Am Abend des 18. August 2017 kehrt die historische Dampflok 23 1019 (35 1019) mit einem Sonderzug, dem Heizhausexpress, von einer Sonderfahrt zurück. Der Zug fährt bis zum Parkplatz für die Besucher des Heizhausfestes vor. Dort befindet sich auch der Ein- und Ausgang für die Beucher des Festes. Das Gleis ist ein Stumpfgleis mit einm kurzen Bahnsteig. Ein Prellbock gab es zwar nicht, dieser hätte den Vorfall aber auch nicht verhindern können. Auf Grund glatter Schienen und schlechter Sicht (es ging zu der Zeit ein schweres Gewitter mit Starkregen nieder) brachte der Lokführer die Maschine mit dem Zug nicht rechtzeitig zum Stehen und rutschte über das Schienenende hinaus. Vier Achsen landen im "Dreck", die letzte Achse und der Tender der Lok stehen noch auf dem Gleis.


Laut "Freier Presse" wurde ein dort parkender Kleinbus beschädigt. Personen sind nicht zu schaden gekommen. Offenbar hatten die Fahrgäste des Zuges die Entgleisung nicht einmal bemerkt. Ermittlungen zu diesem Vorfall laufen und sind noch nicht abgeschlossen. Das bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber der "Freien Presse". Laut einem Sprecher der Polizei wird auch geprüft, ob der Tatbestand der Gefährdung des Bahnverkehrs erfüllt ist.



Darüber hinaus wird über den Vorfall heftigst spekuliert. Grund dafür ist auch das Verhalten von Ordnungskräften gegenüber Besuchern am nächsten Morgen, dem 2. Tag des Heizhausfestes. Vor der verunglückten Lok wurde PKW's abgestellt um eine freie Sicht auf die Maschine zu verhindern und die Besucher des Festes, welche ein Foto von der Lok machen wollten wurden in äußerst rüdem Ton aufgefordert das Fotografieren zu unterlasssen, so daß sehr schnell der Verdacht aufkam, man möchte etwas vertuschen.

"Um so größer war das Aufsehen bei Besuchern des Heizhausfestes, das am Wochenende im Eisenbahnmuseum gefeiert wurde. Der Unfallort befand sich neben dem Eingang. Für Irritationen sorgte dort das Auftreten mehrerer Ordner in Uniformen der DDR-Transportpolizei. Sie sollen Besucher immer wieder in barschem Ton aufgefordert haben, keine Fotos zu machen. Da zudem rund um die verunglückte Lok Autos aufgefahren worden waren, die die Sicht versperrten, machten bald Vermutungen die Runde, es solle etwas vertuscht werden. "Was ich da erleben musste, ist schlichtweg beschämend", erzählt ein Besucher aus München. "Da wurden Menschen angebrüllt wie in den 1980er-Jahren an den Zonengrenzen, nur weil sie fotografieren wollten." - So schreibt die "Freie Presse und ich persönlich kann das aus eigenem Erleben bestätigen. Von einem Bekannten habe ich auch erfahren, daß es deswegen fast zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen wäre.

Laut dem Museumsverein gehören die "DDR-Polizisten" zu einer Traditionstruppe aus Berlin. Mit ihren historischen Uniformen sollen sie bei Eisenbahnfesten eigentlich für zusätzliches Reichsbahn-Flair sorgen.
Offensichtlich nutzte das diese Truppe aus, um sich dabei selbst in Szene zu setzten und ist dabei weit über das Ziel hinausgegangen. Wer Spaß an historischer Kulturpflege nicht mit dem nötigen Ernst des täglichen Lebens in Einklang bringen kann ist in meinen Augen fehl am Platz. So ein "Bahnausrutscher" kann im Betriebsdienst bei der Bahn immer passieren, aber durch das Verhalten dieser Truppe könnte der Verein auch einen Imageschaden davongetragen haben. Dieser Vorfall wurde jedenfalls im Forum "Drehscheibe Online" auf's heftigste diskutiert. (Der Thread dort wurde inzwischen so gut wie gelöscht.) Ich meine, das SEM sollte sich aber überlegen, mit dieser Truppe noch zusammenzuarbeiten.

Gegenüber der "Freien Presse" sagte ein Vereinssprecher des SEM: "Aber so ein Foto-Verbot ist natürlich Quark."

Mein Artikel ist aus eigenem Erleben entstanden bzw. bezieht sich auf zwei erschienene Artikel bei der "Freien Presse" (Tageszeitung in Chemnitz)
www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Unfall-bei-Heizhausfest-Dampflok-faehrt-zu-weit-und-entgleist-artikel9980077.php
www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Nach-Bahn-Unfall-beim-Heizhausfest-Streit-um-Foto-Verbot-artikel9981078.php

Im Laufe dieser Woche soll die Lok geborgen und untersucht werden.

PS: Die beiden Links bei der Freien Presse sind nur kostenpflichtig lesbar. Googelt mal: www.google.de/search
Dann sind die Artikel lesbar.

Nachtrag: Die Lok wurde inzwischen geborgen:
www.youtube.com/watch