Zeit für eine kleine Serie.

Wann immer sich die Möglichkeit bietet, einen Hügel, ein hohes Gebäude oder einen Turm zu besteigen, versuche ich, diese Gelegenheit wahrzunehmen. Hier befinde ich mich auf der kreisförmigen Aussichtsplattform unterhalb der Kuppel der Nikolaikirche mit Blick auf den Alten Markt. Links das Alte Rathaus mit dem unter der Last ächzenden Atlas, gegenüber der Barberini Palast.
Die Nikolaikirche hat einen quadratischen Grundriss. An jeder Ecke befindet sich ein Türmchen mit je einem Engel. Diese drängen sich förmlich auf, in das Bild mit aufgenommen zu werden. Hiermit beginnt nun die kleine Serie der vier Engel.
Die 2,80 m großen Engelsstatuen wurden von dem Bildhauer August Kiß um 1850 geschaffen. Auf Nachkriegsbildern ist zu sehen, dass tatsächlich drei Statuen die Bombenangriffe und die Artilleriebeschüsse überlebten. Die Statuen wurden restauriert. Die dunkel gefärbten Sockel sind original. August Kiß gestaltete auch das Tympanonrelief, das im Krieg zerstört und in 2018 wieder hergestellt wurde.

August Kiß schuf weitere Werke in Potsdam, Berlin, Schwerin und Breslau. Sein Grab wurde 1958 zum Ehrengrab der Stadt Berlin erklärt. Mit den Ehrengrabstätten werden Persönlichkeiten gewürdigt, die zu Lebzeiten hervorragende Leistungen mit engem Bezug zu Berlin erbracht oder sich durch ihr überragendes Lebenswerk um die Stadt verdient gemacht haben.

Ich widme diese kleine Serie dem Bildhauer August Kiß.

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