In meinem Garten.

Gestern hatte ich euch die Erdwolfspinne gezeigt, die sich aus nächster Nähe fotografieren ließ, ohne zu flüchten (PiP1 und 2).
Ich hatte die Frage gestellt, Warum verhält sich die Spinne so ungewöhnlich?
Die Antwort lautet: Die Spinne kann nicht fliehen. Sie ist gelähmt.

Hier nun die ganze Geschichte (14 PiPs):
Auf meiner Terrasse bemerkte ich eine Wegwespe, die im Rückwärtsgang etwas hinter sich herzog. Als sie ihre Beute ablegte, erkannte ich die Erdwolfspinne. Während die Wespe hektisch hin- und herlief und scheinbar etwas suchte, lag die Spinne regungslos an ihrem Platz. Die Wespe hatte die Spinne durch einen Stich bewegungsunfähig gemacht.
Schließlich hatte die Wespe das gefunden, was sie suchte. Eine breite, mit Sand gefüllte Fuge zwischen zwei Pflastersteinen. Unverzüglich begann sie zu graben. Zwischendurch war sie komplett im Sand verschwunden. Immer wieder schob sie Sand nach oben, schaute mal kurz ob mit der Spinne noch alles in Ordnung ist, und grub dann weiter. Das ging eine ganze Zeit so. Schließlich packte sie die Spinne und zerrte sie zum Loch. Im Rückwärtsgang zog sie die Spinne mit dem Hinterteil zuerst in das Loch. Dann waren beide verschwunden. Sie platziert die Spinne ganz unten im Loch, legt ein Ei darauf und verfüllt den Schacht wieder mit Sand. Die Spinne dient der Larve dann als Nahrungsvorrat. Zum Schluß verteilte die Wespe den Sand wieder in die Fuge. Ordnung muss sein ;-) Von der ganzen Aktion war nichts mehr zu erkennen.
Mich würde interessieren, ob die Spinne bei Bewusstsein war und alles regungslos miterleben musste. Vielleicht kann mal ein Wissenschaftler dazu eine Doktorarbeit schreiben.
Und wer hätte gedacht, dass eine gepflasterte Terrasse ein Biotop sein kann.