Ich habe auch mal solche Sätze gehört: "In Skandinavien ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist!" "In Skandinavien darf man überall frei campen, außer im Radius von 1 km eines Campingplatzes!" "Da suchst du dir einen schönen Platz am See, machst ein Lagerfeuer an und angelst dir zum Essen einen Fisch" etc. Nun, diese Aussagen haben eines gemeinsam: Sie sind falsch!
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es in Skandinavien unzählige Möglichkeiten gibt, in der freien Natur zu übernachten. Je nördlicher man kommt, desto einfacher wird es. Und an vielen Straßen gibt es verhältnismäßig große Park- und Rastplätze, die dafür prädestiniert sind. An einem dieser Plätze fand ich ein etwas verwittertes Schild, auf dem - in aller Kürze - das Allemansrätten erklärt wird Leider nur auf Schwedisch, denn ich denke, dass die Schweden schon wissen, was das bedeutet. Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, es zu übersetzen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es in Skandinavien unzählige Möglichkeiten gibt, in der freien Natur zu übernachten. Je nördlicher man kommt, desto einfacher wird es. Und an vielen Straßen gibt es verhältnismäßig große Park- und Rastplätze, die dafür prädestiniert sind. An einem dieser Plätze fand ich ein etwas verwittertes Schild, auf dem - in aller Kürze - das Allemansrätten erklärt wird Leider nur auf Schwedisch, denn ich denke, dass die Schweden schon wissen, was das bedeutet. Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, es zu übersetzen.
Allgemeines Recht
Willkommen in den Markerna *)
Denken Sie daran, dass das allgemeine Recht eine einzigartige Einrichtung ist, die auf Verantwortung, Rücksichtnahme und gesundem Menschenverstand basiert. Störungen oder Zerstörungen sind nicht Teil des allgemeinen Rechts. Hier sind einige einfache Punkte, die Sie beachten sollten:
Wohin darf man gehen?
Sie dürfen auf fremdem Grund und Boden gehen, laufen und Ski fahren – jedoch nicht auf Grundstücken, Beeten, Feldern mit wachsenden Feldfrüchten oder anderem Boden, der beschädigt werden könnte. Vergessen Sie nicht, Tore hinter sich zu schließen!
Reiter müssen besonders vorsichtig sein. Reiten Sie beispielsweise nicht in Sportanlagen oder auf Wanderwegen.
Zelte und Wohnwagen
Wo und wie lange Sie zelten dürfen, hängt von den Umständen ab. Achten Sie darauf, dass Sie niemanden stören, und fragen Sie den Grundstückseigentümer vorher um Erlaubnis.
Wohnwagen dürfen Sie vorübergehend direkt an der Straße abstellen, sofern Sie den Boden nicht beschädigen, gegen Parkvorschriften verstoßen, den Verkehr behindern oder anderweitig im Weg stehen.
Keine Kraftfahrzeuge im Gelände!
Es ist verboten, Kraftfahrzeuge im Gelände und auf Privatwegen mit einem Schild, das den Kraftfahrzeugverkehr verbietet, zu fahren. Aber du kannst immer auf Privatwegen laufen und Rad fahren.
Auf dem Wasser
Das Baden und Bootfahren auf fremden Gewässern ist erlaubt. Du darfst jedoch nicht an Grundstücken oder an Orten mit Zutrittsverbot, z. B. Vogelschutzgebieten, an Land gehen.
Was darf man pflücken?
Wildwachsende Beeren, Pilze und Blumen, die nicht unter Naturschutz stehen, dürfen gepflückt werden, ebenso wie Zapfen und kleinere Äste auf dem Boden für den vorübergehenden Gebrauch.
Halten Sie Ihren Hund an der Leine!
Aus Rücksicht auf die empfindliche Tierwelt dürfen Hunde vom 1. März bis zum 20. August nicht frei in der Natur laufen. Auch zu anderen Zeiten müssen Hunde unter angemessener Aufsicht stehen.
Jagd und Fischfang
Die Jagd ist nicht Teil des allgemeinen Rechts. Das Sammeln von Vogelnestern oder Vogeleiern ist ebenfalls verboten.
Für das Angeln ist oft ein Angelschein oder eine andere Genehmigung erforderlich. Informieren Sie sich vor Ort über die geltenden Bestimmungen!
Seien Sie vorsichtig mit Feuer!
Feuer ist nur erlaubt, wenn keine Brandgefahr oder andere Schäden entstehen können. Wählen Sie den Feuerplatz daher sorgfältig aus. Beachten Sie jedoch, dass im Sommer oft ein Feuerverbot gilt.
Wir nehmen unseren Müll mit, oder?
Dass das Wegwerfen von Müll nicht zum allgemeinen Recht gehört, ist selbstverständlich. Hinterlassen Sie Ihren Rastplatz so, wie Sie ihn anderen wünschen würden!
Dies ist nur eine kurze Zusammenfassung des allgemeinen Rechts. Wenn Sie mehr erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an die Kreisverwaltung oder die Naturschutzbehörde.
*) Die Marken (Markerna, „Außengebiete“, „Grenzgebiete“, isl. Markir), frühere Bezeichnung für das westliche Dalsland, das lange Zeit ein umstrittenes Grenzgebiet zwischen Schweden und Norwegen war.
Seit der Markt für Wohnmobile boomt - gekauft oder gemietet - scheint das Allemansrätten unter Druck zu geraten. Gerade im Süden Skandinaviens wird es immer schwieriger, einen angemessenen Platz für die Nacht zu finden. Im Großraum Malmö wird aufgrund der hohen Kriminalitätsrate sogar davor gewarnt, sich irgendwo für die Nacht hinzustellen. Es sind die Touristen, die durch Nicht- oder Halbwissen die Akzeptanz der Bewohner strapazieren, weil sie sich nicht an das obengenannte halten. Ganz aufdringliche Zeitgenossen fordern sogar ihr vermeintliches Recht gegenüber den Anwohnern ein und vergessen dabei gerne die "gute Kinderstube". Daher sind wir schon im letzten Jahr dazu übergegangen, südlich von Stockholm grundsätzlich Campingplätze anzufahren. Für Finnland gilt das ungefähr südlich des Polarkreises. Und für uns gilt: Wir hinterlassen allenfalls Reifenspuren, ansonsten sieht man nicht, dass wir da waren. Bei jeder Weiterfahrt fahren wir unser Gespann ca. 10 Meter weiter um noch einmal den Platz abzusuchen und es ist nicht selten, dass wir auch den Müll anderer mit einsammeln.
3 comments
Gudrun said:
Auf den Lofoten stehen inzwischen an schönen Parkplätzen zunehmend Verbotsschilder (kein Übernacht- Parken) und weil die WoMos im Sommer alle Straßen verstopfen, wird über eine Touristensteuer nachgedacht.
Auf Island ist es auch aus dem Ruder gelaufen, da hatten Leute ihre Zelte in Vorgärten aufgeschlagen oder in privaten (Garagen-)Einfahrten im WoMo übernachtet.
Ganz abgesehen von einschlägigen Hinterlassenschaften
* ઇଓ * replied to Gudrun:
* ઇଓ * said:
Hopefully, your report will make people think and find followers who share your prudence.