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Die ESSO-Häuser Fakten

1959 erhielt Ernst Schütze das städtisches Grundstück per Erbbaupacht für 60 Jahre. Er baute darauf die ESSO-Häuser. Erbpacht heißt: das Grundstück gehört der Stadt, Schütze pachtet es zu einem bestimmten Preis. Nach Ablauf kann die Erbpacht verlängert werden oder das Grundstück geht an die Stadt zurück. Im Mai 1961 findet das Richtfest für die beiden 7-stöckigen Wohnhäuser statt. Auch die schon 1959 auf dem Spielbudenplatz errichtete Tankstelle zieht in die Taubenstraße.

1997 verkauft die Stadt das Grundstück an Familie Schütze für umgerechnet 5 Mio. € mit der Begründung, dass Schütze „erhebliche Aufwendungen in die Instandhaltung
seiner Gebäude getätigt hat“ und diese Aufwendungen nun sichern will, damit sie nicht an die Stadt fallen, wenn die Erbpacht ausläuft. Es wurde damals scharf kritisiert, dass das Grundstück weit unter Wert verkauft worden sei. Welche erheblichen Aufwendungen das gewesen sind, lässt sich heute leider nicht mehr nachvollziehen. Entsprechende Aufzeichnungen liegen in den Behörden erst für die Zeit nach dem Grundstücksverkauf
vor. Pikant ist, dass ein Gutachten vom Sommer 2013 nachweist, dass maßgeblichen Instandhaltungsarbeiten über Jahrzehnte nicht durchgeführt worden sind.

2009 kauft die Bayerische Hausbau GmbH (BHG) das komplette Areal wohl für 18,9 Mio Euro. Sie wollten von Anfang an abreißen und neu bauen. Fachleute der Immobilienbranche bewerten den Kaufpreis derart, dass er sich nur rechnen kann, wenn neu
gebaut und enorm verdichtet wird.

Für den Neubau will die BHG die Wohnfläche vervierfachen, von zurzeit 4600m² auf 19.500 m² und die Gewerbefläche verdoppeln (2400m² auf 5000 m²). Der Wohnungsneubau soll im sogenannten Drittelmix (1/3 Sozialwohnungen, 1/3 freifinzierte Mietwohnungen, 1/3 Eigentumswohnungen) entstehen.

Die Politik fordert in einem Beschluss der Bezirksversammlung vom Februar 2013 50% geförderten Wohnraum für dieses Schlüsselgrundstück.

Millionengewinne würde die BHG mit ihren Plänen realisieren. Wohnbauexperten haben berechnet, z.B. mit dem Drittelmix in den ersten 10 Jahre mindestens 17 Mio. Euro Gewinn erwirtschaften würden. Bei der von der Politik favorisierten Version mit 50% geföderten Wohnraum (und moderaten Gewerbemieten) wäre es noch knapp 7 Mio. Bei einer 100% Sozialwohnung-Variante sind es knapp 700.000 Euro (also eine schwarze Null).
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