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Kirchenbänke - nummeriert

SC120 - Numerals
HBM
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Die katholische Pfarrkirche "Zur Darstellung des Herrn" (=Maria Lichtmess) Aschau i.Chiemgau fand ihre erste Erwähnung gegen Ende des 12. Jahrhunderts.
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Die Namen oder Nummern auf den Kirchenbänken zeigen an, wem das Nutzungsrecht der Bank mal gehörte. Wer also der "Mieter" der Kirchenbank war. Zugeteilt haben Pfarrer und Kirchenpfleger die ständigen Sitzplätze, die dann auch vererbt wurden. Im 16. – 17. Jahrhundert ging mit der so genannten Kirchenstuhl-Ordnung es los.

Spiegel der gesellschaftlichen Ordnung.
Nur die Leute, die sich die Miete leisten konnten hatten einen Sitzplatz. Wenn man die nicht aufbringen konnte, musste man dann einfach stehen.
Freie Platzwahl war aber sowieso nicht angesagt: Männer saßen rechts, Frauen links und je wichtiger man war, desto weiter vorne hatte man einen Platz in der Kirche. Die gesellschaftliche Ordnung war eben bis weit ins 19. Jahrhundert auf Geburtsstand und Privilegien aufgebaut, ohne dass man das groß hinterfragt hätte. Im Gegenteil, es gibt viele Belege darüber, dass es, im wahrsten Sinne des Wortes, großen Ärger gab, wenn die Sitzordnung nicht eingehalten wurde. Da liest man von Tränen, Spucken, Fluchen und Gerichtsverfahren.

Grundeinkommen für die Kirchen.
Das Geld aus der Kirchenstuhl-Vermietung hat zum Teil zur Kirchenunterhaltung beigetragen.
Die Kirchensteuer wurde erst im 19. Jahrhundert eingeführt. Da war die Kirchenstuhl-Ordnung aber schon Tradition und hat sich noch bis in die 1930er gehalten. Mietkirchenbänke können ja auch hinderlich sein. Über die Gemeinde Roßtal in Bayern findet sich zum Beispiel die Information, dass man da 1936 mit der Vermietung der Kirchenstühle aufgehört hat, weil Zugezogene keinen Sitzplatz finden konnten und so deren Besuch des Gottesdienstes erschwert wurde. Außerdem hatte man auch die Hoffnung, dass die Leute pünktlicher zum Gottesdienst kommen, wenn sie keine reservierten Plätze haben.
www.domradio.de/artikel/kampf-um-die-kirchenbank
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26 comments

Annemarie said:

wow, das hab ich noch nie gesehen:)
2 months ago ( translate )

aNNa schramm replied to Annemarie:

Das sieht man hier öfter in den Kirchen, auch Namen :-))
2 months ago ( translate )

Annemarie said:

super
2 months ago ( translate )

Luis Miguel said:

Wirklich ausserordentlicher Fund.
2 months ago ( translate )

aNNa schramm replied to Luis Miguel:

danke sehr .
2 months ago ( translate )

Xata said:

Why number the places? People had to buy them?
2 months ago

aNNa schramm replied to Xata:

Isabel, YES ;-)) in the past ... read also my new text
2 months ago

Amelia said:

Fascinating. Were they fined for sitting in the wrong number?
2 months ago

aNNa schramm replied to Amelia:

Amelia, read my text :-))
2 months ago

StoneRoad2013 said:

Those numbers are beautifully shaped.
2 months ago

aNNa schramm replied to StoneRoad2013:

Yes, I thought so too
2 months ago

Wierd Folkersma said:

to pay for your place in the church, beautiful numbers anyhow.
2 months ago

aNNa schramm replied to Wierd Folkersma:

:-))))))))))
2 months ago ( translate )

Gillian Everett said:

Interesting to read the history, and hierarchy within the church. Fascinating, and great capture, Anna.
2 months ago

Guido Werner said:

Sehr interessante Information. Das war mir bisher nicht bekannt, dass Kirchenbänke früher vermietet wurden. HBM, Anna, und eine gute neue Woche!
2 months ago ( translate )