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Wilhelm I, Prinz von Oranien

Wilhelm von Nassau-Dillenburg wurde am 24. April 1533[1] in Dillenburg, Residenzstadt der Grafschaft Nassau-Dillenburg, als Sohn von Wilhelm von Nassau und Juliana zu Stolberg geboren. Sein Vetter, Renatus (René) von Nassau, Fürst von Oranien, starb am 18. Juli 1544 während eines Feldzuges in der Champagne. Noch vor der Schlacht hatte René, da er ohne männlichen Nachkommen war, seinen Cousin Wilhelm als Erben eingesetzt. Kaiser Karl V. machte seine Zustimmung zu der Erbfolge allerdings von der Bedingung abhängig, dass Wilhelm am kaiserlichen Hof katholisch erzogen würde.

Mit seinem Erbe, dem Fürstentum Oranien, sowie mit Besitzungen, die fast ein Viertel von Brabant, der Franche-Comté, der Dauphiné und der Grafschaft Charolais ausmachten,[2] wurde Wilhelm zu einem der am reichsten begüterten niederländischen Hochadeligen. Wilhelm besaß in Breda eine der schönsten Burgen nördlich der Alpen und der Nassauer Hof in Brüssel war weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Trotz seiner umfangreichen niederländischen Besitzungen und des späteren Ehrentitels „Vater des Vaterlandes“ sprach Wilhelm von Oranien die niederländische Sprache nicht perfekt. Seine Muttersprache war Deutsch; auch das Französische, die Sprache des Hochadels, beherrschte er.

Am kaiserlichen Hof in Brüssel wuchs Wilhelm zu einem der engsten Vertrauten Karls V. heran. Empfing der Kaiser ausländische Gesandte, so hatte allein Wilhelm das Privileg, anwesend zu bleiben. Als Karl V. am 25. Oktober 1555 seinem Sohn Philipp die Herrschaft über die Niederlande übertrug, stützte er sich beim Einzug in den Thronsaal auf Wilhelms Schulter, eine Geste mit Symbolcharakter.[3] Nach Karls Abdankung als Kaiser 1556 erhielt Wilhelm die Aufgabe, die Reichskleinodien nach Frankfurt zu bringen.

Diese Anerkennung rührte von den Erfolgen Wilhelms im fünften Krieg Karls gegen Frankreich her. Der junge Oranier wurde zum Oberbefehlshaber der Maas-Armee ernannt und trug einige bedeutende Siege davon. Im Zuge dessen wurde er in den Orden der Ritter vom Goldenen Vlies aufgenommen, einen elitären Kreis ranghoher Adliger, welche dem Regenten besonders nahe standen. In dieser Zeit zeigte sich zwar schon die persönliche Abneigung Wilhelms gegen Philipp II., jedoch stellte er seine Pflichten gegenüber dem Lehnsherren über persönliche Gefühle
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