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Babylon Basel

Claire Hooper, Still aus "NYX" (2010)

Ins Zentrum der Kunstwelt zu fliegen, heisst sich zu verlaufen. Im Gewirr von Messehallen stolpert man zunehmend orientierungslos über Kunst aus aller Herren Länder, die nur noch eins eint - die Produzenten leben und arbeiten in Berlin. Ihre von Händlern über alle Kontinente hierher verfrachtete Kunst nimmt dort ihren Ausgang. Was sich auf noch keiner Karte verzeichnet findet, macht sie sichtbar: die Gegenwart des Mythos im Alltäglichen. Sie eröffnet ein Verstehen der Welt. Urplötzlich entdeckt man Heimat und lernt die Spuren der Herkunft zu lesen. Über die Grenzen der Epochen und Reiche hinweg. Die Maschine von Berlin nach Basel ist eine Zeitmaschine. Und ein Raumtransporter. Das hat sie mit der Linie 7 der BVG gemeinsam. Die fährt einen von Spandau, ostwärts, im Nu in die Hauptstädte Vorderasiens.

Dort liegt die Zukunft der Gegenwartskunst. In entgegengesetzter Richtung.

Mark Terkessidis, Interkultur
Hans Ulrich Obrist, Die Kunst im 21. Jahrhundert