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Grand Est
Ein antiquarischer Fund oder wie ein alter "Vidal-Lablache" zum Nachdenken anregt.
Vor ein paar Tagen fand ich in einer verstaubten Ecke eines belgischen Antiquitätenladens einen Atlas. In großen Lettern stand auf dem Einband: "Historie et Géographie" und "Atlas classique". Das sind Begriffe, die mich "antriggern", d.h. sie wecken mein Interesse und haben innerhalb kürzester Zeit meine volle Aufmerksamkeit. 60 € fand ich nun aufgrund des guten Zustandes nicht zu teuer. Wie sich Zuhause herausstellte, fehlte aber auch keine Seite und altersbedingte Einrisse in den Seiten waren auch so gut wie nicht vorhanden. Das ist besonders erstaunlich, da es sich um einen Schulatlas handelt. Mein alter Schulatlas sieht jedenfalls anders aus.


Edith Regnery - die ich natürlich nicht persönlich kenne - ist offensichtlich sehr pfleglich mit diesem Atlas umgegangen. Glücklicherweise hat sie auch noch einige Notizen aus ihrem Erdkundeuntericht hinterlassen. Wenn meine oberflächlichen Recherchen richtig sind, ist Edith Regnery 2018 in Donchery, Département Ardennes in der Region Grand Est im Alter von 96 Jahren verstorben. Aber Edith Regnery ist ein anderes Thema. Falls noch jemand Hinweise hat, wäre ich dankbar.

Zurück zum Atlas. Die Karten sind nicht nur in einem sehr guten Zustand, sie sind auch sehr schön gestaltet. Es macht Freude darin zu blättern.

Interessant für mich ist besonders die Darstellung der Territorien in Europa im Laufe der Geschichte. Manchmal weicht die Darstellung oder Interpretation etwas davon ab, wie ich es in der Schule gelernt habe. Das mag zum Einem daran liegen, dass ich in Deutschland die Schule besucht habe und zum Anderen eben nicht in der 1930er, sondern in den 1970er. Welche Idiotie den Kontinent nach Erstellung dieser Atlasausgabe erfasst hat, wieviel Leid über Europa und die Welt durch ein armseliges aber böshaftiges Regime gebracht wurde, darüber gibt es genug verfügbare Quellen.

2016 trat in Frankreich eine Neugliederung der Regionen in Kraft. Ob das Sinn gemacht hat oder nicht, darüber erlaube ich mir als Außenstehender kein Urteil. Ich bin nicht nur im westliche Teil eines geteilten Land aufgewachsen, mit völlig gegensätzlichen politischen Systemen, ich kenne auch nichts anderes als die Aufteilung in Bundesländer, mit eigener Verfassung und eigener Gesetzgebung. So gesehen sind die französichen Regionen mit den deutschen Bundesländer, die aufgrund ihrer Fläche vergleichbar wären, nun doch nicht zu vergleichen.
Ich tue mich allerdings schwer, mit den Namen mancher Regionen. Was würde sich ein Außenstehender, der sich geografisch in Frankreich nicht auskennt, z.B. unter dem Namen Grand Est vorstellen? So verschwinden wohlklingende historische Namen wie Alsace, Lorraine oder Champagne-Ardenne und deren regionalen Eigenheiten. Als ich auf Seite 43 des Atlases VIDAL-LABLACHE ankam, die Frankreich zwischen 1790 und 1795 mit den Départements / Provinzen darstellt, kam mir die Idee, meinen Ordner République française www.ipernity.com/doc/arlequin_photographie/album/1243212 genau nach diesem Schema neu zu organisieren. Es ist nicht politisch zu verstehen. Ich liebe einfach die Namen der alten Départements bzw. Provinzen, die meiner Meinung nach sowohl in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft weisen. Es ist die künstlerische Freiheit, auch etwas Abseits wissenschaftlicher Recherche.





3 comments

Annaig56 said:

je vois pas le mien de la Haute-Marne,, (52)
4 years ago ( translate )

Arlequin Photographi… said:

Tu le trouveras ensuite sous les mots clés avec le "Code INSEE 52". ;-)
4 years ago ( translate )

Jenny McIntyre said:

Oh ech hätt gär e ​​Buch wéi dëst fonnt. Déi Nimm vu franséische Provënzen si mir bekannt - ech hunn net emol gemierkt datt se net méi sinn. Et depriméiert mech datt d'Leit d'Grenzen änneren, d'Nimm, nei Länner etc - ech kennen déi eeler Nimm, et muss sou konfus sinn fir d'Leit déi do wunnen.
2 years ago ( translate )