Skulptur auf dem Gelände der
www.barg-beton.de
Gerson Fehrenbach, „Gilgamesch“, Bronze, 1999
Gerson Fehrenbach (* 18. Februar 1932 in Villingen; † 20. November 2004 in Berlin) zählt zu den Individualisten unter den deutschen Bildhauern.
Sein künstlerisches Handwerkzeug erhielt er während einer Holzbildhauerlehre und dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Bonndorf im Schwarzwald bei Walter Schlenz. Von 1954 bis 1960 studierte er bei Karl Hartung an der Hochschule der Künste Berlin. 1963 wurde er Assistent von Erich Reuter.
Mit kurzer Unterbrechung lehrte er von 1963 bis 1980 an der TU Berlin.
Reisen nach Florenz, Paris, den Niederlanden und England verschafften ihm einen umfassenden Überblick über die aktuellen künstlerischen Tendenzen.
Bereits 1959 wurde der Meisterschüler Fehrenbach zu dem ersten Europäischen Bildhauersymposium im österreichischem St. Margarethen eingeladen, 1962 erhielt er den Villa Romana Preis und war zwei Jahre später auf der Ausstellung Documenta III in Kassel vertreten.
Seinen ersten öffentlichen Auftrag führte Fehrenbach bereits 1963 aus; er schuf den Gedenkstein für die zerstörte Schöneberger Synagoge in Berlin.
Es folgten in den sechziger Jahren Freiplastiken unter anderem für die IBM Zentrale in Frankfurt [Main], die Bundeswehr und das Hahn-Meitner-Institut in Berlin, es schlossen sich Platz- und Landschaftsgestaltungen wie „Steinzeichen“ für die Berliner Bundesgartenschau (1985) [(Britzer Garten)
de.wikipedia.org/wiki/Bundesgartenschau_1985] sowie Bauplastiken für die Theater in Pforzheim und Brandenburg (1989 und 1994) an.
Gerson Fehrenbach war Mitglied im
Deutschen Künstlerbund.
Stilistisch sind Fehrenbachs Plastiken dem Informel [
de.wikipedia.org/wiki/Informel] zuzuordnen.
Das Studium der Natur und der antiken Kunst setzte er zusammen mit Anregungen der klassischen Moderne und Einflüssen von seinem Lehrer Karl Hartung zu einer individuellen Bildsprache um. Er verarbeitete seine Eindrücke in autonomen, organisch wuchernden Formen, die sich auf ein intensives Naturstudium gründeten. Viele seiner Werke sind einerseits von horizontalen und vertikalen Achsen und andererseits von „knubbelartigen“ Ausstülpungen gekennzeichnet. Über Jahre kommt er immer wieder auf bestimmte Formen und Formulierungen zurück, um diese weiter zu entwickeln und andere Formate und Materialien zu übertragen.
Seit den späten fünfziger Jahren gehört Beton zu seinem bevorzugten Bildhauermaterial, in dem er sehr reizvolle, spröde Plastiken schuf. Der gelernte Holzbildhauer arbeitet aber auch in Bronze, Stein und Keramik.
Die Motive entnahm Fehrenbach aus Mythologie und Religion.
Hier dargestellt, ist die bisher größte Plastik des Künstlers, die 1999 geschaffene, vier Meter große Bronze „Gilgamesch“.
Gilgamesch Epos
Die Sage von Gilgamesch, dem starken und mächtigen König der Stadt Uruk – einer Stadt im Zweistromland – ist die älteste bekannte Heldengeschichte der Menschheit. Sie entstand vor ca. 5.000 Jahren im Orient, im heutigen Irak oder Syrien und wurde erst im 19. Jahrhundert wieder entdeckt.
Gilgamesch ist zu einem Drittel Mensch und zu zwei Dritteln ein Gott.
Der despotische Herrscher unterdrückt und schindet seine Untertanen, bis die Götter beschließen, ihm Einhalt zu gebieten: sie schicken ihm einen Freund, den er im Kampf nicht besiegen kann, da er ihm an Stärke ebenbürtig ist. Mit Enkidu zusammen stellt sich Gilgamesch großen Gefahren und bestreitet gemeinsame Abenteuer. Sie erlangen dabei viel Ruhm, ziehen aber auch erneut den Zorn der Götter auf sich. und dieses Mal muss Gilgamesch einen wahrhaft hohen Preis für seinen Wagemut zahlen. In seinem Bestreben Unsterblichkeit zu erlangen scheitert er letztendlich.
Quelle: Ein Schild am Zaum
3 comments
Fred Fouarge said:
Ingo Krehl replied to Fred Fouarge:
Also kein HFF! :-)
Boarischa Krautmo said: