Leih mir'n Schlips und leih mir'n Auto, leih mir Geld und zock drauflos.
Werd gesehen, werd gehört und reich belohnt.
Keinen Blick für fremde Sorgen - ich verschiebe nichts auf morgen,
ich steh mitten drin im Leben, keiner wird von mir verschont.
Immer schneller dreht das Rad und immer besser geht es mir,
immer höher, hoch hinaus und immer mehr!
Muss dabei sein! Brauch was Neues! Muss ich haben! - ruft die Gier.
Will nicht wissen, wer's bezahlt und wo kommt's her.
Soziale Marktwirtschaft ... ist alternativlos.
Selt'ne Erden für Computer, Hochsee-Fisch auf unser'n Tisch
Und die Reste für die Armen - macht man so.
Bunte Perlen für Touristen, Elfenbeine schön geschnitzt.
Und so mancher Ur-Einwohner ist doch froh.
Aluminium, Kupfer, Kohle und Uran für Energie.
letzte Wälder für die Öfen und für Möbel und Papier.
Schulden, Wetten und Optionen - das Geschäft läuft wie noch nie.
Und auch schnell paar Immobilien, blos nicht hier.
Soziale Marktwirtschaft ... ist alternativlos.
Sorge ständig für mehr Reichtum - Jeder kann es mir doch gleich tun,
sorge für mein Portemonaie, das ist mein Recht.
Sorg für eure Arbeitsplätze und was ich daran so schätze,
selbst die Waffenproduktion macht sich nicht schlecht.
Und wenn näher kommt mein Ende - immer schlechter ging es mir,
würd ich dran denken, was dann bleibt von dem Konsum.
Keine Frage - alles Müll, doch ich bin dann nicht mehr hier,
C' est la vie ... - kümmert IHR euch doch darum !
Soziale Marktwirtschaft ... ist alternativlos.
04/2014 - Sternenstaub
1 comment
Sternenstaub said:
siehe zum hören hier:
podcast-mp3.dradio.de/podcast/2015/08/27/dlf_20150827_1612_ac8e4209.mp3
oder zum lesen:
www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/sachbuchderwoche-christoph-tuercke-mehr-philosophie-des-geldes100.html