Die Spitalkirche ist um die 800 Jahre alt und zählt damit nicht nur zu den ältesten Gotteshäusern in der Altstadt - sie hat auch eine bewegte Geschichte. Von dieser Kirche ging 1538 die Reformation in Amberg aus. Magister Andreas Hügel hielt hier den ersten lutherischen Gottesdienst.
Nach Auffassung der katholischen Kirche wird ein Gebäude mit der Kirchenweihe zum sakralen Ort. Die Profanierung stellt das Gegenstück dazu dar. Allerdings ist für die Entweihung eines Raumes kein bestimmter Ritus vorgesehen. Jedes Bistum gestaltet Profanierungen auf andere Art und Weise. In der Diözese Regensburg ist es üblich, dass ein letzter feierlicher Gottesdienst gehalten wird, bei dem ein Geistlicher den Reliquienstein aus dem Altar entfernt. Die Reliquie geht dann in die Obhut des Ordinariats über, das sie verwahrt und gegebenenfalls anderen Kirchen verleiht.
Die Spitalkirche wurde bis vor wenigen Monaten regelmäßig für Gottesdienste und Andachten genutzt - vor allem von der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Irritationen hatte es im Herbst vergangenen Jahres gegeben, als der Lintacher Pfarrer Robert Kratzer zusammen mit den Patres vom Mariahilfberg wieder regelmäßig Gottesdienste anbieten wollte. Die Bürgerspitalstiftung hat diese Nutzung untersagt. (upl) -
www.onetz.de/amberg-in-der-oberpfalz/vermischtes/amberger-spitalkirche-wird-profaniert-letzte-messe-schon-gelesen-d1672749.html
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