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Gedanken zur Wiedervereinigung
Eigentlich wollte ich zum Wochenende ein paar ganz andere Bilder hochladen. Bilder aus dem Urlaub vom Juli 2017 am Neckar. Ansichten, friedliche Bilder, aber dann bin ich beim Suchen auf dem PC auf diese Bilder gestoßen. Bilder, die Geschichte bedeuten, als die DDR noch ein sozialistischer Staat war und die BRD Imperialismus bedeutete. Und das hat mich nachdenklich gemacht.

Als ich diesen Bunker vor zwei Jahren eher durch Zufall entdeckte und besuchte hatte ich schon Gänsehaut, als ich das alles sah und vom Leben dort berichtet wurde. Ist das Leben? Der Herr, der die Führung machte, meinte, er hätte sich im Ernstfall lieber vor die Tür des Bunkers gesetzt. Dann hätte er wenigstens alles in erster Reihe, live und in Farbe erlebt. Nach dem Supergau wäre ohnehin alles vorbei gewesen. Ob die in ihrem Bunker nun 14 Tage länger gelebt hätten oder nicht.

Heute ist der kalte Krieg von damals Geschichte, die DDR ist der BRD "beigetreten" und wir sind jetzt ein Staat. Aber ist es vorbei? Das sich Staaten und Menschen belauern? Ich möchte nicht wissen, was heute im Verborgenen geschieht, hier in unserem Land und auf der ganzen Welt.

www.ipernity.com/doc/bonsai59/album/1249534

4 comments

Taormina said:

Solche "Erinnerungen" brauchen wir ...
denke ich mal zumindest.
Vielleicht rufen sie uns immer wieder in Gedanken zurück,
wie zerbrechlich all dies ist … Das Leben.
Den "Kalten Krieg" habe ich in dem Sinn nie wirklich erlebt,
aber die Spuren sind ja wie hier bei deinem Beitrag noch deutlich sichtbar und präsent.
Die Bunker gibt es teilweise noch ... Kommandozentralen für Notfälle inmitten der
Großstadt und was auf den ersten Blick aussieht wie eine Brandschutztüre,
ist in Wirklichkeit die Möglichkeit, einen Tunnel des ÖPNV abzuriegeln.

Vor langer Zeit, als ich über einen Berliner Flohmarkt gegangen bin,
sah ich Relikte aus DDR Zeiten. Sie wurden verkauft ....
als würde man diese Erinnerungen loswerden wollen ... sie an andere weitergeben
und so selber vergessen zu können, für was sie da waren.
Da gab es Helme, Uniformen und da lagen auch kleine Medaillen....
aus Beständen der Volksarmee ... Diese sollten verliehen werden, an deutsche Soldaten,
die Deutsche Soldaten auf der "anderen Seite" getötet haben.

Im Kalten Krieg hat vor allem eins sehr gut funktioniert ... Angst schüren.
Aber diese Angst war ja nie unbegründet, man war sogar sehr empfänglich für sie
und weil die Medien darüber gar nicht bis sehr wenig berichteten ....
und das Internet noch in weiter fern war,
tuschelte man eben und zog sich Gerüchte und Vermutungen heran.

Diesen "Supergau" ... auch wenn dies der falsche Ausdruck wäre, gab es nie.
Und man hätte im Westen wohl viele Opfer gebracht, um Europa zu schützen ....
vielleicht hätte man die BRD von damals, sogar geopfert,
um dem Kommunismus der Sowjets entgegenzukommen.
Es gibt einige Filme, in denen die Dialoge die gleiche Frage stellen ...
"wären die USA bereit gewesen, Denver für Hamburg zu opfern?!"

Nur Natürliche Grenzen hätte man nicht überschreiten dürfen...
dann wäre es wohl mit Sicherheit zu einem Thermonuklearen Krieg in Europa gekommen. Und wie der Herr im Bunker so schön sagte ... den überlebt man nicht.
Vielleicht will man den auch nicht überleben. Es sagte mal jemand, dass in diesem Fall
die "Lebenden, die Toten beneiden werden".

Der "Schutz" vor einer Atombombe ist unmöglich.
Im Ground Zero überlebt kein Lebewesen (außer vielleicht Kakerlaken).
Im Kalten Krieg nahmen die Maßnahmen, die den Zivilschutz betreffen,
oft sehr groteske Formen an.
Weil man sich selber einreden wollte, dies überleben zu können...
Grundsätzlich natürlich um den Menschen etwas Angst zu nehmen und...
aus Unwissenheit.

Die Gefahren von heute sind auch die Gefahren von damals.
Die Bomben Existieren noch, einige sind sogar verloren gegangen.
Allerdings sind und waren diese Bomben immer nur Abschreckung.
Eine wirkungsvolle Abschreckung, oder war es doch mehr als das?!
Was meiner Meinung nach vom "Kalten Krieg" übrig ist, ist vor allem die Angst.
Vielleicht ist das auch gut so und wir sollten mit dieser Angst auch sorgsam umgehen,
denn wenn wir diese Angst verlieren, dann sind wir uns auch der Konsequenzen
nicht mehr bewusst.

Kriege finden immer statt.
Interne, und Öffentliche.
Die Vernetzung gibt die Möglichkeit .... Kriege zu führen, deren Ausmaße man sich
nicht mal vorstellen möchte. Wieso sollte man heutzutage teure Bomben werfen
und Raketen entwickeln, wenn ein gewiefter Hacker das Kühlsystem eines AKW
mit wenigen Mausklicks abschalten kann?!

Ja, natürlich braucht man diese materielle Abschreckung.
Nicht alle Kriege werden vom Bürotisch aus gewonnen,
hin und wieder muss auch mal ein Abzug betätigt werden.
So lange belauern sich die Menschen, pflegen Vorurteile und schmieden Pläne.

Und dennoch kommen sich die Menschen nur langsam und über Umwege näher.
Und um abschließend nochmal auf die Medaillen zurückzukommen ...
diese haben zwei Seiten.
Doch viele Menschen Interessieren sich nur für eine Seite davon.
5 years ago ( translate )

bonsai59 replied to Taormina:

Herzlichen Dank Katja! Auf so einen Kommentar habe ich gewartet. :-)
5 years ago ( translate )

Tanja - Loughcrew said:

Danke Frank...ganz einfach.... :)
5 years ago ( translate )

Schussentäler said:

Danke an Bonsai für die Bilder und die Gedanken und an Katja für den Kommentar.
5 years ago ( translate )