sollte für mich ursprünglich ja ganz anders aussehen...
Die Dienstpläne für das neue Jahr ließen, wie schon in den vergangenen Jahren, dieses Mal ganz besonders lange auf sich warten. Wegen noch möglicher interner Verschiebungen, hieß es.
Und so waren wir darauf angewiesen , wie gewohnt, die Dienste im bisherigen Turnus weiter zu planen.. Damit wäre der 1.Januar auf mich gefallen, weil die Wochenend -und Feiertagsdienste von mir versorgt werden..
Dann kamen die gedruckten Dienstpläne und damit die große Überraschung.
Bei den jetzt betroffenen Kollegen gab’s lange Gesichter und bei mir ein Vakuum .....
Die Konsequenz aus diesen Plänen: 3 Wochenenden fallen nun für mich in den März – bei den geplanten Ipernity- Unternehmungen eine mittlere Katastrophe..
Da werde ich noch einige Mühe aufwenden müssen.....
Den neuen Kollegen, der mir das abnehmen soll, habe ich bis dato noch nicht mal gesehen....
Zurück zum eigentlichen Thema..
Als mein älterer Sohn spitz bekam, dass es keinen Neujahrsdienst geben würde, meinte er, dass das nun DIE Gelegenheit wäre, endlich mal das Haus zu besichtigen, das er mit seiner Lebensgefährtin von Grund auf renoviert und das sie vor wenigen Wochen bezogen hatten...
Es gäbe nur ein Manko – kein Festnetz ( sie benutzen nur Handys) und auch sonst nix, womit man mit der virtuellen Welt in Verbindung treten könnte...
DSL wird es in dem 400-Seelen-Dorf sicher auch nie geben - die Investition lohnt sich nicht für einen Betreiber. .. Festnetzinhaber surfen mit 56k-Modem oder bestenfalls mit ISDN.....Aber, wie gesagt, es gab ja noch nicht mal ein Analog-Telefon...
Abstinenzprobleme..? Sollte ein Witz sein -
Menschen aus Fleisch und Blut gehen immer noch vor...!!
Und genau genommen suche ich die auch in der virtuellen Welt – die Menschen müssen für mich authentisch und fassbar sein und nicht verkleidet und versteckt in einer anderen Rolle.. Auch wenn es manchmal psychologisch ganz reizvoll sein kann, die Spur zu dem dahinter steckenden Schaumschläger zu verfolgen.....
Und so machte ich mich also auf den Weg in das kleine Dorf im Landkreis Düren..
Das Haus meines Sohnes befindet sich in einer engen (Sack-) Gasse, völlig verwinkelte Zufahrt, schwer zu finden.
Die beiden hatten bewusst nach einer abgelegenen Behausung gesucht , wegen ihrer Kinder (sprich: Hunde...)
Ich kam im Dunkeln dort an, ohne mein Navigerät wäre ich verzweifelt..
Es wollte mir allerdings eine enge Einbahnstraße aufdrücken - in der falschen Richtung wohlgemerkt.. ..
Gerade aus war gesperrt , links gesperrt, rechts gesperrt , es wäre nur noch die Umkehr in eine Ungewissheit geblieben .. Und in der Enge sah alles so fürchterlich unübersichtlich aus... Noch mal zurück und anderswo probieren..? Gegen meine sonstige ( risiko- feindliche...) Mentalität ignorierte ich den Querbalken und fuhr durch........
Schwein gehabt - an der nächsten Ecke wurde es wieder legal und entgegen kam auch keiner..
Noch drei Mal um unübersichtliche Ecken in schmalen Gassen und dann stand ich vor dem Haus..
Alles zugeparkt , noch mehr Enge..
Dabei hatte mein Sohn nur einen einzigen Gast mit Auto..
Die restlichen Fahrzeuge waren alle seine, bis hinein in die Garteneinfahrt..
Als KFZ- Bastler fährt er immer ältere Modelle und kauft welche, die er dann ausschlachtet. Den Campingbus hatte ihm beim letzten Urlaub ein Franzose zu Schrott gefahren und nun stand neben diesem Wrack noch ein zweites Modell der gleichen Baureihe... Als Nachfolger zur Aufnahme der noch verwertbaren Teile...
Und so sieht die Gasse ohne Autos aus...
eng ist hier nur die Straße..
Die Nachbarn sind großzügig, tolerant, rheinische Frohnaturen und auf ihren Grundstücken selbst ist genug Platz. Eins der überzähligen Fahrzeuge fand in Windeseile einen alternativen Stellplatz.. ;-)
Es ging auch weiterhin sehr locker zu .. Und ich stellte erleichtert fest, dass aus Anlass meines Besuchs kein Aufwand mit Essensvorbereitungen getrieben wurde - auch an Silvester nicht..
So war auch meine große Schachtel willkommen, die jede Menge Lebkuchen, Plätzchen und andere Leckereien enthielt, die noch von der Weihnachtsfeier mit dem anderen Teil der Familie übrig geblieben war..
Was ich sehr bemerkenswert fand, war die Rückwirkung der Nichtrauchergesetze.
(Oder aber das Bewusstsein, dass für eigenen Besitz, in den man derart viel Energie gesteckt hat, andere Maßstäbe gelten, als für eine ungeliebte Mietwohnung..? )
Die beiden Raucher gingen ihrer Sucht jetzt also immer nur in einem abgetrennten (kalten! ) Nebenraum nach und hielten den Rest des Hauses rauchfrei..
In der vorherigen Wohnung mit den kleinen Zimmern hatte ich es nie lange ausgehalten - der Rauch zog durch sämtliche Ritzen der kleinen Räume auch dorthin, wo ich schlief - obwohl darin nie eine Zigarette angezündet worden war..
Das Leben mit Kindern (oder Hunden ) ist nie langweilig..
.. macht Frauchen da
mit dem fremden Mann..?? ................... Ich werde mich hüten!!
Ich dachte, ich fahre in eine verlassene Gegend..
Ein Witz - ausgerechnet vor unserem Haus versammelte sich in der Silvesternacht unerwartet das halbe Dorf - initiiert vom Nachbarn gegenüber, der seine Silvesterparty samt Holzkohlenfeuer und Biertisch nach draußen verlegte..
Stunden später fanden wir uns in seiner umgebauten Garage wieder....
mit Bar und Discjockey..
Am beeindruckendsten fand ich aber das, was aus Omas Möbeln geworden war.
Bei deren Umzug in ein Wohnheim waren die schweren, früher sehr wertvollen Möbel herrenlos geworden. Ihnen drohte die Entsorgung, das Haus sollte verkauft werden. In mehrmaligen Fahrten mit dem Hänger (dabei wurde er mit Sommerreifen vom Wintereinbruch überrascht.. :-(( )
transportierte der Junge alles ab und brachte die Möbel an mehreren Stellen, zum Teil auch in meinem Keller, zwischenzeitlich unter - in der Hoffnung, den Traum vom eigenen Haus irgendwann verwirklichen zu können. Das klappte dann schneller als erwartet, nach einer kleinen Finanzspritze von uns Eltern.. Finanzierbar war aber nur ein älteres Haus, das die beiden dann in monatelanger Arbeit von Grund auf sanierten- eine Wahnsinnsarbeit..
So sah es eine Zeitlang in - - - Zwischenlagerung des entkernten
jedem Raum aus.. - - - - - Materials in der Garage..
Mein Besuch war eine Reise in die Vergangenheit.
Nicht nur die Möbel, sondern auch das, was darauf gestanden hatte, einschließlich der dazu gehörenden Bilder, waren teilweise fast originalgetreu so platziert worden, wie sie früher gestanden/gehängt hatten. Sogar das Geschirr stand noch so in den Vitrinen ... .
Ich fand es ungeheuer rührend und hoffe, dass ich der Oma irgendwann noch mal die Fotos zeigen und sie sich an der Wertschätzung erfreuen kann, die ihren Möbeln zuteil wurde.. Zu einem Besuch an Ort und Stelle ist sie wegen der großen Entfernung auf Grund ihres Alters nicht mehr in der Lage.
Ich brachte eine Fülle von Eindrücken mit nach Hause, die eine nachhaltige Wirkung hinterlassen haben ..
Diese Anordnung habe ich besonders ins Herz geschlossen. Genauso war sie mir in Erinnerung geblieben - mit dem Geschirr und der gleichen Pflanze in der Vase ..
4 comments
kolibri* said:
H.B. replied to kolibri*:
Man freut sich natürlich, wenn was positiv ankommt....
Elbertinum said:
es ist dasselbe Muster -
H.B. replied to Elbertinum:
Und das bei 2151 Kontakten.... Respekt..!
Die Möbel oben sind Chipendale Möbel und wurden in den fünfziger Jahren gekauft (Ilse-Möbel Uslar ) Die Firma existiert übrigens immer noch, gegründet wurde sie im vor(!)letzten Jahrhundert.
Wir haben seit 1969 auch ein Wohnzimmer mit genau solchen Möbeln (geerbt !). Ich konnte mich nicht von ihnen trennen, weil sie so solide und massiv sind... Die hatten seinerzeit ein Vermögen gekostet.. ..