Guten Hunger

Sieht lecker aus, Stefan.
Bestimmt mit Liebe zubereitet.
Du hast es dir schmecken lassen!

Gut, dass es die "Tafeln" gibt, aber reicht das?
Dass 'Hartz IV' jetzt einen anderen Namen kriegt - reicht das?
Komisch! Mit jeder Krise wird der irrwitzige Abstand zwischen Arm und Reich noch grösser!

Lass dir trotzdem nicht den Appetit verderben!
Konntest du auf deinem Balkon wieder ernten?

Gruss aus Montevideo Al

Moin Albrecht!
Hartz4 reichte natürlich grundsätzlich nicht, das ist klar. Bzw. ich kam halt gerade eben so immer bis zum Monatsende - früher, indem ich öfter mal Leute besuchte und da dann halt mal Mittag mit aß oder so, irgendwann lernte ich dann aber halt, damit auszukommen. :> Aber grundsätzlich reichte Hartz4 halt echt nur, um essensmässig über den Monat zu kommen. Was da dann außen vor blieb, waren Dinge wie neue Klamotten oder so - und gerade, wenn man körperformmässig nicht dem Durchschnittsmenschen entsprach war es eben nicht möglich, sich bei kik für 3 EUR mal nen neues T-Shirt zu holen oder für 30 EUR neue Turnschuhe.

Dabei helfen dann die Tafeln schon - in Hamburg ist es so, dass man als Einzelperson jede Woche einen Euro bezahlt (das verwenden die dann für Benzin etc.). Und dafür kriegte man in der Vergangenheit meist eine dieser blauen Aldi - Nylontaschen gut gefüllt, und das reichte dann gut über die Woche. Klar musste man immer noch Dinge zukaufen, die es in der jeweiligen Woche nicht gab, aber die man dann für seine Gerichte brauchte, aber es war und ist doch eine deutliche Entlastung, die es einem dann eben erlaubt, doch einmal pro Jahr neue Schuhe oder hin und wieder mal ein neues T-Shirt zu kaufen - also "Dinge des täglichen Bedarfs" finanzieren zu können, die eigentlich durch Hartz4 finanziert sein sollten, aber effektiv nie waren. Durch die Preissteigerungen der letzten Monate ist das natürlich dennoch deutlich schwieriger geworden, weil die Dinge, die ich mir in der Woche zukaufen musste dann eben nicht mehr 20 - 30 EUR kosteten, sondern eher 30 - 40 EUR... und auch die Menge, die man von der Tafel bekommt im gleichen Zeitraum fühlbar geringer geworden ist. Nun ist die Aldi-Tasche halt öfter mal nur noch zur Hälfte oder dreiviertel gefüllt... was eben dazu führt, dass man mehr als früher dazu kaufen muss, um über die Woche zu kommen - zu inzwischen halt deutlich höheren Preisen.

Insofern: Die Änderung von Hartz4 zu Bürgergeld bringt mir im Monat ab Januar 50 EUR mehr ein. Das ist aber nicht der Betrag, um den mein Leben seit letztes Jahr im Januar (als es 4(?) Euro mehr gab) teurer geworden ist - insofern ist Bürgergeld letztlich in der Tat eine weitere Verschlechterung im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr.

Und das mit jeder Krise die armen ärmer und die reichen reicher werden ist ja nicht erstaunlich, denn das der Preis für Luxusartikel merklich gestiegen ist - wird die halt nicht stören - aber das Lebensmittel und Grundbedürfnisse teurer wurden merkt man als jemand mit wenig Geld halt mehr. Es ist halt ein Unterschied, ob jemand mit 4000 EUR im Monat 80 EUR mehr für Lebensmittel ausgeben muss oder jemand mit 700 EUR - der wohlhabende muss ja nicht mehr essen. ;-)

Und ja, auf meinem Balkon ernte ich auch jetzt noch regelmäßig Dinge, auch wenn die Zeit dafür langsam nun vorbei geht. Aktuell die letzten Erdbeeren und Tomaten - einige hängen noch dran, ich hoffe, die kriegen noch ein wenig Sonne, zumindest letztere reifen notfalls aber ja auch in der Wohnung noch ein wenig nach, auch wenn sie dann nicht mehr so lecker werden. Aber bis zum ersten Frost bleiben die noch am Strauch hängen, um Geschmack zu entwickeln. :D Und eigene Ernte schmeckt halt echt immer noch am besten - manchmal ärgere ich mich echt, keinen Garten, sondern nur einen Balkon zu haben, da ist der Platz halt doch recht begrenzt und die Nachbarn lästerten schon, dass ich meinen Balkon ja gar nicht selbst nutzen könnte, weil er voller Planzen sei, löl. Ich nenne DAS Nutzung! ;-)

Ich wünsch Dir was!

Sieht lecker aus!
Ist bestimmt schon längst verputzt, ansonsten würde ich noch guten Appetit wünschen ; ))

Ich friere mir immer ein wenig ein, koche also für zwei Tage. Das ist zum einen einfacher, und zum anderen hat man meist von einzelnen Zutaten jeweils so viel, dass es für zwei Tage reicht (in anderen Wochen fehlt dann halt Brokkoli und ich werde mit Knödeln zugebombt oder so...). Das esse ich dann, wenn ich keine Lust mehr auf Knödel habe - insofern ist mein TK-Schrank zu meinen besten Freund geworden. ;-)