Der Goldbergtunnel ist mit einer Länge von 2200 m der längste "klassische" Eisen- bahntunnel in Nordrhein-Westfalen. Er liegt auf der Volmetalbahn von Hagen nach Gummersbach-Dieringhausen, für welche die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft bereits 1869 die Konzession erhielt. Schon länger hatten die Hüttenwerke im Tal der Volme, die dort zum Teil seit dem Mittelalter Eisen herstellten und verarbeiteten, eine Bahnverbindung gefordert, welche 1874 mit der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts nach Brügge realisiert wurde. 1880 bekam auch die Stadt Lüdenscheid über eine Stichstrecke Anschluss an die Volmetalbahn. 1892 wurde die Strecke von Brügge bis Meinerzhagen und im Jahr darauf bis Gummersbach verlängert.

Das wachsende Verkehrsaufkommen machte es um 1900 in vielen Großstädten notwendig, die Eisenbahn vom Straßenverkehr zu trennen. Nur durch eine abgegrenzte Bahntrasse konnten die Verkehrsbehinderungen, z.B. durch niveaugleiche Bahnübergänge insbesondere in den Innenstädten, beseitigt werden. Bis mit der Verlegung der Bahngleise auf Dämme, der Überbrückung von Straßen und dem Bau von Umgehungsstrecken die Missstände behoben werden konnten, kam es zu jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Bürgern und Bahnverwaltung. Ursprünglich verlief auch die Volmetalbahn mitten durch die Hagener Innenstadt, entlang der heutigen Bergstraße. Die häufig geschlossenen Schranken an den Bahnübergängen bedeuteten eine erhebliche Behinderung für Straßenverkehr und Fußgänger und sorgten für Ärger und Verdruss. Schließlich beschloss die Eisenbahndirektion den Bau einer Stadtumgehung, was aufgrund der Geländebeschaffenheit nur mit einer Unterfahrung durch den 266 m hohen Goldberg möglich war. So entstand dann um 1910 der Goldbergtunnel, also erst 36 Jahre nach Eröffnung der Volmetalbahn. Dadurch konnte die bisherige Strecke durch die Innenstadt aufgegeben und der Straßenverkehr so deutlich erleichtert werden.