Schneekristalle faszinieren mich. Jeden Winter hoffe ich, dass es kalt genug wird, und ich wieder "auf die Jagd" gehen kann. Leider wohne ich in einem eher warmen Teil von Deutschland, aber an manchen Wintertagen reicht es doch. Da ich aufgrund der (blauen) Bilder in diesem Album mehrfach gefragt worden bin, wie ich die Bilder gemacht habe, hier mein Vorgehen:
Variante 1:
Die Bilder der Collage oben sind allesamt mit einer Kompaktkamera fotografiert. Die Sony Cybershot DSC T9 ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber sie hat eine Lupenfunktion, mit der man bis zu 1cm nah an die Objekte rangehen kann. Es lohnt sich Handschuhe zu tragen, da die Kristalle in der Nähe von Handwärme schneller schmelzen als die Kamera fokussieren kann, außerdem frieren einem die Finger so schnell (ab).
Am besten für diese Variante eignen sich Autoscheiben, denn die Kristalle haben dann einen sauberen Hintergrund, man muss sich nicht verrenken, um sie zu entdecken und man kann sich gegen das Auto lehnen, um ein Verwackeln zu verhindern. Ratsam ist es, das eigene Auto zu verwenden, denn die Menschen reagieren misstrauisch, wenn jemand Fremdes vermeintlich in ihr Auto fotografiert. Kann man ja verstehen.
Meistens habe ich noch einen kleinen Pinsel dabei, denn die Schneekristalle kleben manchmal aneinander, es schneien neue dazu, oder aber sie liegen zu dicht. So kann man auch einzelne Kristalle separieren und platzieren.
Variante 2:
Das Bild unten ist mit meiner alten digitalen Spiegelreflexkamera, der Canon EOS 400d gemacht. Und zwar habe ich vor Jahren bei einem Discounter ein kleines billiges Mikroskop für 35 Euro erstanden. Dieses stelle ich im Winter, wenn der Wetterbericht Schnee verspricht zum Kühlen nach draußen auf den Balkon. Ebenso mehrere Objektträger, die ich vorher im Eisfach schon runtergekühlt habe. Sowie größere Glasplatten zum Auffangen der Kristalle
Wenn es Einzelkristalle schneit und keine dicken Flocken ( Zu den Bedingungen schreibe ich vielleicht mal einen eigenen Artikel), gehe ich mit der Kamera nach draußen und schraube den Fotoadapter für Mikroskope drauf. Den hab ich mal bei Ebay für wenig Geld erstanden.
Nun gilt es die Kristalle mit einem feinen Pinsel auf den Objektträgern zu platzieren und unters Mikroskop zu legen. Licht an und schnell Bilder machen, denn die Wärme der Mikroskopkamera setzt dem Leben der kleinen Schönheiten schnell ein Ende. Dieses Problem könnte man mit einem LED Mikroskop entgehen, aber so lange ich dieses habe, werde ich es wohl behalten. Ich glaube es wäre auch fahrlässig ein teures Mikroskop bei Minusgraden draußen stehen zu lassen, ich weiß nicht, was die Dichtungen dazu sagen würden.
Blöd ist, dass außer den winzigen sechseckigen Kristallplättchen kaum größere Kristalle auf ein Bild passen, daher muss ich oft mehrere Bilder am Rechner zusammensetzen.
Übrigens: Schneekristalle sind aufgrund der Molekülstruktur des Wassers immer sechseckig oder ein Vielfaches davon. Bisher habe ich erst zwei bis drei dreistrahlige Kristalle entdeckt, niemals aber haben Schneekristalle acht Ärmchen, auch wenn es auf vielen Werbeplakaten oder bei Weihnachtsartikeln so dargestellt ist.
Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen und sorry, dass mein Englisch zu schlecht ist, sonst hätte ich ihn gern auf englisch geschrieben.
*UPDATE (31.12.2015): Es hat sich bewährt, schwarzen Samt zu benutzen, um die Kristalle besser sehen zu können. Außerdem lege ich unter den Samt eine Packung Tiefkühlspinat, damit die Schneeflocken nicht schmelzen. So kann man in Ruhe einzelne Kristalle auswählen und mit dem Pinsel auf den Objektträger übertragen.
18 comments
Elbertinum said:
Lischen said:
Janet Brien said:
Snow crystals fascinate me. Every winter , I hope that it gets cold enough , and I can go " hunting " again . Unfortunately I live in a rather warm part of Germany , but some winter days it 's enough . Since I 've been asked several times in this album due to the (blue) images , as I have made the pictures , here is my approach :
Version 1:
The images of the collage above are all taken with a compact camera. The Sony Cybershot DSC T9 is indeed getting a bit old, but it has a zoom function , with which you can answer it up to 1cm close to the objects. It pays to wear gloves , as the crystals melt in the vicinity of body heat faster than the camera can focus , also freeze a finger as fast (from).
Best for this version are, car windows , because the crystals have a clean background , you should not contort to discover and you can lean against the car to prevent camera shake . It is advisable to use your own car is because people react suspicious when a stranger allegedly photographed in her car. Can understand , yes.
Mostly I have a small brush it, because the snow crystals stick together sometimes , it hit new ones , or they are too close . So you can separate and place individual crystals.
Version 2:
The picture below is taken with my old digital SLR camera, the Canon EOS 400d . And I bought a small cheap microscope for 35 euros at a discount years ago. I put this in the winter when the weather promises snow for cooling outside on the balcony. Likewise, several slides that I have previously been cooled down in the freezer . And larger glass panels to collect the crystals
When it snows single crystals and no thick flakes ( One of the conditions I write maybe a separate article ) , I go with the camera outside and screw the camera adapter for microscopes it. The times I've bought for little money on Ebay.
Now it is the crystals with a fine brush on the slides and place to place to the microscope . Light on and take pictures quickly because the heat from the microscope camera is the life of the little beauties quickly to an end. This problem could be missed with an LED microscope , but as long as I have this , I'll probably keep it . I think it would be negligent to leave an expensive microscope stand outside in freezing temperatures , I do not know what they would say to the seals .
Stupid is that except for the tiny hexagonal crystal platelets hardly larger crystals fit on one screen , so I often have to put several images together on a computer.
Crystal Snow 3
By the way : Snow crystals are always hexagonal because of the molecular structure of water or a multiple thereof. So far I have only discovered two to three three-pointed crystals , but never snow crystals have eight arms , even if it is shown on many advertising posters or Christmas items like this.
I hope you enjoyed the article and sorry that my English is too bad , otherwise I would like to write it in English.
Janet Brien said:
TOTALLY BLOWN AWAY!!!
You are so amazing to me, Chrissy. Your pictures are outstanding. The information on how to take the pictures is easy to understand (for the most part, a bit of translation is unclear but I can figure it out) and now I'm so excited because I can't wait to try! :D
Thank you very much for this article...it's just wonderful.
tiltdesign2011 said:
oHo said:
jeybee68 said:
VG, jeybee
Jan Klimczak said:
Au Cœur... diagonalh… said:
Ko Hummel said:
aNNa schramm said:
Ich lese deinen Artikel erst heute - ganz lieben Dank dafür - auch wenn er erst so spät kommt !
Übrigens in der Natur findet man das Sechseckige sehr oft wieder. Es bilden sich dann Hexagone. Übrigens kannst du das auch bei Blasen sehen, die zusammenkleben.
Es ist der am besten genutze Platz. ... s. Bienenwaben oder Basaltsäulen u.a.
übrigens ist hier ein guter Artikel >>> www.zdf.de/dokumentation/terra-x/faszination-universum-das-raetsel-der-harmonie-100.html
Liebe Grüße und schöne Tage und einen Guten Rutsch in 2018 ... aNNa*
(*NIKonGT*) replied to aNNa schramm:
Hubs 56 said:
(*NIKonGT*) said:
Ruesterstaude said: