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Und es will Vieles werden - Jean Gebser


Und es will Vieles werden


Wir gehen immer verloren,
wenn uns das Denken befällt,
und werden wiedergeboren,
wenn wir uns ahnend der Welt anvertrauen
und treiben, wie Wolken in hellem Wind.
Und alle Grenzen, die bleiben,
sind ferner als Himmel sind.


Und es will Vieles werden,
doch wir ergreifen es kaum.
Wie lange sind wir der Erden
Ängstliche noch im Traum?

Fragwürdige noch wie lange,
jetzt, da sich schon alles besinnt,
da das, was einstens so bange,
schon klarer vorüberrinnt?

Daß uns ein Sanftes geschähe,
wenn uns der Himmel berührt,
wenn seine atmende Nähe
uns ganz zum Hiersein verführt.

Jean Gebser (1905-1973)

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Jean Gebser und die Bewusstseins-entwicklung des Menschen
Pädagogische Perspektiven aus einem wenig bekannten Werk
www.erziehungskunst.de/fileadmin/archiv_alt/2001/p003ez1001-1141-1150-Marti.pdf


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4 comments

Elbertinum said:

Jean Gebser (* 20. August 1905 in Posen als Hans Karl Rudolf Hermann Gebser; † 14. Mai 1973 in Bern) war ein deutsch-schweizerischer Philosoph, Schriftsteller und Übersetzer. Er gilt als einer der ersten kulturwissenschaftlich orientierten Bewusstsein­sforscher, die ein Strukturmodell der Bewusstseinsgeschichte des Menschen etabliert haben.
de.wikipedia.org/wiki/Jean_Gebser
5 years ago ( translate )

Elbertinum said:

Unwillkürlich fiel mir von Hermann Hesse das Gedicht "Stufen" ein
www.ipernity.com/blog/elbertinum/2730248
5 years ago ( translate )

Elbertinum said:

Die letzte Strofe hat mich besonders berührt
2 years ago ( translate )

Torsten Unger said:

Oh ja Albert, dass stimmt allerdings.
2 years ago