Seit geraumer Zeit, auch Fachleute können nicht sagen, seit wann, geistert durch die Welt, selbige werde in diesem Jahr, dem Schicksalsjahr 2012, enden, weil es dann am 22.Dezember keinen Maya - Kalender mehr geben werde.
Und noch viel schlimmer: Der sagenhafte Planet Nibiru kommt nach diesem Katastrophen - Szenario der Erde sehr nahe, um sie vermutlich zu pulverisieren. Oder jedenfalls so ähnlich.
Gigantische Vulkanausbrüche, gekoppelt mit verheerenden Erdbeben, durch Terroristen ausgelöste Weltkriege, gänzlicher Zusammenbruch des Finanzsystems - das seien die Folgen.
Vorher sollte man seine Konten auflösen und einige oder mehr Euro an jene überweisen, die es schon immer gewusst haben.
Gottlob gibt es Experten, die Antworten auf die weltbewegenden Fragen wissen und Entwarnung geben können."Der Planet Nibiru existiert definitiv nicht",sagt Florian Freistetter.Den an der Universität Wien promovierten Astronomen verschlug es kurz nach der Doktorarbeit nach Heidelberg, dann nach Jena. Da keine Verlängerung seiner Stelle am Astronomischen Institut erreichen konnte, schlägt er sich heute als freier Autor durchs Leben. Sein Internet - Blog zum Thema "Weltuntergang 2012" und zum allgemeinen Verständnis der Astronomie hat seit 2008 nicht nur eine treue Fangemeinde, sondern darüber hinaus schon Kultstatus erlangt.
Dazu gehört selbstredend das Fachwissen auch von Nicht - Astronomen, die mit ihren Kommentaren zur Freistetter-Aufklärungsarbeit beitragen.Er dürfte mittlerweile der wohl meistgelesene Wissenschaftsblog in deutscher Sprache sein und wird von der renomierten US-amerikanischen Zeitschrift " National Geographic" unterstützt.
Der Atsronom: " Nur einmal angenommen, den Nibiru oder auch Planet X genannt, gäbe es wirklich, man hätte ihn nicht nur längst entdeckt, sondern er wärenauch seit Jahren mit bloßem Auge sichtbar. Er sei ja, so die landläufige Meinung so groß wie Jupiter, und ein solches Himmelsopbjekt, auch wenn es eine extreme Bahn hätte und nur alle 3600 Jahre der Erde gefährlich nahe käme, muss letzlich doch den gerühmten Keplerschen Gesetzen und der Gravitationskraft folgen. Da aber Nibiru nicht zu sehen ist, auch nicht über die leistungsstärksten Teleskope, ist er nur ein Hirngespinst. Und wo nichts ist, kann auch nichts entdeckt werden."
Natürlich läßt sich die Esoterik-Szene von der Wissenschaft nicht beeindrucken. Und hier setzt auch eine der vielen Verschwörungstheorien an. Nibiru werde vor allem von der NASA und bestimmten Regierungen vor der Weltöffentlichkeit geheimgehalten, unterdes sie für sich und ausgewählte Eliten an Überlebensstrategien basteln.
Dazu Freistetter:"Alles Quatsch. Die NASA und Regierungen können ja Menschen, darunter Tausende von Amatuerastronomen mit ihren Teleskopen, nicht verbieten, zum Himmel zu blicken. Und was den Maya - Kalender angeht, so ist das mystriöse Datum des 21.Dezember 2012 nur Maya-Silvester. Dann beginnt der Kalender wieder von vorn. Es ist nur eine andere Art des Zählens."
Florian Freistetter erhält täglich viele Anfragen zum Weltuntergang, allein im Januar waren se 183, die Fragen in seinem Blog nicht mitgezählt.Grundlage seiner Antworten, auch wenn sie mitunter gebetsmühlenartig daherkommen: ! Ich will jene, die an den Weltuntergang glauben,seriös vermitteln, dass die Wissenschaft ganz andere Erkenntnisse hat und der Esoterikschwindel nur ein Ziel: Mit Panikmache und allerlei Tricks Unwissenheit ausnutzen, um Geld zu verdienen."
Daher sein Blog unter www.sienceblog,de/astrodicticum-simplex. Aber es genügt der Name Florian Freistetter, und schon ist man auf seiner Homepage.
Unweigerlich stößt man dabei auch auf zwei Bücher des Wissenschaftlers, einmal "2012. Keine Panik" und "Krawumm. Ein Plädoyer für den Weltuntergang". Der erste Titel ist zur Zeit nur als e-book-Version über Amanzon erhältlich, der zweite Titel kommt als Buch im April heraus.
Der etwas comicartig anmutende Titel redet natürlich nicht den Weltuntergang herbei, sondern Freistetter unternimmt nach eigenem Bekunden das Wagnis, Wissenschaftserkenntnisse auf unterhaltsame Weise dem Esoterik - Geplapper entgegenzusetzen und freut sich schon jetzt - zusammen mit der Blog - Gemeinde - auf Weihnachten und Silvester 2012 und die unausweichlichen Ausreden der Untergangspropheten, die dann erklären müssen, warum der Untergang ausblieb.
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