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Ein Apfel ist an allem Schuld (E. Kishon)

Zeugenaussage des Apfelwurmes an der Polizeistation Himmelspforte im Jahre 3013 v. Chr. :

"Ich, der Unterzeichnende, gebe hiermit zu Protokoll, daß ich in jenem Apfel saß, den die Schlange Frau Adam angeblich empfohlen haben soll.
Ich plädiere auf den Freispruch für den Apfel, der nach offizieller Anklage an der größten Katastrophe der Menschheit für schuldig befunden wurde.
In meiner Funktion als umweltfreundlicher Apfelwurm residierte ich zur fraglichen Zeit in besagter Frucht, Ich versichere an Eides Statt, daß ich keinen bemerkenswerten Unterschied zwischen der sogenannten Frucht der Erkenntnis und allen vergleichbaren Obstsorten feststellen konnte. Es handelt sich zweifellos um einen Apfel wie jeder andere, vielleicht ein wenig glänzender, in jedem Fall aber aus gängigem biologisch-dynamischen Anbau. Nach meiner Einschätzung diente die Frucht der höchsten Stelle lediglich als Alibi, um die beiden herumlungernden Nudisten aus dem Garten Eden legal ausweisen zu können. Festzuhalten bleibt, daß hingegen meine Aufenthaltsbewilligung für das Paradies verlängert wurde, obwohl auch ich von der Frucht der Erkenntnis gekostet hatte."

(Ephraim Kishon: "Ein Apfel ist an allem Schuld")


2 comments

Elbertinum said:

ja - ja - ja -
13 years ago ( translate )

Giorgaki said:

Warum sind wir aus dem Paradies vertrieben? Was war an dem Apfel so besonderes? Aber es drängt sich doch auf: Gott will uns etwas vorenthalten. ( so Drewermann: "Strukturen des Bösen" ). Wir trauen Gott nicht. Das Misstrauen gegen Gott ist unsere eigentliche Sünde. Im Widerspruch zu Gott schämen wir uns unserer ganzen Existenz (bis hier noch frei noch Drewermann: "Strukturen des Bösen"). Aber (so meine ich) im Stillen sehnen wir uns zurück in die paradiesische Geborgenheit. Als Naturisten versuchen wir sie durch Ablegen der Kleider herbeizuzwingen. Aber das gelingt nicht (vor allem nicht ohne Gott). Es bleibt ein Traum, eine Sehnsucht, die in der Natur des Menschen liegt. Nur in kleinem Rahmen schaffen wir eine vertraute Atmosphäre, die uns zumindest etwas Freiraum ermöglicht, um einen kleinen Eindruck unserer eigentlichen, ursprünglichen Bestimmung zu erleben, und unserer Sehnsucht damit Ausdruck verleiht.
11 years ago ( translate )