Aus gegebenem Anlaß und weil eben wieder die Diskussion aufkam ein paar Gedanken zum Klima, dessen Rettung und dem ganzen Rest.
Zunächst der obligatorische disclaimer:
• Seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts ist ein Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre meßbar.
• Parallel und etwas zeitversetzt dazu ist auch ein Anstieg der mittleren Temperatur feststellbar – besonders augenfällig, wenn die Kurve der Mitteltemperaturen geglättet wird, sei es durch Regressionsberechnung oder gleitende Mittelwerte.
• Und schließlich ist die „Treibhauswirkung“ von CO2 bekannt und in der Wissenschaft allgemein akzeptiert.
Bei dieser Faktenlage von einer natürlichen, nicht menschenbeeinflußten Temperaturerhöhung auszugehen, kann nur als Realitätsverweigerung bezeichnet werden. Nachdem ein Bild mehr sagt als tausend Worte und dies eine Foto-Plattform ist, noch ein Bild: Zwei Leute finden eine Leiche im Wald. Der eine sagt: Der wurde erschossen. Der andere sagt: Also seit Jahrtausenden sterben Menschen eines natürlichen Todes. Der hier hat zwar 9 mm Einschuß in der Stirn und 9 cm Ausschuß am Hinterkopf – aber das ist nur Koinzidenz! Sterben ist ein ganz natürlicher Vorgang….
Aber jetzt zum Thema: Der Deutsche liebt Greta Thunberg - auch wenn er glaubt, er haßt sie. Wenn es sie nicht gäbe, müßte man sie erfinden. Eine perfekte Übertragungsfigur, geschaffen zur Dissonanzauflösung. Früher (tm) mal, da hat man in einer Diskussion auf ein Argument gehört, es durchdacht, skeptisch und kritisch bewertet und dann eine Meinung dazu gehabt. Dieser anstrengende Prozeß ist nicht mehr notwendig. In einer Orgie der Infantilität arbeiten sich angeblich erwachsene Menschen an Greta Thunberg (bzw. deren Bild in den Medien) ab, durchforschen alle Medien, um ihr ökologisch nicht korrektes Verhalten nachweisen zu können. Und dann freuen sie sich wie kleine Kinder! "Mami, Mami, Greta hat aus Plastikgeschirr gegessen!!! Jetzt darf ich aber auch einmal zu McDonalds!"
Andere verfassen und teilen auf Whatsapp Nachrichten, die sich v.a. durch mindestens drei Ausrufezeichen je Satz auszeichnen. Noch andere verfassen Artikel mit 1000 Worten zum Thema, ob Schüler überhaupt streiken können, wenn sie doch gar nicht arbeiten......
Einer hat herausgefunden, daß Svante Arrhenius ihr Großvater war und der damals schon vermutet hat, daß durch das CO2 in der Atmosphäre die Erde überhaupt ein lebensfreundliches Umfeld hat, es aber leider nie nachweisen konnte und deshalb fühle sich Greta der Familien-CO2-Tradition verpflichtet und wolle endlich mal anerkannt haben, daß CO2 als Treibhausgas wirkt…..
Wieder andere erklären mit ernstester Stimme, daß Greta zum Thema Klima gar nix sagen könne, weil sie es nicht studiert habe. Das sind die, die mir regelmäßig die Freundschaft aufkündigen, wenn ich dann frage, warum sie mir etwas sagen wollen, wo sie doch gar keinen Abschluß in Kommunikationswissenschaften haben....
Allerdings ist mir noch niemand begegnet, der auf der Sachebene (CO2, Klima usw.) Stellung genommen hätte. Muß man ja auch nicht – sie ist ja nur ein Kind, das eh keine Ahnung hat.
2+2 = 4.
Meistens jedenfalls. Außer wenn es ein Diplom-Mathematiker hinschreibt. Dann gilt: 2+2 = 3,9. Und wenn es der Dorfdepp an die Wand kritzelt, dann gilt 2+2 = 4,1. Das Argument steht und fällt ja mit dem, der es vorbringt. Scheint zumindest so.
Selbstverständlich gibt es auch die Greta-Jünger, die aus Klimaschutzgründen vegetarisch leben, es aber ganz in Ordnung finden, sich jeden Tag Brotaufstrich aus indonesischen Palmölplantagen aufs vegane Dinkel-Quinoa-Brot zu schmieren und in ihrem alten, demoerfahrenen T3 14 l je 100 km durchjagen. Die ihren Urlaub abseits der Touristenbunker auf einer Wandertour durch Patagonien verbringen und gaaaanz tolle Eindrücke mitbringen und Fotos von schmelzenden Gletschern. Die glücklich sind, endlich einen Messias zu haben, dem sie nur noch folgen müssen und der es schon richten wird, ganz ohne eigene Anstrengung (hier meine ich vor allem Gehirn-Anstrengung).
Das ist diese so urdeutsche Melange aus der Lust an der Kasteiung, der Autoritätshörigkeit, der frei- und bereitwillig vollzogenen Infantilisierung und der bauernschlauen Besserwisserei. Der Deutsche braucht Greta Thunberg, und die Medien geben ihm nur, was er nachfragt, sowohl die "klassischen" als auch die "sozialen".
Jeder Klick bringt, wenn es gut läuft, ein paar Cent, wenn es nicht so gut läuft halt nur Cent-Bruchteile. Aber die Menge an Klicks generiert Einkommen. Und je emotionaler die Diskussion geführt wird, je mehr Beleidigungen, "aufgedeckte Skandale", "furchtbare Traumata", "drohende Apokalypsen" vorkommen, um so mehr wird geklickt. Das ist ein selbstverstärkender Kreislauf mit genau einem Gewinner: Dem Betreiber der Seite.
Soweit so gut, aber noch lange nicht genug. Schließlich gibt es auch das Feuilleton und seine Schreiberlinge. Das ist eine ganz besondere Spezies unter den Qualitätsjournalisten. Für die ist Greta Thunberg ja wie eine gebratene Taube, die ihnen direkt ins weit offene Scheunentor fliegt (ich kann auch krude Metaphern ;-)): Ein Kind mit Autismus - mit anderen Worten: Ein Kind nicht von dieser Welt - ist auserkoren der Heiland dieser Welt zu sein. Falls irgend jemand an dieser Stelle mal frei assoziieren möchte – nur zu! Genau das ist gewollt. In relotischer Manier ist die Story völlig ausreichend, wen interessiert denn ein Hintergrund. Der könnte nur den Fluß der Geschichte stören. Schließlich sind wir doch alle verkannte Literatur-Nobelpreisträger. Mindestens.
Bei einer derartigen Aufladung mit Bedeutung ist die Kreuzigung ja schon programmiert..... Ist aber gut so, bringt neue stories und neue Klicks….
Wie war das mit der selbstverschuldeten Unmündigkeit? Der Michel hat sich ein paar Sessel reingestellt und jetzt gefällt es ihm da drin so gut, daß er gar nicht mehr raus will. Und außerdem hatte der Deutsche eh nie was mit der Aufklärung, sondern nur mit der Romantik…..
Es gibt gar nicht soviel Schnaps, wie ich jeden Tag saufen müßte.
Und nein, ich suche keineswegs aktiv nach Greta-Berichterstattung. Die o.g. Beispiele wurden so an mich herangetragen, daß eine Kenntnisnahme unvermeidbar war ;-)
24 comments
Tanja - Loughcrew said:
Boarischa Krautmo replied to Tanja - Loughcrew:
Elbertinum said:
Aus Lust am Recht haben, aus Kurzsichtigkeit oder aus Angst -
Boarischa Krautmo replied to Elbertinum:
Das Ziel, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, werden wir krachend verfehlen, auch die 2,0 °C sehe ich kaum - realistisch ist eher eine Erwärmung um 2,0 bis 2,5 °C, bis die zaghaften Maßnahmen dann einen weiteren Anstieg begrenzen.
Dabei reden wir von der globalen Durchschnittstemperatur. Für Mitteleuropa bedeutet das wahrscheinlich einen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur um 4 - 5 °C. Die Häufigkeit von Wetterextrema, also sehr kalten oder sehr warmen Temperaturen wird zunehmen, das bisherige Niederschlagsmaximum im Sommer (also dann, wenn die Pflanzen Wasser benötigen) wird zurückgehen, gleichzeitig jedoch die Intensität einzelner Niederschlagsereignisse deutlich zunehmen. Die Niederschlagsmenge im Winter wird ansteigen. Ist alles nachzulesen, falls man sich die Mühe macht, Fachpublikationen zu lesen und nicht nur den neuesten Greta-Hype konsumiert.
Die Auswirkungen auf unsere Ökosysteme kann sich kaum jemand vorstellen. Daß Nadelbaumbestände großflächig umkippen, hat man bislang damit erklärt, daß diese eben außerhalb ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete angebaut wurden. 2018/2019 haben uns jetzt gezeigt, daß auch die Buche auf beträchtlicher Fläche ausfällt! Die Buche, die eigentlich die natürliche Vegetation in Mitteleuropa darstellt und ganz bestimmt nicht außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes angebaut wurde. Das betrifft sowohl Altbäume als auch Verjüngung - es handelt sich also nicht nur um den Ausfall von einzelnen Bäumen, sondern einer Baumart! Bei der Buche sind nach meiner Beobachtung (die NICHT umfassend ist und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt) vor allem vor allem Gebiete, die klimatisch oder geologisch eher gering mit Wasser versorgt sind, betroffen (Fränkischer Keuper, Randlagen des Thüringer Beckens, durchlässige Granitstandorte). Bislang haben wir aber noch nicht einmal die 1,5 °C Erwärmung erreicht......
Unsere Wälder werden sich gewaltig und dramatisch verändern. Einfach nur Zitrusfrüchte anzubauen, bringt gar nichts - wir werden weiterhin regelmäßig starke Fröste im Winter haben. Dazu kommen trockener und wärmere Sommer. Ich sollte beginnen, Saatgut von Atlas-Zeder oder Libanon-Zeder einzulagern - da kann man bald gute Geschäfte machen.....
Ebenso wird die Landwirtschaft beeinflußt werden. Es wird Gebiete mit weiterhin ausreichender bis guter Wasserversorgung geben, in anderen Gegenden werden die Niederschläge knapp werden. In Nordbayern bspw. haben wir seit dem Trockenjahr 2003 mittlerweile 16 Jahre mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen in Folge. Ganz im Gegensatz zu Südbayern.
Die höhere Wahrscheinlichkeit von Extremniederschlägen im Sommer sollte eigentlich zu einer Umstellung der Landwirtschaft führen - aus Gründen des Erosionsschutzes Freilage des Bodens möglichst vermeiden, Anbau von Zwischenfrüchten, evtl. mehrjährige Kulturen. Redet darüber einer, außer ein paar Biobauern? Landwirtschaftsminister auf jeden Fall nicht.....
Der Meeresspiegel wird ansteigen. In Deutschland haben wir allerdings (im Gegensatz zu anderen Ländern) einen recht guten Küstenschutz. Die Deiche sind wohl zu "ertüchtigen", aber das ist kein unlösbares Problem. Kostet halt und ein paar Halligen werden wir aufgeben müssen, weil der Küstenschutz dort nicht mehr wirtschaftlich sein wird.
Ans andere Ende des Landes schaut dagegen kaum einer. Wir haben eine Schädigung der Bergwälder, höhere Niederschläge im Winter, mehr Extremniederschläge im Sommer und auftauenden Permafrost. Mit anderen Worten: Es steht uns sehr viel Verbauung gegen Lawinen und Muren bevor. M. M. n. ist es wirtschaftlich sinnvoll, in teure Verbauungen vor allem bei dichter Besiedlung und überregional bedeutsamen Verkehrswegen zu investieren. Kleinstsiedlungen werden wohl eher aufgegeben werden müssen.
Jetzt beschränkt sich der Klimawandel aber nicht auf Mitteleuropa. Prognosen gehen davon aus, daß bestimme Landstriche in den Tropen aufgrund der hohen Temperaturen unbewohnbar werden werden (das ist korrektes Deutsch, Futur Passiv). Gleichzeitig gibt es kaum Küstenschutz in den Ländern der Dritten Welt. Die Migration wird ganz erheblich zunehmen.
Parallel dazu wird der Einfluß von "Heilspredigern" in diesen betroffenen Gegenden sehr stark anwachsen. Wer gerade alles verliert ist sehr empfänglich für Lehren, die einen Schuldigen oder eine Lösung anbieten. Auch hier werden wir eiskalt erwischt werden - "bedingt einsatzfähig" ist derzeit eher eine euphemistische Beschreibung der Bundeswehr....
Auch Rußland wird Probleme bekommen, wenn bei auftauendem Permafrost sibirische Siedlungen auf einmal im Schlamm absaufen. Dann ist ein äußerer Feind immer eine willkommene Ablenkung.
Und was machen unser Qualitätsjournalismus, unsere Politik und unsere dämlichen Volksgenossen? Man interessiert sich dafür, daß eine 16jährige eine Rede gehalten hat, eine emotionale gar. Daß die Mutter dieser 16jährigen einmal einen Schlagerwettbewerb gewinnen wollte. Und daß ein Anstieg des Benzinpreises um 2 bis 3 ct überhaupt nicht hinzunehmen ist. Und daß Elektroroller in den Städten ein toller Beitrag zum CO2-Sparen sind.
Je länger ich drüber nachdenke, umso mehr komme ich zum Schluß, daß die Diagnose, die würden alle spinnen, eine Schmeichelei ist.
Sei froh, daß du schon so alt bist. Ich bin fast 40 Jahre jünger, und meine Kinder 70 Jahre. Und ich wünsche mir, ich würde lediglich zu Übertreibungen neigen......
Karl Hartwig Schütz said:
fehlen die Worte. Aber mit Freuden würde ich diesen Text unterschreiben!.
Boarischa Krautmo replied to Karl Hartwig Schütz:
Elbertinum replied to :
In dem mir zustehenden Rahmen lebe ich bewusst einfach ohne Auto seit 5 Jahren - vegetarischI(mit wenigen Ausnahmen).
In meiner Umgebung stelle ich fest, dass auch andere ihre Konsequenzen für ihr Leben getroffen haben.
Vielen Dank für deine umfassenden Informationen.
Taormina said:
Die hat jeder, der sich nicht selber aufgegeben hat.
Das Thema sollte alle die interessieren,
die eigene Kinder und Enkelkinder haben.
Was für eine Zukunft Sie erwartet, haben wir jetzt noch mit in der Hand.
Ich war jetzt schon mehrmals auf den "Fridays for future",
auf denen nebenbei bemerkt auch nicht nur junge Menschen zu treffen sind.
Genau dieser Punkt wurde von "außen" immer wieder erwähnt ...
"... das erlebe ich doch gar nicht mehr".
Natürlich ist das richtig und klingt doch auch resignierend.
Wenn es also so weitergeht wie bisher, dann laufen wir in ein offenes Messer.
2° Erderwärmung wären eine unvorstellbare Katastrophe.
Nicht für die Erde, sondern für uns.
Nur alleine die Tatsache, dass der Meeresspiegel dadurch steigt,
bringt uns an den Punkt, das sich sehr sehr viele Menschen
eine neue Heimat suchen müssen.
Und dazu gehören auch sehr sehr viele Menschen in Europa.
Die wachsende Bevölkerung dann noch zu versorgen, wird auch immer schwieriger.
Aber es ist ja nicht nur der steigende Wasserspiegel,...
Spaniern, Griechen und Italienern wird es einfach zu heiß am Mittelmeer.
Oder etwas anderes: Wie wird Norditalien mit Wasser versorgt,
wenn die Gletscher der Alpen nicht mehr vorhanden sind?!
Aber wie auch immer, das Klima zu "retten" ist keine Frage von Technologie alleine,
es ist vielmehr, eine Ethische frage.
Dazu gehört auch der anhaltende Realitätsverlust der Regierenden.
Oder das die "oberen" davon sprechen, den "Gürtel enger zu schnallen".
Die Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es ausgeglichen ist.
Arm und Reich entfernen sich immer mehr voneinander.
Solche Unterschiede finden in der Natur nicht statt.
Global gesehen, hoffe ich auf ein starkes Europa.
Ich hoffe vor allem, dass Europa Bestehen bleibt.
Leider gibt es immer wieder Nörgler und Störer,
die diese Gemeinschaft (EU) kaputtmachen wollen.
Aber genau diese EU ist eine tolle Möglichkeit, der Wegweiser für alle zu sein.
Vorreiter und Richtungsführend. Aber Tatsache ist wohl eher,
dass wir uns da gerade selber abschaffen und das in großen Schritten.
Vielleicht lernt die Menschheit tatsächlich nur aus Katastrophen,
denn wir steuern auf einige zu.
Kriege sind dabei noch nicht mal eingerechnet.
Das "Westliche Wirtschaftsmodel" ... ist wie ein Krebsgeschwür.
Die Tatsache immer mehr und mehr haben zu wollen, ist genau der Punkt,
an dem man ansetzen muss. Ob das nun die USA, Japan oder Europa ist ...
man muss von diesem Denken wegkommen, immer mehr für sich zu beanspruchen.
Würde nicht eine Minderheit der Menschheit, den Anspruch haben,
das meiste zu besitzen ... würde man auch alle versorgen können.
Aber nun ja ... wenn wir doch eins aus der Geschichte der Zeit gelernt haben,
dann doch die Tatsache, das wir erst Reagieren, wenn es schon viel zu spät ist.
Boarischa Krautmo replied to Taormina:
Anderer Meinung bin ich beim "Realitätsverlust der Regierenden" oder dem erwähnten Bild von "oberen". Ich bin mir leider ziemlich sicher, daß die Politiker ein ziemlich genaues Abbild des Volkes sind - ein bisschen bauernsschlau und dummdreist, eine Tendenz zur Habgier (v.a., wenn es nur einen unpersönlichen Dritten schädigt), Besitzstandswahrung immer im Hinterkopf, immer auf der Suche nach Sündenböcken und Ausflüchten....
Ich sehe keinen qualitativen Unterschied zwischen einem Politiker, der seine Spesen falsch abrechnet oder einem Bürger, der bei der Steuererklärung seine Arbeitswege um ein paar km länger angibt. Die Wutbürger, die nach dem Motto handeln "Hl. St. Florian, verschon mein Haus, zünd den Nachbarn an", die findest du so doch genau in der Politik - Vertreter der Wählergruppen, die einen vermutlich gewählt haben, Durchsetzung von Partikularinteressen zu Lasten des Gemeinwohls. Nein, leider sind unsere Politiker ein ziemlich guter Querschnitt von uns.....
Beim Wirtschaftsmodell haben wir das Problem, daß der Staat als Ordnungspolitiker tlw. versagt (Gründe siehe z.T. oben). Es wäre Aufgabe des Staates, durch entsprechende Abgaben externe Effekte (z.B. Umweltzerstörung) in wirtschaftliches Handeln als Kosten einzupreisen. Das passiert leider nicht. Siehe bspw. die Landwirtschaft: Durch intensive Landwirtschaft kommt es auf sehr großer Fläche zu Belastungen des Grundwassers. Die örtlichen Wasserversorger müssen dann oft durch teure Aufbereitung oder Erschließung neuer Quellen das Trinkwasser wieder "genießbar" machen. Die Kosten dafür werden dann auf die Wasserkunden, also die Allgemeinheit umgelegt. Aufgabe des Staates wäre es eigentlich, durch Abgaben auf Düngemittel und Pestizide diese Schäden den Verursachern aufzuerlegen (und mit den Einnahmen die Trinkwasseraufbereitung zu subventionieren). Dem allerdings stehen die o.g. Partikularinteressen (und starke Lobbies) entgegen.....
Boarischa Krautmo replied to :
de.wikipedia.org/wiki/Subatlantikum#Klimageschichtlicher_Verlauf_in_Europa
Im vorangegangenen Subboreal lagen die Temperaturen etwa 0,7 °C höher als im jetzigen Subatlantikum. Die Veränderungen der Durchschnittstemperatur bewegten sich in Bereichen bis etwa 1 °C - und vergleiche mal in obigem link die mit den Temperaturänderungen korrelierten historischen Ereignisse oder die vegetationsgeschichtlichen Veränderungen.
Und dann erinnere dich daran, daß wir von einer Erhöhung der globalen Temperatur von 1,5 bis 2,5 °C sprechen (in den worst case Szenarien deutlich mehr). Die lokalen Veränderungen der Temperatur können deutlich höher sein, vgl. 4 °C für Mitteleuropa.
Zu sagen, es war früher auch schon mal wärmer, ohne menschlich verursachten Treibhausgas-Anstieg umreißt die Dimension des Problems nicht einmal in Bruchteilen. Uns, aber mehr noch unseren Kindern stehen ungemütliche Zeiten bevor.
Elbertinum said:
Boarischa Krautmo replied to Elbertinum:
Taormina replied to Elbertinum:
Im kleinen kann man sicherlich viel tun.
Das bedeutet aber auch Verzicht.
Man muss aber nicht mal vom Klima dabei reden....
es kommen auch so genug Herausforderungen auf die Menschheit zu.
Taormina replied to :
das diese doch sicherlich nicht wissen, was ein Pfund Butter derzeit kostet.
Viele von ihnen, leben im "fetten Speckmantel des Wohlstands" und wissen
nichts von denen, die nichts haben und jeden Euro dreimal herumdrehen müssen.
Man sagt ja, das jedes Volk die Politiker hat, die es verdient.
Nun.... da scheint doch viel mehr dran zu sein als man sich eingestehen will.
Boarischa Krautmo replied to :
ja, die Erwartung, daß Politiker moralisch besonders hochstehend sein sollten, hat leider keine Grundlage - außer einem Bedürfnis, sich Autoritäten unterzuordnen, und dann sollen es halt schon "gute" ein.....