Dieser weiße Betonklotz ist in den letzten Monaten auf einer Hochfläche in der Nähe unseres Ferienhauses in Blankenheim-Ahrdorf entstanden. Anfangs habe ich mich gefragt, was hier denn gebaut wird. Da offenbar auch Glasfaserkabel zu dem neuen Gebäude verlegt wurden, dachte ich zunächst, dass hier ein neuer Mobilfunkmast errichtet wird. Auch mehrere Wochen nach diesem Foto ist aber von einem Mast nichts zu sehen und die Bauarbeiten scheinen inzwischen abgeschlossen.

Als ich einen Artikel über den Wiederaufbau der Telekommunikationsinfrastruktur las wurde mir klar, dass es sich vermutlich um eine neue Vermittlungsstelle - oder korrekter: Betriebsstelle - der Telekom handelt. Bei der Flut wurden nämlich auch mehrere im Tal gelegene Vermittlungssstellen zerstört, die jetzt sinnvoller Weise an höher gelegenen Stellen ein paar hunder Meter weiter neu aufgebaut werden oder bereits aufgebaut wurden.

Dort, wo die Telekommunikationsinfrastruktur an der Ahr komplett zerstört worden ist, werden jetzt gleich Glasfaserkabel direkt bis zu den Häusern verlegt. Das ist sicher nur ein schwacher Trost, wenn das eigene Haus mehr oder weniger zerstört worden ist. Aber immerhin ein Beispiel dafür, dass der Wiederaufbau auch Chancen bietet.

Wir hatten das Glück, dass sich unser Ferienhaus etwa 60 Meter oberhalb der Ahr ungefähr auf gleicher Höhe wie diese Vermittlungsstelle befindet. Die Flut hat bei uns daher keinen Schaden angerichtet. Nur wenige hundert Meter weiter unten im Dorf wurden auf dem Campingplatz sämtliche Wohnwagen zerstört. 2,5 Kilometer weiter ahrabwärts gab es auf einem weiteren Campingplatz die ersten Todesopfer der Flut.

PIP 1: Ansicht der Vermittlungsstelle aus etwas größerer Entfernung
PIP 2: Die gleich Stelle im Jahr 2018
PIP 3: Vier Wochen später aus der anderen Richtung. Jetzt ist auch ein Zaun da.

Blogartikel der Telekom über den Wiederaufbau im Ahrtal.