Als FotografInnen haben wir zumindest gelegentlich ein offenes Auge für die oft unterschätzten Momente. Insofern trifft der folgende Befund für uns nicht immer zu.
„Wir sind alle noch etwas anderes als bloßer Körper, aber dieses „Andere“ wird nicht ernährt und nicht versorgt. Während unsere Sinne fortwährend mit allem gefüttert werden, was sie sich nur wünschen können – mit Klängen, Düften, Bildern, (Berührungen, Geschmäckern, Ideen) – leidet die Seele, wenn es sie gibt, Hunger und Durst. Und dennoch – jeder Mensch weiß es aus eigener Erfahrung – begegnet uns in manchen Augenblicken etwas, etwa eine Szene von außerordentlicher Schönheit, ein Wort, ein Symbol, in dem wir den Nachhall von etwas ganz Vertrautem spüren, das wir aber nicht benennen können. Wir vernehmen das Flüstern einer Stimme, der wir lauschen möchten, und lassen uns doch schon bald wieder davon ablenken. Vielleicht ist dies die Wahrheit. Sie streift uns, aber wir lassen sie vorübergehen.
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Wie oft machen wir im Leben diese Erfahrung: wir spüren die Andeutung von etwas, das sich hinter dem Augenschein verbirgt, doch in der Eile schütteln wir sie lieber mit irgendeiner Geste ab und gehen unserer Wege.“
(Zitat aus : Tiziano Terzani, Noch eine Runde auf dem Karussell – Vom Leben und vom Sterben, Droemer Verlag, 2007). Übrigens ein interessantes Buch. Der Journalist Terzani bekommt die Diagnose "Krebs, unheilbar" und macht sich auf eine Reise um die Welt, um doch noch irgendwo Heilung zu finden. Und dabei lernt er, zu leben aus seinen tiefsten Quellen.
Und eigentlich sind diese die einzigen Momente, wo es sich lohnt, die Kamera zu heben. Dazu könnte passen :
neulich kam die Fee zu mir
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IMG 0858-FHD 1
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6 comments
Karl Hartwig Schütz said:
Annemarie said:
Annemarie said:
super!
FarbFormFreude replied to Annemarie:
William Sutherland said:
volker_hmbg said: