Braunschweiger Lichtparcours 2020
Lotte Lindner und Till Steinbrenner projizieren für den Lichtparcours 2020 eine filmische Arbeit auf eine Fassade des Okerhochhauses nahe der Wendentorbrücke. Über die Fassadenwand ergießt sich von der Dachkante her scheinbar ein fließendes Gewässer. Aus der Vogelperspektive sieht man eine Frau in einem Boot, ruhig aber beharrlich gegen den Strom dieses Flusses auf der Stelle rudern. Durch die entgegengesetzten Bewegungen der Ruder und des Wassers scheint die feste Fassade des Gebäudes ins Schwingen zu geraten. Gibt es einen Auftrag? Ist es Freizeitbeschäftigung oder Arbeit? Muße oder Pflicht? Wir sehen hier eine zeitgenössische Interpretation des Sisyphos, dessen ertraglose Arbeit darin besteht, eigentlich nur immer auf derselben Stelle zu bleiben, ohne je ein Ziel zu erreichen. Und — müssen wir uns diesen Sisyphos, wie Camus vorschlägt, nicht als einen glücklichen Menschen vorstellen? Führt die scheinbar unsinnige, weil zu keinem sichtbaren Ziel führende Tätigkeit nicht in einen Zustand erweiterter Wahrnehmung? Ist der Weg nicht das Ziel? Über die Dächer der Stadt Braunschweig hinweg weithin sichtbar wird die Ruderin zum Sinnbild des voranstrebenden Menschen - ohne Gewissheit auf Erfolg, aber aus eigener Kraft glücklich.
Siehe auch:
www.ipernity.com/doc/erhard.bernstein/50140872
46 comments
Malik Raoulda said:
Rosalyn Hilborne said:
©UdoSm said:
William Sutherland said:
Admired in:
www.ipernity.com/group/tolerance
Beatrice Degan(MARS) said:
Jaap van 't Veen said:
Trudy Tuinstra said:
neira-Dan said:
Ruesterstaude said:
Schöne Grüße aus Mülheim nach Braunschweig!
tiabunna said:
LutzP said:
Marie-claire Gallet said:
uwschu said:
Proxar said:
Fred Fouarge said: