Diese Geschichte veröffentlichte ich
bei Ipernity am 15.09.2008
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1
Jan und Janina
leben in einer kleinen alten Stadt an einem Fluss.
Es gibt zwei schöne alte Kirchen und eine alte Brücke.
Sie lieben ihre Stadt.
Oft sitzen sie am Fluss
und freuen sich über das glitzernde Spiel der Wellen.
Sie haben Freunde in der Stadt
und hin und wieder treffen sie sich in geselliger Runde.
Aber beim letzten Besuch ist ein Schatten auf ihre Seele gefallen.
Und das kam so.
Eine junge Frau - sie kannten sie schon länger -
saß den ganzen Abend sehr ruhig da.
Man sah es ihr an - sie war traurig.
Ihr Freund hatte sie verlassen.
Aber - sie liebte ihn noch immer.
Das macht Jan und Janina doch etwas nachdenklich.
Denn - und darüber hatten sie noch nie nachgedacht -
könnte auch ihre Liebe mal ein Ende haben.
Das wurde nun wirklich ein Problem für sie.
Aber wie immer, wenn sie ein Problem haben,
gehen sie in eine kleine Kapelle mitten in der Stadt.
Dort brennt tagsüber eine Kerze.
Sie setzen sich und schauen in die Kerzenflamme.
-2-
Vielleicht gibt es von irgend woher eine Lösung
oder auch nur einen kleinen Trost.
Schon oft waren sie getröstet von dannen gegangen.
« Na - was drückt euch denn so ? »
Vor ihren Augen erscheint das Gesicht des weisen Mannes.
Sofort erinnern sie sich.
Natürlich - ihm waren sie schon einmal begegnet.
Da hatte er auf einer Bank gesessen und auf sie gewartet.
Voller Freude ihn wiederzusehen und voller Vertrauen wie damals,
fasst Janina sich ein Herz und erzählt von ihrem Kummer
und der Angst um den Verlust ihrer Liebe.
Ruhig hört der weise Mann ihr zu.
« Ich weiß nun um eure Angst und um euren Kummer.
Ich sehe, es ist für euch wirklich ein Problem.
Aber die Antwort ist nicht so leicht, auch nicht für mich.
Ich will euch aber helfen.
Ich lade euch ein zu einer kleinen Wanderung auf dem Philosophenweg.
Ihr kennt ihn. Also dann bis morgen früh um 9.00 Uhr.
Aber bringt auch etwas zum Essen und Trinken mit.
Es wird eine längere Wanderung werden. »
Erwartungsvoll machen sie sich am nächsten Morgen auf den Weg
und sind pünktlich am verabredeten Ort.
Der weise Mann erwartet sie schon.
Sie begrüßen sich herzlich mit einem Kuss auf beiden Wangen -
fast wie bei den Franzosen denken sie.
« Nun - dann lasst uns gehen. »
Die Sonne scheint - der Himmel ist blau.
Auf der anderen Tal Seite liegt ein altes Schloss.
Eine Sehenswürdigkeit, die gerne von Touristen besucht wird
worauf Jan nicht ohne Stolz hinweist.
-3-
Langsam wird der Weg steiler
- die Sonne steigt höher –
man gerät schon ins Schwitzen.
« Wollen wir eine kleine Rast machen » meint der weise Mann.
Jan und Janina sind einverstanden.
Sie stärken und erfrischen sich.
« Wir haben noch einen längeren Weg vor uns. »
Der Weg wird enger - allmählich steiler und steiler.
Und dann stehen sie plötzlich vor einer großen grünen Hecke.
Komisch - eben war sie noch nicht da.
Erstaunt bleiben Jan und Janina stehen.
Der weise Mann aber geht weiter
- und winkt ihnen, ihm zu folgen -
Unvermutet öffnet sich die grüne Wand.
Zögernd folgen sie ihm.
-5-
Auf der anderen Seite empfängt sie dichter weißer Nebel,
der sich aber langsam auflöst
Ihren Augen bietet sich ein wunderschönes Panorama.
Eine völlig neue Welt breitet sich vor ihnen aus
- ein tiefblauer Himmel - grüner Rasen -
- wunderschöne Baumgruppen -
Blumen in allen Farben - alles leuchtet wie von innen.
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ein wunderschöner großer weiß schimmernder Wasserfall.
- Millionen feinster Wassertröpfchen -
- langsam nach unten schwebend -
und über allem
- ein großer hell leuchtender Regenbogen -
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Jan und Janina vergessenen alles um sich.
Sie sind gebannt von diesem einzigartigen Schauspiel.
Nach einer Weile erst
bemerken sie eine Gruppe von Männern und Frauen
gekleidet in langen farbigen Gewändern.
Ein Paar löst sich aus der Gruppe - kommt auf sie zu -
lächelt sie freundlich an - lädt sie ein ihnen zu folgen.
Und jetzt sehen sie Menschen rechts und links,
die wie auch sie zum See hinab eilen.
Ein leichter Wind kommt auf und dann ertönt
eine sanfte aber klare Stimme:
« Dieser Wasserfall ist - eurer Zeitrechnung nach -
schon viele Millionen Jahre alt
und er wird - eurer Zeitrechnung nach -
noch viele Millionen Jahre existieren.
- Warum also habt ihr Angst um eure Liebe –
- sie hat doch gerade erst begonnen -
- Geht zum Wasser – trinkt davon -
Diese Wasser sind die Wasser des Lebens und der Liebe
sie strömen seit ewigen Zeiten.
Denn ewig sind sie selbst
und eure Liebe wird
wachsen und wachsen und wachsen. »
Es ist wieder still
Jan und Janina aber trinken und trinken und trinken.
Mit jedem Schluck wird ihre Angst kleiner und kleiner
und auf einmal ist sie verschwunden.
In ihren Herzen breitet sich ein wundersames Gefühl
von Frieden und Liebe aus
Ein leichter Nebel zieht auf
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Und plötzlich sehen sie vor sich
die Kerzenflamme in der Kapelle.
- Leise geht der Weise -
Jan und Janina aber bleiben.
Ihre Körper und ihre Seelen berühren sich leicht und zart
- verflogen ist die Angst -
- ihre Liebe aber bleibt -
Sie fühlt sich stark an und sehr lebendig.
- Endlich stehen sie auf -
- wie im Traum gehen sie nach Haus -
Und manchmal sitzen sie an ihrem Fluss
sehen auf das glitzernde Spiel von Licht und Wellen
und erinnern sich der wunderbaren Ereignisse.
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18 comments
Johanna said:
Ein Glueck u. Segen, wenn man einen Menschen in solcher Lebenslage trifft,
der einem in dieser schweren Zeit ein Stueck des Weges begleitet u. unterstuetzt.
Christa Schwarz said:
Johanna said:
Geht in die Tiefe!
Konny said:
Liebe ist ein sehr hohes Gut und Geschenk, dass man bewahren sollte!
Maria said:
ja pasis jam 3 jaroj, kiam vi surĉi paĝo aperigis tiun belan rakonteton, sed kie promesita e-versio ?
saluton k bonan nokton !
Elbertinum replied to Maria:
Maria replied to :
Elbertinum said:
"Es gibt nur 2 große und tiefe Gefühle - Die Liebe und die Angst"
Die Politik - die Wirtschaft und die Arzneimittel Industrie leben vom Angst-machen -
- überall ist dieser Einfluß - vor allem in den Medien
und dadurch in den Gedanken und Gefühlen vieler Menschen -
An der Angst kann man verdienen - an der Liebe nicht sosehr -
Außerdem wird Liebe leider zu sehr und vordergründig nur als sexuelle Liebe gesehen -
das ist sehr einseitig - wie soll man da das Leben lieben ?
Ich lebe bewußt und lieben läßt sich vieles - es kommt auf die Sichtweise an -
Liebevoll etwas sehen - dazu kann man sich entscheiden -
Denis Aubry said:
Erika Akire said:
kolibri* said:
sie erinnert mich entfernt ein wenig an Celestine ;-))
Ernest CH said:
Lischen said:
Christa Schwarz said:
Jakvo said: