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Über die Unerträglichkeit der neuen 2-Klassen-Gesellschaft
Als meine gebuchte Wanderreise an die Costa Brava im März 2020 kurzfristig storniert wurde, weil rund 9.400 Spanier (von 46,72 Mio. Spaniern), also (nur) rund 2 von 10.000 Spaniern (das sind 0,02 %) nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert waren, und vom österreichischen Aussenministerium deshalb und wegen der täglichen Steigerungsraten eine offizielle Reisewarnung für Spanien ausgesprochen wurde, nahm ich das im Hinblick auf die im TV gezeigten Bilder der Situation in Italien als vorsorgliche Sicherheitsmaßnahme zur Kenntnis. In erster Linie trauerte ich um die entgangene Wanderreise, da ich nicht mit der Wiederkehr gleich günstiger Bedingungen wie zuvor „in nächster Zeit“ rechnen konnte.

Nun möchte ich das Corona Virus nicht kleinreden oder gar leugnen. Es ist seither da. Keine Frage. Ich bin auch kein Verschwörungstheoretiker oder trage Aluhüte. Trotzdem: Relationen und Verhältnismäßigkeit sind nicht nur für mich maßgebliche Bestimmungsgrößen.

Selbstverständlich folge ich meinem gesunden Menschenverstand und naheliegenden Verhaltensempfehlungen der Gesundheitsbehörden, solange diese für mich plausibel sind. Wenn die Verhältnismäßigkeit von Situation und empfohlenen Gegenmaßnahmen jedoch für mich offensichtlich nicht mehr plausibel ist, startet bei mir automatisch ein kritisches Hinterfragen. Spätestens bei Zwangsmaßnahmen startet bei mir ebenfalls automatisch ein kritisches Hinterfragen.

Ich halte das für eine gesunde Funktion des Intellekts.

Nun gibt es zwei Arten von medizinischen Untersuchungen.
• Untersuchungen im Anlassfall (also wenn ich mich krank fühle und Symptome einer Krankeit zeige), und
• Untersuchungen zur Vorsorge (also wenn ich mich gesund fühle und keine Symptome einer Krankheit zeige).

Und es gibt zwei Arten von Menschen.
• Menschen, die sich nur dann untersuchen lassen, wenn sie sich krank fühlen, und
• Menschen, die sich vorsorglich auf alles Mögliche untersuchen lassen, um einen unauffälligen Krankheitsherd frühzeitig aufzuspüren und sich danach frühzeitig prophylaktisch behandeln zu lassen.

Für beide Gruppen gibt es Pro- und Kontra-Argumente. Auf selbem Niveau zu akzeptieren sind nicht nur aus meiner Sicht jedenfalls beide Gruppen. Ich zähle mich zur ersten Gruppe.

Im Verlauf der Corona Pandemie wurde diese Gleichwertigkeit der beiden Gruppen aus mir nicht plausiblen Gründen liquidiert. Das Vorsorge-Prinzip und Menschen, die bereit sind, diesem zu folgen, wurden in den Fokus gerückt und gelten nun als die „Braven“, die die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung unterstützen. Jene Menschen, die nur im Anlassfall zu einer medizinischen Untersuchung bereit sind, wurden mehr und mehr als die „Bösen“ bildlich an den Pranger gestellt. Sie wurden von Medizin-Lobby und Politik zunehmend als verantwortungslose Menschen ohne soziales Gewissen bezeichnet. Die „Bösen“ sind nun Menschen 2. Klasse und wenn sie schon nicht dafür bestraft werden, so sollen sie offenbar zumindest gegenüber den „Braven“, also Menschen 1. Klasse, benachteiligt werden, in dem den „Bösen“ die Wiedererlangung bestimmter Rechte vorenthalten wird.

Nun bin ich seit Beginn der Corona Pandemie nicht daran erkrankt oder habe zumindest keine Symptome verspürt. Ich fühle mich gesund. Daher habe ich mich an den Vorsorge-Untersuchungen (Tests) wie in meinem ganzen Leben zuvor auch diesmal nicht beteiligt. Ich bin also ein gesunder „Böser“, seit 2020 ein Mensch 2. Klasse.

Ich darf in keine Gaststätte, darf keine Veranstaltung besuchen, darf nicht in Hotels übernachten, darf bestimmte Reisen nicht unternehmen – obwohl ich vollkommen gesund bin !

Menschen mit den 3G (getestet oder geimpft oder genesen) dürfen das alles. Obwohl: Wer geimpft oder nachweislich genesen ist, kann wie ich trotzdem nicht als Überträger ausgeschlossen werden. Wer vor Stunden getestet wurde, kann wie ich theoretisch trotzdem in der Zwischenzeit infiziert worden sein und daher nicht gänzlich als Überträger ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist abhängig von der Anzahl potentieller Kontakte mit dem Corona-Virus und ist somit bei allen Menschen mit ähnlichem Sozialverhalten gleich. Doch solche Überlegungen werden für Menschen 1. Klasse ausgeschlossen und als Spitzfindigkeiten abgetan.

Diese derartig errichtete 2-Klassen-Gesellschaft empfinde ich als gesunder Mensch mit meinem gesunden Menschenverstand unerträglich. Verfassungsgrundsätze wie „alle Menschen sind gleich“ wurden hier mit Notverordnungen ohne plausible Grundlage ausser Kraft gesetzt. Wenn eine Verfassungsklage gegen diese Maßnahmen Aussicht auf Erfolg haben soll, muß sie zumindest den nachweislichen finanziellen Schaden durch diese Maßnahmen auflisten. Ich bin kein Jurist, habe aber dieser Tage ein entsprechendes Statement aus dieser Berufssparte gelesen. Was aber, wenn ich keine finanziellen Verluste erlitten habe, weil ich ohnehin nirgendwo mein Geld ausgeben darf ? Wer bewertet meinen Verlust an Lebensqualität in dieser ganzen Zeit ? Wer stellt mein zerstörtes Vertrauen in den Staat und die Politik wieder her ? Wer macht mich gesunden Menschen wann wieder zu einem Bürger mit gleichen Rechten ? Wer macht mich wieder lachen und optimistisch ?

Es eilt. Denn ich empfinde eine täglich unerträglichere Schwere des Seins …


Und noch ein paar kritische Fragen zum Schluß:
• Ist es zulässig, gesunde Menschen ohne Symptome als erkrankt zu werten, weil sie mit einem Virus infiziert sind ?
• Ist es zulässig, Sterbefälle als Corona-Sterbefälle zu werten, obwohl der/die Verstorbene an einem Herzinfarkt/Schlaganfall/Verkehrsunfall/… starb, aber zusätzlich eine nicht den Tod auslösende Infektion mit dem Corona Virus vorlag ?
• Ist es zulässig, die Anzahl belegter Intensiv-Betten als wesentlichen Pandemie Parameter zu werten, aber die Anzahl der gesamten Intensiv-Betten im Nachhinein ohne entsprechende Anmerkung mehrmals nach oben oder unten zu korrigieren ?
• Welchen Wert und welche Vertrauenswürdigkeit haben Statistiken verschiedener Organisationen ohne gesicherte Einhaltung von Statistik-Standards ?
• Verabreicht man Impfungen normalerweise nicht speziell an wiederholt erkrankte Menschen mit schweren Krankheits-Auswirkungen ?
• Behandelt man erkrankte Menschen nicht grundsätzlich einmal mit einem möglichst passenden Medikament ?
• Gibt es nicht tausende Wirkstoffe in tausenden Medikamenten, die bekanntermaßen gegen bestimmte Symptome wirken, und die man daher als Allererstes durchforsten und anwenden sollte ?
• Ist es nicht so, daß mehrere bestimmte seit Jahren am Markt befindliche Wirkstoffe und Medikamente auch gegen Corona hocheffektiv wirken,und das auch noch zu sehr günstigen Preisen ? (Antwort: Ja, es gibt sie, und der Behandlungserfolg ist eindrucksvoll nachgewiesen.)
• Ist die vielbemühte Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine den Menschen und der Weltgesundheit verpflichtete unabhängige Organisation, oder unterliegt auch sie dem massiven Einfluß von Staaten, Politik und Pharmaindustrie ?