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Die Findelkatze.

Wie Kelly zu mir kam.
Seit Tagen treibt sich die Katze im Vorgarten herum. Sie verrichtet ihr Geschäft in den Beeten und harkt dabei die frische Saat auf. Vom Balkon begieße ich sie und zur Begrüßung brenne ich ihr kleine Kieselsteine auf den Pelz. Allein. Es nutzt nichts. Sie kommt immer wieder.
Nach einem Gewitterguss sieht man sie nicht, aber man hört sie. Irgendwann kommen Nachbarn von 3 Häusern weiter weg und wollen ihre Ruhe. Ich schaue nach und entdecke sie in dem Lichtschacht. Ich habe nachgemessen: zwischen der Putzkante und dem Gitterrost des Lichtschachtes sind es 5 cm. Die Nachbarin, der der Keller gehört, wünscht mir viel Spaß. Den habe ich natürlich nicht, weil der Keller ist bis zur Decke vollgestopft mit Kram. Nach gefühlten 2 Stunden (es war aber nur eine) habe ich mich zu dem Kellerfenster vorgearbeitet und stoße auf einen total verrosteten Schließmechanismus. Nachdem ich das Fenster mit einer Dose Rostlöser und angestrengt sanfter Gewalt geöffnet habe, kann ich die Katze aus dem Lichtschlacht pflücken und sie auf die Straße bringe, nicht ohne ihr einzuschärfen, sich hier nie wieder blicken zu lassen.
Aber.
Wie Katzen so sind, hören sie natürlich nicht auf die Erwachsenen (diesen Halbsatz wollte ich schon immer mal schreiben) und tauchte bald wieder auf. Ich wollte nun ergründen, woher die Katze kam und bat sie mitzukommen. Dies tat sie erstaunlicherweise auch. So lief ich die Straße herauf und herunter, klingelte überall und fragte, ob das eure Katze ist. Überall wurde verneint, aber ich bekam den Hinweis auf eine Familie mit Kindern, die sich eine Katze wünschten. So liefen wir gemeinsam -Vorsicht! ein Auto! – dorthin und ich übergab der Familie die Katze.
Nach einem Tag war sie wieder da.
Ich reichte der Familie die Katze übern Zaun und fragte. Natürlich. Hochparterre Balkon und ZACK ist die Katze weg.
Nach zwei Tagen war sie wieder da. Die Familie meldete sich nicht mehr.
Meine Freundin sagte: Tja.
Nach dem Tod von Truus, der Katze, die mich 19 Jahre meines Lebens begleitet hatte, wollte ich keine Katze mehr. Überhaupt kein Haustier.
Tja.
Ich besorgte Katzenklo, Streu und Futter, richtete alles her, ging raus, rief die Katze und sie kam mit. Ich zeigte ihr das Katzenklo, erläuterte ihr die Hausordnung und gab ihr was zu fressen.
So ist die Katze zu mir gekommen.
Nächste Folge: Wie Kelly zu ihrem Namen kam.
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