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Eine automatische Stunde

WDR Studio Akustische Kunst 2007

47’20’’

Eine Stunde Sprechen bzw. Singen ohne die geringste Pause - das war die Aufgabe für zwanzig Personen, die sich jeweils allein zu Hause aufgenommen haben. Die Stimmen sollte immer zu hören sein, egal in welcher Weise. Ich wollte sie benutzen wie einen Musikautomat. Einmal “angeschaltet“ laufen sie non-stop weiter wie ein elektrisches Gerät. Im Kopf der Sprecher drohen dabei ständig Stomausfälle“, Pausen und Lücken, die es zu überbrücken gilt, und dabei bietet sich die Wiederholung als erste Lösung an. Trotz aller Unterschiede gibt es daher auch eine gemeinsame Ästhetik. Alles spontane Ausprobieren und alle Expressivität wird durch diese Vorgabe in einen Strom gezwungen, wird beiläufiger, repetitiver und mechanischer. Hinzu kommen Geräusche, die ebenfalls durch einen Anfangsimpuls und einen Automatismus gekennzeichnet sind, vor allem Kreiselbewegungen verschiedener Objekte auf unterschiedlichen Unterlagen. In den mechanischen Wiederholungen und Variationen dieser Geräuschaufnahmen setzt sich die Ästhetik der Sprechströme fort, und die Aufmerksamkeit wird immer wieder auf ihren Entstehungsprozess gelenkt, der sich der allein der Überbrückung der Pause und der Suche nach dem nächsten Schritt verdankt.



Antje Vowinkel

http://www.antjevowinckel.de/hoerspiele/rochen.html