindelbaum genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae).
Das Pfaffenhütchen wurde 2006 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Die in einem abstehenden Fruchtstand stehenden Früchte reifen im September bis Oktober und öffnen sich dann mit vier Klappen.
Da die Kapselfrucht dem Birett, einer Kopfbedeckung katholischer Geistlicher ähnelt, wird die Pflanze Pfaffenhütchen oder Pfaffenkäppchen genannt. Der Spitzname Rotkehlchenbrot stammt daher, dass die Samen im Winter gerne von Vögeln gefressen werden.
Der «Spynelbaum» wird erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. In der Hildegard von Bingen zugeschriebenen „Physica“ wurde empfohlen, die Asche, die aus dem direkt unter der Rinde des Baumes liegenden Holz gebrannt wurde, in Wein gegen Wassersucht zu trinken. Der Wein, in dem die Früchte gekocht wurden, sollte gegen Milz- und Magenbeschwerden helfen.
Im 16. Jahrhundert wurde im „Büchlein von den ausgebrannten Wässern“ empfohlen, das aus «Spindelbom», auch «Pfäfferhödel» genannt, destillierte Wasser bei Entzündungen der Niere und der Harnblase in einem Vollbad zu trinken. Dadurch würden die Hitze und die Geschwulst mit dem Urin ausgetrieben. Welcher Teil zur Herstellung des Destillats verwendet werden sollte, wurde nicht angegeben.
In seinem „Kleinen Destillierbuch“ aus dem Jahre 1500 übernahm Hieronymus Brunschwig die Indikationsangaben aus dem „Büchlein von den ausgebrannten Wässern“ in das Kapitel über »Spindel boum« »Hanhödel«. Zum verwendeten Teil ergänzte er: „…Das beſte teil vnd zit ſiner diſtillierung iſt die bletter vnd frůcht vnder eynander gebrant ſo die frůcht zitig vnd rot iſt. …“
Von den Vätern der Botanik erwähnte nur Hieronymus Bock den »Spindelbaum« - »Hanhödlin«, den er genau beschrieb. Zur Wirkung, insbesondere der Blätter und Früchte, wollte er sich jedoch nicht äußern. Das lässt vermuten, dass ihm die Giftwirkung der Pflanze bekannt war.
Alle Pflanzenteile des gewöhnlichen Spindelstrauches sind giftig. Vor allem in den Samen befinden sichSteroidglykoside (Cardenolide), zum Beispiel Evontin, außerdem die Alkaloide Evomonosid, Koffein und Theobromin. Die Rinde enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und Phlobaphene, die Blätter auch Triterpene.
Der Verzehr von Samen führt zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Dabei kann es zu einer starken Reizung des Magen-Darm-Traktes kommen. Die Glykoside wirken außerdem auf die Herzmuskulatur. Auch Nierenschädigungen, Kreislaufkollaps, Benommenheit und Leberschwellungen gehören zu den Symptomen, die bei dem Verzehr der Früchte auftreten. Vergiftungen treten vor allem bei Kindern auf, die sich von den attraktiv aussehenden Früchten verführen lassen. Dabei kann es zu Leber- und Nierenschäden, je nach Schweregrad auch zum Tod kommen.
In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben darüber, welche Dosis bereits tödlich wirkt. Alle Krankheitszeichen können noch 18 Stunden nach dem Verzehr der giftigen Pflanzenteile auftreten. Zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen gehören das Auslösen von Erbrechen sowie das Verabreichen von Aktivkohle. Weitere Maßnahmen sind Magenspülungen
Der Name „Spindelstrauch“ kommt daher, dass das Holz früher auch für Handspindeln verwendet wurde.
de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnlicher_Spindelstrauch
16 comments
Keith Burton said:
aNNa schramm replied to Keith Burton:
DOMCHO said:
aNNa schramm replied to DOMCHO:
Malik Raoulda said:
Merci pour ces informations nécessaires.
Bonne et heureuse journée.
aNNa schramm replied to Malik Raoulda:
cammino said:
aNNa schramm replied to cammino:
Gabi Lombardo said:
aNNa schramm replied to Gabi Lombardo:
Annemarie said:
Boarischa Krautmo said:
William Sutherland said:
Admired in: www.ipernity.com/group/tolerance
* ઇઉ * said:
aNNa schramm replied to * ઇઉ *: