Wer wusste je das Leben recht zu fassen ?
Wer wusste je das Leben recht zu fassen,
Wer hat die Hälfte nicht davon verloren
Im Traum, im Fieber, im Gespräch mit Toren,
In Liebesqual, im leeren Zeitverprassen ?
Ja, der sogar, der ruhig und gelassen,
Mit dem Bewusstsein, was er soll, geboren,
Frühzeitig einen Lebensgang erkoren,
Muss vor des Lebens Widerspruch erblassen.
Denn jeder hofft doch, dass das Glück ihm lache,
Allein das Glück, wenn's wirklich kommt, ertragen,
ist keines Menschen, wäre Gottes Sache.
Auch kommt es nie, wir wünschen bloß und wagen :
Dem Schläfer fällt es nimmermehr vom Dache,
und auch der Läufer wird es nicht erjagen.
(August von Platen, 1826. Geschrieben im Begriffe, Deutschland für immer zu verlassen)
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Taken on Tuesday September 7, 2021
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Posted on Tuesday November 26, 2024
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2 comments
Annemarie said:
William Sutherland said: