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Die Meiningenbrücke
Die Meiningenbrücke ist eine Brücke über den Meiningenstrom, sie verbindet die Halbinsel Zingst mit dem Festland bei Bresewitz in Mecklenburg-Vorpommern.
Fährt man von Barth aus Richtung Zingst so erreicht man hinter der Ortschaft Pruchten den Meiningenstom. Er teilt die Halbinsel Fischland Darß-Zingst vom Festland ab.


Von 1908 bis 1912 wurde hier eine Eisenbahnbrücke gebaut. Die Meiningenbrücke. Die Brücke war Teil der Darßbahn. Diese ist eine eingleisige Nebenbahn von Velgast über Barth nach Prerow in Mecklenburg-Vorpommern, wobei vor allem der Abschnitt Barth–Prerow am Darß den Namen Darßbahn trägt. Der Abschnitt von Velgast nach Barth ist noch in Betrieb. Auf dem Folgeabschnitt zwischen Barth und Bresewitz liegen noch Gleise, der Eisenbahnbetrieb ruht jedoch derzeit. Auf dem letzten Abschnitt zwischen Bresewitz und Prerow existiert noch die Trasse, sie wird nördlich der Meiningenbrücke als Radweg genutzt.
Die stählerne Fachwerkträgerbrücke besteht aus einer Strombrücke mit einer Länge von 61,60 Metern, aus 14 einzelnen rund 26 Meter langen Vorflutbrücken und einer Drehbrücke mit einer Länge von 43,70 Metern. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von rund 470 Metern.


Die Drehbrücke überspannt die 24,50 Meter breite und bis zu 10 Meter tiefe Durchfahrtsrinne und das Flachwasser vor Timmort mit 17,80 Metern. Sie öffnet sich in Richtung Westen. Dabei wird sie von den vier tragenden Spindeln abgehoben und mit einem Elektromotor durch vier Laufräder auf Laufschienen gedreht. Die Fahrbahn ist 3,75 Meter breit. Durch das umgebende sumpfige Gelände wurde die Brücke auf Holzpfähle gegründet, auf denen die Betonpfeiler ruhen. Am Trägerportal der Drehbrücke befindet sich das Bedienhäuschen für den Brückenwärter. Für diesen wurde direkt in Timmort ein Haus neben der Brücke gebaut.


Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte der Zugverkehr nach Prerow und Zingst seine größte Dichte. KdF-Sonderzüge brachten die Urlauber zu Tausenden in die Urlaubsgebiete. Zum Ende des Krieges verhinderten mutige Zingster die geplante Sprengung der Meiningenbrücke. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gleise von Bresewitz nach Zingst und Prerow als Reparationen für die Sowjetunion abgebaut, 1947 fuhr der letzte Zug über die Brücke.

Das Bauwerk wurde fortan nur noch als Straßenbrücke genutzt. Am 1. Januar 1964 wurde die Brücke an die Straßenverwaltung übergeben.



Östlich der alten Meiningenbrücke befindet sich auch ein Fußweg.



Die westliche Seite der alten Meiningenbrücke:



Zur Entlastung der nur einspurigen ehemaligen Bahnbrücke wurde westlich davon eine 105 m lange Behelfsbrücke und eine 135 m lange Schwimmbrücke mit einer Tragfähigkeit von 60 t von NVA-Pionieren gebaut und am 15. Mai 1980 übergeben. Um eine Schiffspassage zu ermöglichen musste die Behelfsbrücke jedes mal ausgeschwommen werden. Im Winter wurde die Behelfsbrücke ganz ausgeschwommen. Sie wurde bis 2011 für die Fahrtrichtung vom Darß genutzt, während die Drehbrücke dem nordwärtigen Straßenverkehr zum Darß diente; im Winter wurde der Verkehr durch eine Ampelsteuerung wechselseitig über die Meiningenbrücke geführt. 2012 wurde die Pontonbrücke durch eine zweispurige Übergangskonstruktion ersetzt und die Drehbrücke für den Verkehr gesperrt.




Die Pontonbrücke erhielt eine Zugbrücke um den Schiffsverkehr auf dem Meiningenstrom gewährleisten zu können. Die 188 Tonnen schwere Klappkonstruktion war von der Wolgaster Metallbaufirma Rex, einer Ausgliederung der Peenewerft gefertigt worden. Diese Pontonbrücke und die Klappkonstruktion sollte frühestens 2016 zurückgebaut und durch einen Brückenneubau ersetzt werden. Nach Plänen der Landesregierung soll die neue Brücke nicht nur Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr aufnehmen, sondern auch über eine Bahnanbindung verfügen. Dazu soll zusammen mit der DB AG und der Usedomer Bäderbahn die nach der Wende eingestellte historische Darßbahn reaktiviert werden. Für Sanierung und Neubau der Gleisanlagen von Barth nach Prewrow auf dem Darß sind nach Schätzungen ca. 38 Mio. Euro nötig, von denen das Land 29 Mio. Euro übernehmen müßte. Das Projekt gilt wegen der zweifelhafte Rentabilität als umstritten.
www.t-online.de/regionales/id_53707454/halbinsel-darss-zingst-bekommt-neue-brueckenzufahrt.html

2013 testete die Usedomer Bäderbahn die Belastungsgrenzen der alten Meiningenbrücke.
www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Ribnitz-Damgarten/UBB-testet-Belastungsgrenzen-der-alten-Meiningenbruecke

Eigentlich sollte die Behelfsumfahrung 2016 ausgedient haben, aber offensichtlich scheint es noch zu keiner Einigung gekommen zusein.

Überquert man die Brücke hat man östlich einen Blick über die Insel "Große Kirr" nach Zingst



und westlich Richtung Wieck am Darß über den Bodstedter Bodden.



Und hier noch ein Bild, wie sich die Brücke im September 2016 vom Schiff aus darstellt.

Quellen für den Text:
de.wikipedia.org/wiki/Meiningenbr%C3%BCcke
de.wikipedia.org/wiki/Dar%C3%9Fbahn
www.t-online.de/regionales/id_53707454/halbinsel-darss-zingst-bekommt-neue-brueckenzufahrt.html
www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Ribnitz-Damgarten/UBB-testet-Belastungsgrenzen-der-alten-Meiningenbruecke

4 comments

uwschu said:

Für mich eine kleine Reise zurück in meine Jugend. 6 Monate war ich da oben stationiert, 2x war ich später nochmal dort.
Zugfahrt endete immer in Barth und dann ging es meist per LKW in die Kaserne.
6 years ago ( translate )

bonsai59 replied to uwschu:

Da gab es dann ja wohl auch kein Gleis mehr. Über die Geschichte habe ich mich aber erst seit meinem Urlaub da belesen. Daß früher auf Zingst Armee war, wußte ich früher so nicht. Habt ihr da auch mit den Bunkern zu tun gehabt? VG, Frank
6 years ago ( translate )

LutzP said:

Sehr interessanter Artikel Frank!
5 years ago ( translate )

bonsai59 replied to LutzP:

Das fand ich auch, Lutz, daß das ein interessantes Bauwerk ist. :-))
5 years ago ( translate )