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Gedichte
Maria Rainer

Ist Elephantenatmung Schneeflocke
des Grundes, gelbe Winde auftritt?
Gefahrlich ist die Finsterniss verlocken
die zuverlässig an der Farben litt.

In einem Spielraum, an Gespensten rich,
In einem Schlafe, wo verwischen Seelen
An einer Straße, wo die Stummen fehlen
Ich möchte sogar es sich nicht vorstellen
Wo endest Du und wo beginne Ich…

***

Ich schweige stumm
Ich mache Redefehler.
Ich weiss es nicht
Ob Feder bester Lehrer.
Das Blut fließt krumm.

Mich reißt Geduld,
Ich mag verschmeckend Leiden
Gewickelt in gefleckten Kleiden
Eintausenden Leoparden…
Tief ist mein Schuld.

***

Der Grieß vom Himmel Schnee ist genannt.
Die Nächte ohne Tage - leere Wand.
Kopf ohne Hirne - laufender Sand.
Gedanke ohne Geiste - heller Brand.

Doch Schnee ohne Himmel nicht passiert.
Die Nacht dem Lichte an dem Morgen gliert
Einfallend mit dem Regen, das sich friert
Und in Sisyphus Steine konvertiert.

***

Dem Aug’ egal, welch’ Farbe sei primär -
Blaurot, das Lila oder Karmesine.
Die Pointe ist fast ohne Sinne
Wenn Ziel ist Auspuffgewehr
Zusammenbruches, der nicht mehr
Als eine schwierige Beginne.

***

Ich lasse ihn auspeitschen, diesen Baum,
Dem fehlt das größte Ahornherz.
Stechbeitel, gib mir deinen Schmerz!
Ich hab' mein eignes kaum.

Mein Schmerz ist rose Perlenschaum,
Der schnell verschwindet.
Und darum möcht' ich dir gewidmet, Baum,
Schenkend dies Raum –
Die Schale schmelznder März.

***

Vor einem Kasten aus Kieferholz
Die Stunde geht vorbei, gedacht am Morgen,
Wo südlichere Schönste kopfhochstolz
Aufstellend Zweigen, hat die dummsten Sorgen.

Wie viele Leute kauern stundelang
Vor ihrem Kasten mit getrocken Erde,
die braucht Wasser? Doch die Menschenherde
Wie feinen Pinkel bei dem Rennenpferde

Belastungspunkte stundelange greifen -
damit die Sonnenäpfel lassen reifen
die man ergänzt beim Gotteskochenseifen
als ob es hilft der Erd' lebendig werde.

***

Es ist's als ob die Theorie der Stringe
Verstümmelte die Ahornzweigen,
Die spielten wie die blutgespuckten Geigen
Um jeden Augenblick verrinnen
Beim Schweigen
dieses großes Herbsteraum.
Vorher das Traum von Zeitverlust
Beschrieb schon Prust.