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AUS für den RAW-Tempel ?
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Anfang März 2015 teilt das Bezirksamt Berlin Friedrichshain-Kreuzberg den Verkauf eines Großteils des RAW-Geländes an der Revaler Straße an ein Göttinger Immobilienunternehmen mit.

Die riesige Industriebrache (70.000qm) des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes (RAW) hat sich über die Jahre zu einem in nah und fern bekannten alternativen Kulturzentrum entwickelt.
2014 feierte der RAW-Tempel e.V. sein 15jähriges Bestehen.

In den ehemaligen Werkhallen haben sich stadtbekannte Clubs angesiedelt wie das Astra Kulturhaus, das Cassiopeia und der Suicide Circus.
Der Kunstraum Urban Spree veranstaltet Street-art-Ausstellungen.
Im Zentrum des Geländes gibt es eine Skaterhalle. Ein Spitzbunker aus dem letzten Krieg dient als Kletterfelsen.

Theaterverein, Kinderzirkus, verschiedenen gastronomische Einrichtungen, ein alternatives Kraftsport-Fitness-Studio, der demnächst zu eröffnende Riesen-Swimmingpool .... die z.T. langjährigen Betreiber wußten bisher nichts vom Verkauf des Geländes.

Der neue Besitzer schweigt sich über konkrete Baupläne aus.
Der Kauf soll 20 Mio Euro gekostet haben. Die denkmalgeschützten Altbauten sollen bestehen bleiben.Dem Vernehmen nach sollen neue Bürobauten entstehen.

Das gesamte Gelände, mit bester City-Lage und hervorragender Infrastruktur gilt als "Tortenstück"; hier winkt das große Geld.

Das läßt für die Zukunft nichts Gutes ahnen.

Für mein Album "Urbex Graff" habe ich erst vor wenigen Tagen beim Zusammentragen von Graffiti/Street Art in Berlin gerade mit dem RAW-Tempel begonnen. Damit bin ich bis jetzt nicht annähernd fertig.

Bevor ich mich also (wie ursprünglich angedacht) intensiver der Street Art im weiteren Berliner Umfeld widme, werde ich nun also zunächst mein schon existierendes Album "RAW-Tempel" komplettieren.
Das betrifft insbesondere Fotos zu den Gebäuden, architektonische Besonderheiten u.ä. dieses weltweit einzigartigen Stadtraumes.

(Quelle: "Berliner Zeitung" v. 10./11. März 2015, und: was man so hört)


Zur Historie

1867 - die "Königlich Preußische Eisenbahnwerkstatt Berlin II" geht in Betrieb

1920 - Umbenennung in "Reichsbahnausbesserungswerk" (RAW)

1944 - während eines Luftangriffes Zerstörung des Geländes zu 80 %

ab ca. 1950 - sind hier regelmäßig 1.200 Menschen mit der Wartung und Instandsetzung des gesamten S-Bahn-Fuhrparks Ost-Berlins
beschäftigt

1994 - Stillegung des RAW

1999 - der Verein RAW Tempel e.V. zieht mit 30 sozio-kulturellen Projekten
ein

2014 - die Anwohner und das Bezirksparlament sprechen sich über- einstimmend gegen Wohnungsbau auf dem RAW-Gelände aus

2015 - Verkauf des Geländes ..... ausgerechnet an ein Immobilien - Unternehmen .......!!!!!

2015/2016 - das Umfeld des RAW-Tempels verkommt immer mehr zum Drogenumschlagplatz; Kleindealer aus aller Welt bestimmen mehr und mehr das Bild. Touristen werden offiziell gewarnt, das Gelände bei Dunkelheit aufzusuchen, Überfälle und Handtaschenraub sind an der Tagesordnung.
Ein Drogendealer wird erstochen auf dem Gelände aufgefunden.

2016/März - Der RAW-Tempel e.V. meldet Insolvenz an. Es soll Gespräche mit dem neuen Eigentümer (s. 2015) geben, daß wenigstens die Besuchermagneten (Klubs, Ausstellungen, Street Art Szene, Gastronomie ....)
erhalten bleiben.

2017/ September - Passend zum 150. Jubiläum der ehemaligen Industrieanlage nehmen alle heutigen Nutzer und Eigentümer am "Tag des offenen Denkmals" teil.

(Quelle: Wikipedia .... und, was man so hört)