Der moderne Grußsender nutzt im Zeitalter der multimedialen Kommunikation E-Mail, Facebook, Twitter oder andere “soziale” Netzwerke. Zwei, drei Klicks und alle Kontakte wandern in die Adresszeile. Keiner ist vergessen. Noch ein oder zwei “geklaute” lustige oder besinnliche Bilder, Videos oder PowerPoint Funnies hinzugefügt und die Gruß-E-Mail ist fertig. Die “Allen antworten”- Funktion stellt dann sicher, dass ich auch von mir Unbekannten Weihnachts- und Neujahrs-Rückgrüße erhalte. Sehr persönlich finde ich Mitteilungen in Esperanto, einer Sprache, die ich nicht verstehe. Dies ist eine Auswirkung der Kontakteritis bei Ipernity. Ich gestehe: Dies Mails – erkennbar am “Subject” -lösche ich ungelesen.
Dann sind da noch die CNE-Mails (nie gehört? Commercial-Non-Electronic-Mails). Hochwertige, vorgedruckte Grußkarten der Firmen meist in mehreren Varianten mit vorgefertigtem Text und ein, zwei Unterschriften der Mitarbeiter oder Geschäftsführung. Manchmal mit einem handschriftlichen “Sehr geehrter Herr” bei dem nicht klar zu erkennen ist, ob es der (die) Sekretär(-in) war. Zum Glück sind diese leicht erkennbar und landen kurz geöffnet im Papierkorb. Schade ums Geld. Heilig Abend im Klingelbeutel wäre es mir lieber. Vielleicht doch lieber E-Mails.
Wenn jetzt jemand fragt: “Warum meckerst du? Die letzten Jahre hast du es doch auch gemacht.” Stimmt! Ich war so blöd – ich muss es aber nicht bleiben. Dieses Jahr verweigere ich mich. Kein Post bei Facebook und Co. Keine Massenpost.
Nehmen wir Ipernity. Jeder verewigt sich in jedem Gästebuch und bedankt sich artig für die Grüße. Immer wieder der gleiche Text. Strg-A, Strg-C und Strg-V. Oder er verschickt eine Mail an alle Kontakte, mit kleinen Bild inklusive Link. Dieses gegenseitige Glückwünschen fördert die eigenen Seitenbesuche und ein paar Faves um unter die “What’s hot” zu kommen, fallen meist auch ab.
Aber es gibt auch Ausnahmen. Eine Mail meines Patenkindes mit einem Jahresrückblick und einen Ausblick ins nächste Jahr will beantwortet werden.
Auch wenn ich mich kleiner Abflüge eines schlechten Gewissens hin und wieder erwehren muss: Ich spiele nicht mit!
Trotzdem soll dieser Artikel nicht ohne die üblichen Wünsche enden. Und so hoffe ich, alle hatten eine gesegnete Weihnacht, und wünsche auf diesem Weg allen, die dies lesen oder nicht lesen, entschleunigte Tage bis zum Jahresende und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Die Erfahrung zeigt, meine Wünsche beeinflussen nicht die Zukunft.
1 comment
Maria said:
aber wirklich esperanto ist schöne u leichte sprache, durch die kann man die andere sprachen leichter auslernen
vor jahren ik schickte 100 weihnachts- u Neujahrkarten, aber seid 5 jahren nur 20 für die leute, die kein e-mailadresse haben (sparsam)