"Das Wasser sind wir", war eine der zentralen Losungen auf einer Demonstration, die heute, am Weltwassertag (22. März 2025), die uruguayische Hauptstadt Montevideo bewegte. Etliche tausend Menschen zogen vom Verfassungsdenkmal durch die belebte Innenstadt zum Musikpavillion eines Stadtparks, wo die Aktion in einem Open-Air-Konzert endete. Ähnliche Veranstaltungen gab es auch in weiteren Städten Uruguays.
Für die Teilnehmenden steht viel auf dem Spiel: Uruguay ist das erste (und bislang wohl einzige) Land der Welt, wo der freie, öffentliche Zugang zum Trinkwasser in der Verfassung festgeschrieben ist.
Die Privatisierung der Wasserwirtschaft ist somit verfassungswidrig; gleichwohl versuchen einflussreiche Kreise, das Verbot zu ihrem Nutzen auszuhebeln. Eine Dürreperiode 2023 mit Versorgungsstörungen in den staatlichen Wasserwerken haben ein Firmenkonsortium ermutigt, den Steuerzahlern ein millionenschweres Projekt zur Entsalzung von Brackwasser in privater Regie aufzunötigen. Ein Anachronismus in einer süsswasserreichen Weltregion. Dagegen hat sich der Widerstand organisiert, der von Wissenschaftlern und zahlreichen Initiativen getragen wird.
Die Losung "Wir sind das Wasser" drückt auch den politischen Willen aus, Lebens- und Menschenrechte zu verteidigen. Mir kam sogleich ein Song in den Sinn, der mehr als 40 Jahre zuvor in Europa Trotz, Entschlossenheit und Widerstand in einer anderen Überlebensfrage begleitet hat: Wir wollen wie das Wasser sein...
www.youtube.com/watch?v=G5Hlqjb26Ug
2 comments
William Sutherland said:
Annaig56 said: