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Aberglauben um Weihnachten - Neujahr
Zahlreicher Aberglauben rankt sich um die Adventszeit, das Weihnachtsfest und den Neujahrstag. In einigen Regionen in Thüringen wurde vor Zeiten so mancher Ratschlag ernst genommen, vieleicht wird er es auch heute noch im Heimlichen.
Bei einigen Bräuchen kann man nur mit dem Kopf schütteln, bei einigen könnte man sogar an eine Weiderbelebung denken.
In der heutigen Zeit nur noch schwer zu verwirklichen ist der Brauch: Zu Weihnachten zieht man Stroh aus den Dach eines ererbten Hauses und drischt es. Findet man einige Getreide - oder Ackerkörner im Drusch, dann bedeutet das großes Glück für das kommende neue Jahr. Wo gibt es noch mit Stroh gedeckte Dächer, dass ist hier die Frage? Es geht hier nicht um Reeddächer, sondern um Strohdächer, sonst funktioniert das nicht!
Oder folgender Brauch - In der Neujahrs- undWeihnachtsmitternacht klopft ein Mädchen dreimal n den Hühnerstall. Meldet sich der Hahn zuerst, so macht sie noch im selben Jahr Hochzeit. Meldet sich die Henne, so bleibt sie noch ledig.
Wahrscheinlich sind bei uns in Deutschland so viele Frauen nicht verheiratet, weil es nicht mehr genügend Hühnerställe gibt oder?
Bekannt ist das Blei- oder Zinngießen als Blick in die Zukunft. Am Andreastag ( 30. November), am Thomastag ( 29. Dezember ), an Weihnachten oder Silvester ist dies allgemein üblich. Aus den Gestalten des ins Wasser gegossenen Bleis wird das zukünftige Schicksal, insbesondere die künftige Heirat, durch den Witz der Phantasie gesehen.
Einen Versuch wert ist folgender Tipp zumindest einmal: In der Mitternacht des Christ- oder Silvestertages isst das Mädchen drei Plätzchen, die von ihr eben erst aus drei Fingerhüten voll Wasser, Mehl und Salz zubereitet wurden. Sie sieht dann den Zukünftigen im Traum, ihr Wasser reichend. Ist vielleicht ganz hilfreich, vorbeugend vor Fehlgriffen!
Grausig und nicht zur Nachahmung empfohlen ist folgender Tipp: Wenn man in der Neujahrsnacht auf dem Kirchhof oder auf junger Saat durch das Astloch eines ausgegrabenen Sarges schaut, so soll man über jedem Haus, in welchem in dem Jahr ein Mensch sterben wird, ein kurz flimmerndes Lichtchen oder Flämmchen sehen, oder man sieht den dem Tode verfallenen Menschen selbst.
Das würde ich mal lieber nicht ausprobieren, zumal es bei uns mittlerweile relativ schwierig wird, dies zu realisieren - wenig Erdbestattungen, überwiegend Feuerbestattung, also kein Sarg mehr vorhanden.
Da gefällt mir dieser Tipp schon besser: Das Mädchen kehrt in der Christ- oder Neujahrsnacht nackt die Stube bis zur Tür, ohne sich umzusehen (sonst muss sie sterben). Sobald sie fertig ist, dreht sie sich um und sieht den zukünftigen am Tisch sitzen. Zumindest mal denjenigen, der sie in der entsprechenden Nacht besucht hat, mein nicht herunfrotzeln - Glaube versetzt manchmal Berge, also glauben wir daran!
Zum Abschluss noch ein Mittel gegen Ungeziefer - Ein Mittel gegen Ratten kann man sich sparen, wenn man am Nikilaustag den Namen des Nikolaus
an die Tür schreibt, denn das soll Ratten vertreiben. Na dann, viel Erfolg.
Kommt alle gut ins Neue Jahr und laßt die Korken knallen, es ist so sicher wie jedes Jahr, der Neujahrstag wird kommen!