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"Sieh dir die Sterne an, Hans", sagte sie.

Archimboldi gehorchte. Der Himmel war übersät mit unzähligen Sternen, mehr, als sie in den Nächten in Kempten gesehen hatten, und unendlich viel mehr, als selbst in den klarsten Nächten in Köln zu sehen waren. Ein wunderschöner Himmel, Liebes, sagte Archimboldi und versuchte ihre Hand zu nehmen und sie zurück zum Dorf zu ziehen, aber Ingeborg klammerte sich an einen Ast, als wäre alles ein Spiel, und wollte nicht mitkommen.

"Ist dir klar, wo wir sind, Hans?" sagte sie lachend, mit einem Lachen, das in Archimboldis Ohren klang wie ein eisiger Wasserfall. "In den Bergen, Liebes", sagte er, ohne ihre Hand loszulassen, in dem vergeblichen Versuch, sie erneut in den Arm zu nehmen. "In den Bergen, ja", sagte Ingeborg, "aber gleichzeitig sind wir an einem Ort, umgeben von Vergangenheit. All diese Sterne", sagte sie, "wie ist es möglich, dass du das nicht verstehst, wo du doch so klug bist?"

"Was soll ich verstehen?" sagte Archimboldi.

"Sieh dir die Sterne an", sagte Ingeborg.

Er hob den Blick: Es waren wirklich viele Sterne, dann sah er wieder Ingeborg an und zuckte die Schultern.

"Ich bin nicht so klug", sagte er, "das weißt du".

"All das Licht ist tot", sagte Ingeborg. "All das Licht wurde vor Hunderten Millionen Jahren ausgesandt. Es ist die Vergangenheit, verstehst du? Als das Licht dieser Sterne ausgesandt wurde, gab es uns noch nicht, gab es überhaupt noch kein Leben auf der Erde, nicht einmal die Erde selbst gab es. Dieses Licht wurde vor langer Zeit ausgesandt, verstehst du? Es ist die Vergangenheit, wir sind von der Vergangenheit umgeben, was es nicht mehr gibt oder nur in der Erinnerung oder in Vermutungen gibt, ist jetzt dort über uns und beleuchtet die Berge und den Schnee, und wir können nichts daran ändern."